2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Max Thein (l.) und Michel Jungbluth
Max Thein (l.) und Michel Jungbluth – Foto: privat

Jungbluth: "Meine Tassen bei Ikea kaufen"

Koerich-Keeper Michel Jungbluth auf die Frage, was er ohne FuPa machen würde +++ das Doppelinterview zusammen mit Torwartkollege Max Thein jetzt exklusiv bei uns

Die beiden aktuellen Koericher und ehemaligen Torhüter aus Lorentzweiler, Michel Jungbluth und Max Thein, haben uns einige Fragen beantwortet. Beide sind auch begeisterte FuPaner.

Was sind die Ziele für die neue Saison?

Michel Jungbluth (MJ): Als Ziel für die neue Saison gilt es, wie bereits letzte Saison, oben mitzuspielen und sich bestenfalls sowohl mit der ersten als auch mit der zweiten Mannschaft, um einen Platz zu verbessern. Wichtig ist, dass wir einen guten Saisonstart hinlegen, da bin ich allerdings sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird.

Max Thein (MT): Wir haben eine sehr junge Mannschaft mit einem Altersdurschnitt von 23 Jahren, was sicherlich kein Nachteil ist, jedoch spielen Vereinzelte ihre erste oder zweite Saison bei der Herrenmannschaft. Wir haben letzte Saison den Grundstein für unsere starke Saison mit dem Saisonstart gelegt. Das gilt es auch dieses Jahr wieder unter Beweis zu stellen, vor allem bei einem eher schwierigen Auftakt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass kein Weg an uns vorbeiführt, wenn es um die Aufstiegsplätze geht.

Wie gut haben sich die Neuzugänge bereits integriert?

MJ: Da ich ja auch einer von den „Neuen“ bin, kann ich besten Gewissens sagen, dass die Integration der Neuzugänge bislang sehr gut verlaufen ist. Die Stimmung im ganzen Verein ist sehr gut, es gibt einen großen Zusammenhalt und ich kann für mich sagen, dass ich mich in der kurzen Zeit schon sehr gut eingelebt habe, mich sehr wohl fühle und mit viel Motivation und Freude dabei bin.

MT: Super! Koerich ist nicht nur eine Fußballmannschaft, sondern eine riesengroße Familie. Angefangen beim Vorstand, dem Trainerteam, den Spielern, dem Platzwart bis hin zu den Zuschauern, es wird einem sehr einfach gemacht. Genau das zeichnet diesen Verein aus und macht auch den Unterschied auf dem Rasen aus. Wer sich in Koerich nicht wohl fühlt, ist selber schuld!

Wer sind die Aufstiegsfavoriten in eurer Liga?

MJ: Da ich mich nicht wirklich viel mit unserer Konkurrenz beschäftigt habe bislang, würde ich zunächst die drei Absteiger als Favoriten sehen (Steinfort, CSO und Luna Oberkorn). Und natürlich zähle ich uns auch zum Kreis der Favoriten, vor allem nach der starken Vorsaison.

MT: Ich glaube es gibt keinen richtigen Favoriten. Mit Beles und Schengen haben finanzstarke Mannschaften die Liga verlassen. Die Absteiger sind in der Regel immer Favoriten, aber vom Gefühl her kann in dieser Saison jeder jeden schlagen. Wenn wir verletzungsfrei bleiben und unser Potenzial Woche für Woche abrufen, wird es schwierig sein, uns zu schlagen.

Wie schätzt ihr das Niveau der Liga im Vergleich zur Vorsaison ein?

MJ: Mit Beles und Schengen sind die beiden Topmannschaften der Vorsaison aufgestiegen. Die drei Absteiger, vor allem was Zu- und Abgänge anbelangt, sind schwer einzuschätzen, ich würde das Niveau der Liga auf jeden Fall viel ausgeglichener ansehen als es noch in der Vorsaison der Fall war. Jeder kann jeden schlagen, und gefühlt die Hälfte der Teams hat den Aufstieg als Saisonziel ausgegeben.

MT: Das Niveau ist diese Saison ausgeglichener. Fast die halbe Liga kann gefühlt um den Aufstieg mitspielen. Um ein genaues Fazit zu ziehen, muss man den Saisonbeginn abwarten. Wer kommt wie gut aus den Startlöchern?

Wie oft schaut ihr euch Spiele anderer Mannschaften, ggf. von Ligakonkurrenten, an?

MJ: Eigentlich regelmäßig, wenn wir nicht selber spielen. Ich glaube, das eine oder andere Mal werde ich mich noch nach Biwer, wo ich zwei fantastische Jahre verbracht habe, verirren und meine alte Mannschaft unterstützen, außer natürlich gegen Koerich.

MT: Wenn wir selber nicht spielen, bin ich auch mal froh einen fußballfreien Sonntag zu haben. Gegebenenfalls probiere ich mir Spiele von meinem Heimatverein, Lorentzweiler, anzuschauen.

Wie wichtig sind für euch als Spieler moderne Trainingsmethoden wie z.B. Laufdatenmessung usw.?

