2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Tegernheim (in Schwarz) war in der ersten Halbzeit besser als Kareth – und ging am Ende mit 0:8 Baden.
Tegernheim (in Schwarz) war in der ersten Halbzeit besser als Kareth – und ging am Ende mit 0:8 Baden. – Foto: Redaktion Regensburg

Kötzting fehlte fast eine komplette Elf, Kareths historischer Sieg

Das Spielwochenende in der Bayern-, Landes- und Bezirksliga hatte einige Kuriositäten auf Lager

Späte Tore, hohe Siege, tolle Comebacks – im zurückliegende Wochenende war aus oberpfälzer Sicht Pfeffer drin. Wir werfen einen Blick zurück.

In der Landesliga Mitte glückte dem TSV Kareth-Lappersdorf ein Sieg historischen Ausmaßes – zumindest für die eigene Vereinschronik. Denn ein Blick in die FuPa-Datenbank verrät: Der 8:0-Derbyerfolg gegen den FC Tegernheim am Samstag war der höchste Sieg in der immerhin 15-jährigen Landesliga-Historie des TSV. Bislang war zweimal ein 6:0 – 1987 und 2015 – notiert. Kurios an der Sache: In den ersten 40 Minuten war der Tabellenletzte Tegernheim die bessere Mannschaft. „Wir haben eine schwache erste Halbzeit gespielt, da war Tegernheim besser als wir“, musste TSV-Trainer Michael Kirner, der sich hintenraus selbst noch einwechselte, anerkennen. Nach Wiederanpfiff lief für Kareth alles, gefühlt war jeder Schuss ein Treffer. Kirner sprach von „ein paar sehr wilden Toren für uns. Der Sieg ist verdient, aber in der Höhe viel zu hoch ausgefallen.“ Für die Tegernheimer war's übrigens nicht die höchste Landesliga-Niederlage überhaupt, diese ist noch gar nicht lange her. In Weiden setzte es im letzten Herbst eine 0:10-Klatsche.

Arg unter die Räder kam auch der 1. FC Bad Kötzting in Ruhmannsfelden. Eine 1:6-Packung beim bisherigen Vorletzten, das wirkt im ersten Moment überraschend, ist aber erklärbar. „Unsere Befürchtungen sind eingetreten: Wir konnten keine landesligataugliche Mannschaften mehr aufbieten“, meinte nach dem Spiel FC-Trainer Erich Hartl, dem beinahe eine komplette Mannschaft abging. Der kurzfristig reaktivierte Angreifer Michal Hvézda spielte von Beginn an, Youngsters aus der „Zweiten“ füllten die Bank auf. Nicht die Nerven verlieren, das gibt Kötztings sportlicher Leiter Uwe Wölke als Marschroute inmitten der personell so angespannten Phase aus.

Was den verrückten Landesliga-Spieltag abrundete waren etliche Last-Minute-Siege. So sicherten sich die SpVgg Osterhofen (96. Minute; 2:1 gegen Landshut), die SpVgg Grün-Weiß Deggendorf (89. Minute; 3:2 gegen Regenstauf) und der FC Sturm Hauzenberg (95. Minute; 1:0 gegen Lam) auf den letzten Drücker die Punkte. Auch der ASV Burglengenfeld kam im Heimspiel gegen Luhe-Wildenau erst in der Nachspielzeit zum Ausgleich.

Kurios und aus Blickwinkel des SSV Jahn II denkbar unglücklich lief die Bayernliga-Partie in Hankofen. Die Regensburger nutzten in der ersten Halbzeit gegnerische Gastgeschenke aus zu einer komfortablen 4:1-Pausenführung. Zwei Elfmetertore für Hankofen, eine Ampelkarte an Regensburgs Christian Schmidt – und das Unheil für den Jahn nahm seinen Lauf. Am Ende bogen die Gastgeber das Spiel tatsächlich noch in einen 5:4-Sieg um. SSV-Cheftrainer Christoph Jank, sonst für seine äußert sachliche und bedachte Art bekannt, meinte auf der Pressekonferenz wortkarg: „In der zweiten Halbzeit hat der Schiedsrichter die Partie meiner Meinung nach gekippt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“

Mit deutlichen Heimsiegen glitten in der Bezirksliga Süd Tabellenführer FC Kosova Regensburg und der Rangzweite TV Parsberg ins neue Spieljahr. Mehr Aufmerksamkeit zog allerdings ein anderes Spiel auf sich: In Sulzbach ging es zunächst hin und her, die Heimelf drehte einen 1:2-Rückstand in eine 3:2-Führung. Dann war der FC Thalmassing am Zug, kam phänomenal zurück und gewann noch mit 5:3. „Nach dem 0:1 und 2:3 war es für uns nicht ganz so einfach zurückzukommen, aber wir haben es geschafft und sind froh über den Auswärtsdreier“, sagte FC-Trainer Matthias Eisenschenk, der seiner Mannschaft ein Kompliment zollte für „90 Minuten Gasgeben“.

Aufrufe: 018.3.2024, 11:12 Uhr
Florian WürtheleAutor