2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
„Fakt ist: Einiges, was bisher zu der Sache zu lesen ist, entspricht so nicht der Wahrheit“: Christian Boche, Fußballabteilungsleiter Kirchheimer SC
„Fakt ist: Einiges, was bisher zu der Sache zu lesen ist, entspricht so nicht der Wahrheit“: Christian Boche, Fußballabteilungsleiter Kirchheimer SC – Foto: Kirchheimer SC

Kirchheimer SC: Nach Spielabbruch - Boche: „Andere haben ebenfalls Fehler gemacht“

Kritik an den Medien

Der Kirchheimer SC beschäftigt sich mit den Vorwürfen gegen einen B-Jugendlichen. Christian Boche will nichts beschönigen, appelliert aber entschieden gegen Vorverurteilung.

Kirchheim – Die Verantwortlichen des Kirchheimer SC haben die Vorfälle rund um den Abbruch der U17-Bezirksoberliga-Partie beim TSV Murnau aufgearbeitet. Fußball-Abteilungsleiter Christian Boche sieht Fehlverhalten, aber auch Anlass zu Kritik.

Herr Boche, Trainer, einige Spieler, die Jugend- und die Abteilungsleitung haben sich zusammengesetzt. Wie geht der Verein mit der Situation um?

Wir haben – auch anhand der vorliegenden Videobilder – ausführlich ausgelotet, was tatsächlich am vergangenen Sonntag passiert ist. Klar ist auch, dass wir alles dafür tun müssen, dass sich diese Dinge nicht wiederholen. Wir wollen nichts beschönigen, von unserer Seite ist da einiges falsch gelaufen. Aber andere haben ebenfalls Fehler gemacht.

Konkret?

Auch wenn die Videoausschnitte sehr klein sind, ist doch einiges zu erkennen. Das sind unschöne Szenen. Ich möchte da nicht ins Detail gehen, unsere Stellungnahme dazu ist raus, und nun wird sich das Sportgericht der Sache annehmen. Wenn wir Genaueres wissen, besprechen wir uns weiter – auch dazu, wie etwaige Konsequenzen aussehen könnten. Fakt ist: Einiges, was bisher zu der Sache zu lesen ist, entspricht so nicht der Wahrheit.

Spielen Sie da auf den Hauptvorwurf an, dass der Schiedsrichter von einem Kirchheimer Spieler gewürgt worden sein soll?

Wie gesagt: Ich möchte nicht ins Detail gehen. Aber es ist schon schade, dass über die Vorfälle schon in der Presse berichtet wurde, bevor den Vereinen überhaupt der Schiedsrichter-Bericht vorlag – den hatten wir dann rund sechs Stunden später. Unabhängig von der Tatsache, dass es grundsätzlich ein Fehlverhalten auf Kirchheimer Seite gegeben hat, muss man sich die Frage stellen, ob man einen nicht hundertprozentig identifizierten Jugendspieler so durch den Kakao ziehen darf.

Wie meinen Sie das?

Es wurde zwar nur die Rückennummer genannt, aber anhand des BFV-Spielberichts ist ja nachvollziehbar, um welchen Akteur es sich dabei handelt. Mit solchen Veröffentlichungen und den damit verbundenen Vorverurteilungen sollte man bei Jugendlichen besonders vorsichtig sein, sie genießen einen besonderen Schutz. Es ist Sache des Sportgerichts, zu prüfen, ob der Schiedsrichter überhaupt gewürgt wurde – und wenn ja, von wem. (Interview: Guido Verstegen)

Aufrufe: 017.11.2022, 16:03 Uhr
Guido VerstegenAutor