2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der TSV Emmering darf seine Heimspiele jetzt auch am Freitagabend austragen.
Der TSV Emmering darf seine Heimspiele jetzt auch am Freitagabend austragen. – Foto: SRO EBERSBERG

Kreis Inn/Salzach beschließt Freitagsspiele trotz weiter Anreisen

Spielgruppentagung Kreis Inn/Salzach

Man könne doch ganze Spieltage am Freitag austragen, um das Wochenende für die Familien freizuhalten. Dies hatte der neue Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), Christoph Kern, kürzlich in einem Interview vorgeschlagen.

Prien - Nicht nur in den Kreisligen Inn/Salzach, wo der TSV Emmering den Fußball-Landkreis Ebersberg vertritt, ist das jedoch so eine Sache.

„Wie sollen wir am Freitag um 18.30 Uhr rechtzeitig von Bad Reichenhall aus in Westerndorf sein?“, fragte beispielsweise ein Vereinsvertreter auf der Spielgruppentagung in Prien. Die Spieler müssten schließlich arbeiten. Trotzdem stimmten die Kreisligisten am Ende mit großer Mehrheit dafür, dass im Kreis Inn/Salzach Heimspiele auch ohne Zustimmung des Gegners auf den Freitagabend verlegt werden können, Anpfiff soll zwischen 18.30 und 20 Uhr sein. Kreisspielleiter Hans Mayer (Petting) versprach darauf zu achten, dass die Spiele bei weiten Anfahrten nicht zu früh angesetzt würden.

Die Emmeringer bestreiten ihren Ligaauftakt in der Kreisliga 2 am morgigen Freitagabend um 19.30 Uhr in Engelsberg. Anfahrtszeit: etwa 45 Minuten, ohne Verkehr. Mayer sagte auf der Spielgruppentagung außerdem, die „Autobahn-Liga“ genannte Kreisliga 1, die im Vorfeld für viel Gesprächsstoff gesorgt hatte, biete die Chance, neue Gegner kennenzulernen. Er habe keine Kritik an der Einteilung vernommen. „Das muss nicht heißen, dass die Einteilung jetzt für immer so bleibt.“

Der Kreisspielleiter zog im weiteren Verlauf ein positives Fazit der abgelaufenen Saison. Der Umgangston zwischen und mit den Vereinen habe sich in der Corona-Zeit deutlich verbessert. Nicht zuletzt ihrer Disziplin sei es zu verdanken, „dass wir die Saison trotz der Corona-Krise fast reibungslos über die Bühne gebracht haben“. Gehäuft hatten sich 2021/22 allerdings die Spielabsagen. Allein 163-mal sind Mannschaften im Kreis nicht angetreten, fast zwei Drittel häufiger als vor der Pandemie, rechnete der neue Beisitzer im Kreis-Sportgericht, Dietmar Schwarz (Traunreut), vor. 489 Punkte seien am grünen Tisch vergeben worden. „Sportlich fairer wäre es, die Punkte auf dem grünen Rasen zu erspielen“, sagte Schwarz. Auf der Habenseite zählen die Sportrichter dagegen, dass sich Platzverweise wegen Tätlichkeiten (25) und Schiedsrichter-Beleidigungen (22) halbiert haben. Insgesamt 514 Verfahren wickelte das Sportgericht zwischen Juli 2021 und Juni 2022 ab.

Sorgenvoll äußerten sich dagegen die Schiedsrichter: Die Pandemie hat die Zahl der Unparteiischen im Kreis dezimiert, wie Kreisobmann Josef Kurzmeier (Ramerberg) sagte. Rund 500 sind es noch, die im Jahr rund 10000 Spiele zu leiten haben. Unparteiische zu gewinnen oder zu verhindern, dass sie das Handtuch werfen, sei auch Sache der Vereine. „Die Schiedsrichter brauchen Ansprechpartner im Verein“, sagte Kurzmeier. Von 25 Teilnehmern am jüngsten Online-Neulingskurs seien nur fünf übrig geblieben. „Wir müssen da intensiver zusammenzuarbeiten.“

Auch in der neuen Saison 2022/23 bleibt es aber dabei, dass die Spiele der Kreisligen Inn/Salzach mit einem Schiedsrichter und zwei Assistenten besetzt werden. „Junge Schiedsrichter lernen an der Linie mehr als in der C-Klasse“, meint der Schiedsrichter-Obmann. (bj/ez)

Aufrufe: 011.8.2022, 07:12 Uhr
Julian BetzlAutor