Das Ostermontag-Heimspiel der Kreisliga Straubing gegen den ASV Steinach hatte für den SC Zwiesel ein Happy End. In doppelter Unterzahl - Stefan Schlenz hatte bereits kurz vor der Pause Rot gesehen, Florian Lemberger nach einer Stunde die Ampelkarte - erzielte Simon Perl mit einem herrlichen Freistoßtreffer den 3:2-Siegtreffer, den die Glasstädter dann mit sieben Feldspielern - Perl bekam in der Nachspielzeit eine Zeitstrafe aufgebrummt - über die Runden brachten. Die Freude über den Heimdreier war bei den Rot-Weißen allerdings arg getrübt, denn die personelle Situation nimmt mittlerweile groteske Züge an.
Neben Langzeitausfall Marcel Probst mussten ohnehin bereits vor dem Doppelspieltag Top-Scorer Michal Strajt (Muskelfaseriss) und Lorenz Pinker (Bänderriss) passen. Beim 1:1-Derbyremis beim SV Kirchberg im Wald sah Routinier Mihael Mihalev nach einem harten Einsteigen schon vor der Pause Rot und Lukas Haase wurde eine knappe Viertelstunde vor Schluss aufgrund einer Notbremse ebenfalls vom Platz gestellt. Mit großem Kampfgeist brachten die Schützlinge von Andy Wagner und Sven Pertler das Unentschieden über die Zeit. "Was die Mannschaft in beiden Spielen geleistet hat, ist aller Ehren wert. Einsatz und Kampfgeist waren herausragend. Der Sieg gegen Steinach war auch eine taktische Meisterleistung unser Trainer", lobt SCZ-Manager Thomas Kagerbauer sein Gefolge.
Mit Ben Eichinger und Abwehrchef Michal Ruzicka verletzten sich aber am Doppelspieltag zwei weitere Akteure. Beim kommenden Auswärtsmatch bei der SpVgg Plattling muss zudem der im Urlaub weilende Marcus Pöhn ersetzt werden. "Aus unserem Stammkader haben wir aktuell definitiv keine elf einsatzfähigen Spieler. Wir hoffen, dass wir noch den einen oder anderen Ehemaligen reaktivieren können", berichtet Kagerbauer, der sich aber trotz der prekären Situation kämpferisch zeigt: "Wir werden auch in Plattling eine Mannschaft aufs Feld bekommen, die alles geben und nicht chancenlos sein wird."
Die Meisterschaft hat man im SC-Lager bereits abgehakt. "Türk Gücü Straubing ist das Maß der Dinge und wird sich den Titel nicht mehr nehmen lassen. Trotz aller Probleme wollen wir bis zum Schluss um den zweiten Platz mitspielen. Ich bin überzeugt, dass das auch möglich ist", betont Kagerbauer.