2024-05-24T11:28:31.627Z

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Ein Schuss, der Habach nachhaltig ausbremste: Mit einem sehenswerten Dropkick erzielt Murnaus Manuel Diemb (grünes Trikot) das 1:0 für die Gastgeber. ASV-Spieler Florian Kögl (re.) kann den Ball auch nicht mehr aufhalten.
Ein Schuss, der Habach nachhaltig ausbremste: Mit einem sehenswerten Dropkick erzielt Murnaus Manuel Diemb (grünes Trikot) das 1:0 für die Gastgeber. ASV-Spieler Florian Kögl (re.) kann den Ball auch nicht mehr aufhalten. – Foto: Andreas mayr

Jetzt gibt’s ein Endspiel gegen den Abstieg – Habach muss nach Derby zittern

TSV Murnau im Vorteil

Die Stimmung der letzten Spieltage war optimistisch, doch gegen den Spitzenreiter Murnau konnten sich die Habacher nicht durchsetzen.

Murnau – Jetzt haben sie ein großes Endspiel in Habach. Am kommenden Samstag entscheidet sich, ob der ASV in der Relegation eine Chance erhält, seinen Aufenthalt in der Bezirksliga zu verlängern. Zugegeben: Das stand schon vor dem Derby in Murnau fest, da Landsberg am Freitag verloren hatte. Besser so für Habach. Denn beim Nachbarn merkten sie, dass in Sachen „Fußball“ mehr als die zehn Kilometer zwischen den Orten liegen.

Markus Vogt, der ASV-Trainer, revidierte nach der 0:3-Niederlage am Samstag seine Aussage von vor drei Wochen. Damals hatte er Aubing das beste Team der Liga genannt. „Vom Hinspiel zum Rückspiel siehst du eine total gewachsene Murnauer Mannschaft – und somit auch die stärkste der Bezirksliga.“

ASV hadert mit Aufstellung gegen die Murnauer

Da ging es ihm nicht einmal um die Fußballkünste der „Drachen“. Nun betreue er schon eine fitte Mannschaft, sagt Vogt: „Aber von der Physis ist das nochmals ein Unterschied. Das ist brutal.“ Für ihn offenbarte sich in Durchgang zwei ein Dilemma, als das Spiel pro Murnau entschieden war. Einerseits wollte Vogt seine Stammkräfte, gerade die Älteren, frühzeitig vom Feld nehmen, schonen für das Abstiegsfinale. Andererseits konnte er sich keine Klatsche erlauben, weil im Fernduell mit Landsberg ja das Torverhältnis zählt.

„Stell dir vor, kriegst dann fünf, sechs?“ Gegen einen anderen Gegner hätte er in Betracht gezogen, seine gezeichneten Männer ganz zu schonen. Aber nicht in einem Derby vor 700 Zuschauern. „Du kannst das Spiel nicht vorher abgeben“, sagt der Trainer. Felix Habersetzer und Maximilian Panholzer beschlossen erst kurz vor dem Anpfiff, tatsächlich auch aufzulaufen. Philipp Puchner und Christian Radiske zeigten den Daumen nach unten.

Eine Chance für Habach in den ersten zehn Minuten

Hätte der ASV diesem grünen Volksfest tatsächlich den Strom abstellen wollen, hätte er es in den ersten zehn Minuten schaffen müssen. „Das wäre unsere einzige Chance gewesen“, hält Coach Vogt fest. Habachs Präsenz im Mittelfeld verblüffte die Gastgeber. Eine wirklich nennenswerte Gelegenheit ergab sich daraus nicht – und mit dem Gegentreffer zum 0:1 (10.) verwelkte Habachs Hoffnung und ging in Murnaus Herrlichkeit über.

Sie wollten doch warten, den Gegner nervös werden lassen und dann im Gegenstoß über Felix Habersetzer und Maximilian Nebl zuschlagen. Dazu kam es nie, weil die Murnauer eine alte Wunde wieder aufrissen. Gerade in der Hinrunde hatte der ASV öfters eine Anfälligkeit für lange Bälle offenbart. Fairerweise muss man sagen, dass kaum ein Team solche Präzisionskünstler mit weichen Fußgelenken stellt wie Murnau. Die zielgenauen Flugbälle von Philip Mühlbauer, Thomas Bauer und Tadeus Henn brachten Habachs Außenverteidiger mehrmals in höchste Nöte. Alle drei Treffer eröffnete der TSV mit diesem Zug.

Doppelschlag von Kutter

Das erste erzielte Manuel Diemb per sehenswertem Dropkick, die restlichen zwei gelangen Georg Kutter – er war mal wieder der überragende Murnauer. „Der ist alles: Sechser, Zehner, Achter. Wir haben nicht gewusst, wie wir das verteidigen sollen“, sagt Vogt. Kutter ließ noch zwei, drei weitere Chancen verstreichen. Auf Seiten der Habacher waren sie ganz froh darüber. Der Samstag war einer jenen Tage, an dem sich vieles gegen sie gerichtet hatte. Mit dem Schiedsrichter und seiner Linie kamen sie nicht klar. Immer wieder begehrte der lautstarke ASV-Anhang nach Pfiffen auf. Aber das blieben Nebenschauplätze.

Erfreulich aus Habacher Sicht verlief der zweite Bezirksliga-Einsatz von Michael Steuer, gerade einmal 19 Jahre alt und womöglich Habachs Verteidiger der Zukunft mit gutem Auge für den Spielaufbau. An solchen Sachen mussten sie sich hochziehen. Wobei Markus Vogt bei aller Enttäuschung das Erlebte schon einzuordnen wusste: „Murnau hat eine absolute Spitzenmannschaft. Wir wollen doch auch einen Bezirksliga-Meister aus dem Oberland. Und keinen aus München. Die Truppe hat es verdient.“

Aufrufe: 013.5.2024, 14:46 Uhr
Andreas MayrAutor