Jörg Klausmann: „Keinen Gegner am Tabellenstand messen!“

fupa: Herr Klausmann, am Sonntag gastiert der SV Biengen in Obersimonswald. Was für ein Spiel wird Ihrer Meinung nach Ihre Mannschaft erwarten?

Jörg Klausmann: Biengen ist zwar relativ schlecht in die Saison gestartet, sicher auch dem großen personellen Umbruch geschuldet. Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft das Potenzial, ihre Gegner zu ärgern und unter Druck zu setzen. Die neu formierte Mannschaft mit einem neuen Trainer (Angelo Saggiomo, Anm. d. Red.) muss sich erst noch finden. Ich gehe von einem schweren Spiel aus, denn Biengen muss punkten, um unten herauszukommen. Gerade diese Gegner sind meist schwer zu bespielen.

fupa: Besteht die größte Gefahr darin, den SV Biengen zu unterschätzen?

Klausmann: Man darf gar keinen Gegner am Tabellenstand messen! Jede Mannschaft verfügt über ihre Qualitäten, und der SV Biengen hat zwei Toptorjäger dazugewonnen. Wir werden uns richtig auf den Gegner einstellen müssen und dürfen ihn nicht unterschätzen, das werde ich vor der Mannschaft noch einmal ansprechen. Aber wir wollen das Heimspiel positiv gestalten und die Punkte daheimbehalten.

fupa: Steht Ihnen der volle Kader zur Verfügung?

Klausmann: Tom Weis ist durch die Gelb-Rote Karte in Glottertal gesperrt, das ist ein herber Verlust, denn er ist ein großer Rückhalt in der Abwehr. Thomas Herbstritt, eine weitere Stütze der Mannschaft, ist erkrankt. Dafür kehrt Stürmer Fabian Geng nach langer Verletzungspause zurück.

fupa: Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Klausmann: Den bewerte ich insgesamt sehr positiv. Sicher, es gab ein, zwei Spiele, in denen vielleicht mehr drin gewesen wäre. Ich denke dabei an die Spiele gegen Endingen (4:4) und gegen Freiamt (0:2). Im Schnitt kommen wir knapp an zwei Punkte. Die Liga ist sehr ausgeglichen, die Mannschaften sind eng aneinander dran, daher bin ich durchaus zufrieden – vor allem auch mit der Entwicklung der Mannschaft. Wir befinden uns auf einem positiven Ast, und ich bin guter Dinge, dass wir unseren Weg weiter machen werden.

fupa: Gibt es nach dem vierten Platz in der Vorsaison und dem bisher ja auch sehr ansprechenden Verlauf Überlegungen hinsichtlich der Aufstiegsplätze, oder geht es erst einmal um die berühmten vierzig Punkte?

Klausmann: Wir werden ja mittlerweile von vielen Trainerkollegen als Mitfavoriten gehandelt. Das freut uns, und das schmeichelt uns. Aber wir haben immer noch eher den Blick nach hinten. Schließlich haben wir die Jahre zuvor oft in den hinteren Tabellenregionen gespielt. In diesem Jahr habe ich keinen Tabellenplatz als Ziel ausgegeben. Unser Ziel ist, die Vorsaison zu bestätigen – das ist schwer, aber möglich – und früh die vierzig Punkte klarzumachen. Dann werden wir sehen, was noch geht.

fupa: Was zeichnet Ihre Mannschaft aus? Worauf sind Sie besonders stolz?

Klausmann: Wir geraten häufig in Rückstand und können damit inzwischen gut umgehen, können darauf reagieren und erzielen meist auch den Ausgleich und oft auch das Siegtor. Wir sind mittlerweile sehr gefestigt. Der Zusammenhalt der Mannschaft ist ein weiteres Plus. Wir spielen nur mit Simonswäldern und sind eine eingeschworene Truppe, ein eingeschworener Verein. Das ist auch der Weg, den wir weiterverfolgen wollen.

Jörg Klausmanns Spieltag-Tipps:

SG Freiamt-Ottoschwanden – SG Prechtal/Oberprechtal (in Ottoschwanden)

Samstag, 17 Uhr

Das sehe ich als ein Duell auf Augenhöhe. Für mich zählen beide Mannschaften zu den Geheimfavoriten, die ganz oben anklopfen können, wenn in personeller Hinsicht nichts dazwischenkommt. Als gebürtiger Prechtäler drücke ich den Gästen den Daumen und tippe auf ein 1:2.

SpVgg. Gundelfingen/Wildtal – FC Freiburg-St. Georgen (Waldstadion Gundelfingen)

Sonntag, 10.45 Uhr

Gegen Gundelfingen haben wir selbst vor zwei Wochen gespielt. Das war der bisher stärkste Gegner. Die Mannschaft hat eine sehr gute Entwicklung genommen, und der Verein tut alles, um sie Stück für Stück zu verbessern. St. Georgen ist ein ganz unangenehmer Gegner zum Bespielen. Ich sehe Gundelfingen aber einen Tick vornedran. 3:1.

FC Emmendingen – SpVgg. Untermünstertal

Sonntag, 15 Uhr

Untermünstertal hatte eine Phase, in der man dachte: „Wow, jetzt kommen sie.“ Nun hatten sie zuletzt aber wieder eine deutliche Niederlage (2:5 gegen Freiamt-Ottoschwanden, Anm. d. Red.). Emmendingen muss sich ordentlich strecken, um nicht den Anschluss nach oben zu verlieren. Sie sind ja mit dem Ziel angetreten, aufzusteigen. Ich denke, Emmendingen ist individuell stärker besetzt und tippe auf einen 2:0-Heimsieg.

SG Ihringen/Wasenweiler – SG Nordweil/Wagenstadt (Nachtwaid Ihringen)

Sonntag, 15 Uhr

Beide Mannschaften sind mit ganz anderen Erwartungen in die Saison gegangen. Nordweil/Wagenstadt hatte großes Verletzungspech, Ihringen ist noch gar nicht in die Spur gekommen. Ich glaube aber, dass sie nun den ersten Punkt einsammeln werden; sie sind nicht so schlecht, wie es der Tabellenstand vermuten lässt. 2:2.

SG Simonswald/Obersimonswald – SV Biengen (in Obersimonswald)

Sonntag, 15 Uhr

Vor eigener Kulisse wollen wir das Heimspiel erfolgreich bestreiten und gewinnen. Ein Ergebnis tippe ich nicht.

SV Kirchzarten – SC Reute

Sonntag, 15 Uhr

Reute ist in dieser Partie der haushohe Favorit und wird dieser Rolle gerecht werden. Es ist eine der zwei, drei Mannschaften, die ich ganz oben sehe, eine sehr erfahrene und abgezockte Truppe. 0:3.

SV Endingen – FC Bad Krozingen

Sonntag, 15 Uhr

Bei Endingen wird sich nun zeigen, ob der Trainerwechsel sich positiv oder negativ auswirkt. Allerdings gehört Bad Krozingen zu den Titelanwärtern und wird am Ende die Nase vorne haben, da sie auf jeder Position sehr gut besetzt sind. 1:3.

TV Köndringen – SV Blau-Weiß Waltershofen

Sonntag, 15 Uhr

Köndringen verfügt über eine starke Defensive und tritt als Mannschaft sehr kompakt auf. Waltershofen gehört zu den offensivstärksten Mannschaften der Liga. Da steht ein enges Spiel zu erwarten, in dem sich Waltershofen knapp durchsetzen wird. 1:2.

SV Rot-Weiss Glottertal spielfrei