MJ: Diese spielen für mich persönlich nicht so eine wichtige Rolle, vor allem, weil die Laufdatenmessung bei mir eher katastrophal ausfällt (lacht). Allerdings denke ich, dass die Trainer enorm davon profitieren um zu sehen, wer wie weit ist, wo die einzelnen Schwächen und Stärken liegen und wo man jeweils ansetzen muss, um sich zu verbessern. Da sind wir in Koerich mit unserem Trainergespann super eingestellt.

MT: Sehr wichtig. Der Fußball ist in einer ständigen Entwicklung und es gilt sich anzupassen. Unser Trainergespann kann durch moderne Methoden und Daten spezifisch auf einzelne Spieler eingehen, um ihre Schwächen zu verbessern und Stärken zu optimieren. Da haben wir auch das passende Trainergespann, das sich und vor allem uns durch detaillierte und akribische Arbeit bestmöglich weiterentwickeln will, was auf unserem Niveau keine Selbstverständlichkeit ist.

Und wie wichtig sind Statistiken wie z.B. Tore, Assists, Spielminuten usw.?

MJ: Für mich persönlich finde ich diese ganzen Statistiken sehr wichtig, da es mich schon sehr interessiert was so in der Fußballwelt passiert. Vor allem durch FuPa (d.Red.: Danke!) ist dies jetzt auch in Luxemburg in den unteren Divisionen möglich. Wenn ich mich zurückerinnere wie das war, als ich mit dem Fußball angefangen habe, da gab es in der Zeitung die Resultate und die Tabelle, aber keinerlei Details.

MT: Eher nicht so wichtig. Einzelne Statistiken über einzelne Spieler interessieren mich eher nicht. Ein Stürmer der 25 Tore macht, hat eine tolle Statistik, jedoch macht er die Tore wegen seiner Mannschaft und nicht, weil er sich den Ball schnappt und die ganze gegnerische Mannschaft aus dribbelt. Genauso beim Torwart, spielt dieser zu Null, ist dies eine Mannschaftsleistung. Natürlich ist es interessant nach einer Saison zu wissen wieviele Spiele, Minuten usw. man gespielt hat, jedoch ist für mich die wichtigste und einzige Statistik die eine Aussagekraft hat, die Tabelle am Ende der Saison.

Wo möchtet ihr in eurer Spielerkarriere oder darüber hinaus noch hinkommen?

MJ: Mein Ziel ist es, solange wie nur möglich noch Fußball spielen zu können und dabei möglichst verletzungsfrei zu bleiben, sowie mich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und zu helfen, wo ich gebraucht werde. Mit der Mannschaft aufzusteigen wäre natürlich, wie man so schön sagt „d’Kiischt um Kuch“. Darüber hinaus gibt es zurzeit keine Pläne, was ich nach meiner aktiven Karriere machen werde. Vielleicht in Richtung Trainer, vielleicht engagiere ich mich ehrenamtlich beim Verein oder etwas ganz Anderes, das muss man sehen. Auf jeden Fall bleibe ich dem Fußball in irgendeiner Form auf jeden Fall treu, das ist und bleibt meine liebste Freizeitbeschäftigung.

MT: Mein persönliches Ziel ist es mit Koerich und dieser geilen Mannschaft in die 1.Division aufzusteigen. Was danach kommt weiß ich nicht, vor allem aber will ich verletzungsfrei bleiben. Ich bin jetzt im perfekten Torwart-Alter und hoffe noch den einen oder anderen Aufstieg zu feiern. Nach meiner aktiven Karriere werde ich dem Fußball sicherlich treu bleiben. Das Torwartspiel interessiert mich und ich könnte mir eine Torwarttrainer-Karriere vorstellen. Ein Leben ohne Fußball wird es bei mir nicht geben.

Welche Profispieler sind eure Vorbilder und warum?

MJ: Als Kind war mein Vorbild als Torhüter David Seaman, der mich auch inspirierte ins Tor zu gehen. Mittlerweile finde ich Emiliano Martinez (d.Red.: Aston Villa, Argentinien) sehr inspirierend, vor allem sein Werdegang vom ewigen Ersatzkeeper zur Nummer 1 im Verein und in der Nationalelf. Das zeigt, dass man niemals an sich selbst zweifeln und aufgeben soll und die harte Arbeit belohnt wird.

MT: Als großer Kaiserslautern-Fan, waren meine ersten Vorbilder, Tim Wiese, Florian Fromlowitz und Tobias Sippel. Aktuell inspirieren mich Torhüter, die emotional jeden Ball abfeiern und sich zu 110 Prozent mit dem Verein identifizieren, wie zum Beispiel, Aaron Ramsdale (Arsenal) oder Manuel Riemann (Bochum).

Was würdet ihr ohne FuPa tun?

MJ: Meine Tassen bei Ikea kaufen.

MT: Ich würde Montags wieder die Tageszeitung lesen, um herauszufinden wie unsere Konkurrenz gespielt hat. Auch an die Menschen hinter FuPa möchte ich ein großes Lob aussprechen. Es macht immer Spaß, verschiedene Liveticker durchzulesen, und das Gefühl zu haben selber vor Ort gewesen zu sein. Weiter so! (d.Red.: Danke!)

Aufrufe: 06.8.2022, 07:30 Uhr
Paul KrierAutor