2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das Verhalten des Schiedsrichters Tim Jarczyk (links) steht nach der Westfalenliga-Partie zwischen Hamm und Haltern im Mittelpunkt.
Das Verhalten des Schiedsrichters Tim Jarczyk (links) steht nach der Westfalenliga-Partie zwischen Hamm und Haltern im Mittelpunkt. – Foto: Philipp Retajski

Kostete Schiri-Fehler Hamm den Heimsieg? - Einspruch wird eingelegt

Zu einem Kuriosum ist es in der Schlussphase der Westfalenliga 1-Partie zwischen der Hammer SpVg und dem TuS Haltern gekommen.

Schiedsrichter Tim Jarczyk riet den Hammern quasi vom fünften Spielerwechsel ab, da er diesen für regelwidrig hielt.

UPDATE: Am Montagmittag gab die Hammer SpVg in der Lokalpresse "Westfälischer Anzeiger" bekannt, dass definitiv Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt wird, um ein Wiederholungsspiel zu erhalten. Ob der Einspruch Chancen auf Erfolg hat, ist fraglich. Auch Hamms Fußball-Abteilungsleiter Dirk Blumenkemper meint: "Der Schiedsrichter hat uns grundsätzlich Gelegenheit gegeben zu wechseln. Auf diese Position wird er sich zurückziehen. Aber es geht nicht in meinen Kopf, dass jemand schiedsrichtet, der die Regeln nicht kennt. Von daher wäre es fahrlässig, wenn wir es nicht versuchen würden."

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Fünf Spielerwechsel seit Saisonbeginn erlaubt

Die zu Pandemie-Beginn eingeführte Änderung ist bekanntlich auch im Amateurbereich inzwischen zur Dauerlösung geworden und fest im Regelwerk verankert. Der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) gibt in § 45 Abs. 3 seiner Spielordnung den Landesverbänden die Möglichkeit, fünf anstatt vier Spielerwechsel zuzulassen. Dies hat der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) zur laufenden Saison in seinen Durchführungsbestimmungen getan und dort unter I. 7. geregelt, dass bei allen Pflichtspielen während der gesamten Spieldauer fünf Spieler ausgewechselt werden dürfen.

Soweit so klar, doch das Schiedsrichtersgespann leistete sich nach FuPa-Informationen eine grobe Fehlauskunft.

Hamm trotz Unterzahl besser im Spiel

Die Hammer SpVg führte seit der sechsten Spielminute durch ein Tor von Barbaros Inan, war aber nach einer halben Stunde in Unterzahl geraten, weil Dario Markovski einen Halterner Angreifer mit einer Notbremse stoppte. Hamm blieb im Spiel und versteckte sich keineswegs. Einige gute Konterchancen wurden ausgelassen. Haltern konnte dagegen die Überzahl kaum nutzen. "Ich glaube, die Rote Karte tat uns nicht gut. Wir waren in vielen Situation danach zu hektisch, haben es nicht sauber ausgespielt", sagte TuS-Coach Lukas Große-Puppendahl in der Lokalpresse "Halterner Zeitung".

Die Zeit rannte den Gästen davon. Hamm nahm in der 77. Minuten den vierten Wechsel vor, HSV-Coach Ferhat Cerci bereitete kurz vor dem Ende den fünften vor, da sich der angeschlagene Kapitän Julius Woitaschek nur noch über den Platz schleppte. Damasy Daniel war bereits einsatzbereit, als Hamm beim Schiedsrichter nachfragte wegen des fünften Wechsels. Dieser und auch der Schiedsrichter-Assistent äußerten sich dahingehend, dass nur vier Wechsel erlaubt seien. Nach kurzer Diskussion und der Aussage des Schiedsrichters "Ihr könnt ja wechseln, wenn ihr wollt" war HSV-Coach Ferhat Cerci endgültig verunsichert und unterließ den Spielerwechsel. Anzumerken ist, dass es für Cerci tatsächlich das erste Pflichtspiel mit der "neuen" Regel war.

Der Rest ist Geschichte. Haltern glich zwei Minuten später in der 90. Minute aus und fuhr mit einem Punkt nach Hause. Nach Spielschluss habe der Schiedsrichter gegenüber der Hammer SpVg eingeräumt, dass er eine Fehlauskunft getätigt hat. Nach Aussage des Hammer Geschäftsführers Gerald Stoffers wird nun intern diskutiert, ob Protest eingelegt wird, um ein Wiederholungsspiel zu erzwingen. Natürlich könnte dies auch nach hinten losgehen, da damit auch die Halterner die erneute Chance bekämen, drei Punkte aus Hamm zu entführen. 48 Stunden hat die Hammer SpVg Zeit, sich zu entscheiden. Wie eingangs erwähnt ist am Montagmittag die Entscheidung zugunsten eines Einspruchs gefallen.

Aufrufe: 012.2.2023, 22:30 Uhr
sbAutor