14 Siege und 14 Niederlagen bei 6 Remis, dazu 49:51 Tore – die nackten Zahlen sagen es im Grunde schon aus: Der TSV Kareth-Lappersdorf spielte in der Landesliga Mitte eine Saison mit Licht und Schatten. „Durchwachsen“ beschreibt es wohl am besten. Der neunte Platz im Endklassement ist ein Stück unterhalb von dem, was sich auf Kareths Höhen alle ausgemalt hatten vor dem Saisonbeginn. Unter die Top Fünf sollte es ja gehen. Nichtsdestotrotz hebt Matthias Bösl aus der Sportlichen Leitung – der bisherige Chefcoach ist seit März als Trainer kürzer getreten, um sich mehr den Aufgaben im Hintergrund zu widmen – auch positive Ansatzpunkte heraus.
„Wir haben uns sicherlich mehr von dieser Saison versprochen“, daraus macht Bösl keinen Hehl, „Aber letztendlich war der Mittelfeldplatz irgendwo die Konsequenz daraus, was wir angeboten haben im Laufe der Saison.“ Anfangen mit der 1:5-Heimklatsche gegen Burglengenfeld, blieb die Mannschaft von Spielertrainer Michael Kirner und „Co“ Markus Jobst in der Herbstrunde für sechs Spiele ohne Sieg, holte aus den zehn Spielen vor der Winterpause überhaupt nur einen Dreier. Andererseits gab es in 2023 inklusive Pokal neun ungeschlagene Spiele in Folge (6/3/0). Hier gab es weit weniger Wechsel in den Startformationen als bisher, was schnell Früchte trug.
„Für die durchschnittliche Runde hat es Gründe gegeben“, sagt Bösl. Ein großer: „In der Vorrunde wie in der Rückrunde hatten wir mit teils sehr vielen Verletzten zu kämpfen.“ Deshalb sei man auch in der Kaderplanung für die neue Saison bestrebt (gewesen), nicht gerade nach Spielern mit hoher Verletzungsanfälligkeit Ausschau zu halten. Im alten Jahr hätte man noch, so Bösl, zu einfache Gegentore bekommen. Dies hätte man durch defensive Stabilität durchaus abstellen können – weiterhin hätte es aber an der Chancenauswertung gehapert.
Auffällig war, dass sich die Karether Mannschaft um Wortführer Marco Fehr vor allem gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte schwer tat. Gegen die „Kellerkinder“ wurde fleißig gepunktet, was in den Topspielen so überhaupt nicht der Fall war. Erst am vorletzten Spieltag brach mit dem 3:2-Erfolg in Roding der Fluch, bis dato gegen kein Team aus den Top Acht gewonnen zu haben.
Woran das liegt? Zum einen ganz einfach am fehlenden Spielglück, so brachte sich der TSV in engen Partien oft um den Lohn. Sicherlich auch an der jungen Offensive um die Toptorjäger Tom Schmidt (21; zwölf Saisontore) und Anton Henning (22, elf), welche zum Teil vor dem gegnerischen Tor noch zu „grün hinter den Ohren“ wirkte. „Wir haben sehr viele Chancen liegen gelassen, was uns heuer Punkte gekostet hat“, erklärt Matthias Bösl, der gleichzeitig die schützende Hand über die jungen Spieler hält: „Allein durch die Spielpraxis werden sie stärker werden. Die Kaltschnäuzigkeit und Cleverness vor dem Tor wird kommen. Mit den jungen und dynamischen Spielern sehen wir uns in der Offensive gut aufgestellt.“