2024-05-24T11:28:31.627Z

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Tor des Tages: Torben Galinski gibt dem Ball per Kopf den entscheidenden Dreh, Torwart David Santl schaut hinterher.	Foto: Peter Henrich
Tor des Tages: Torben Galinski gibt dem Ball per Kopf den entscheidenden Dreh, Torwart David Santl schaut hinterher. Foto: Peter Henrich

Jetzt fehlt nur noch die Konstanz

Bei der TSG Messel sind alle zuversichtlich, dass es klappt mit dem Klassenerhalt +++ Ein Grund dafür ist der Trainer

Messel. Am Ende wurde es noch einmal richtig eng – umso größer war dann der Jubel, als endlich alles vorbei war. Kreisoberligist TSG Messel hat das letzte Spiel vor der Winterpause am Sonntag gegen Germania Eberstadt mit 1:0 (1:0) gewonnen und überwintert somit auf einem Nichtabstiegsplatz. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf Hellas Rüsselsheim auf Relegationsplatz 14, ein kleines Polster haben sie jetzt also. „14 Punkte sind natürlich nicht die Welt“, sagte Messels Sportlicher Leiter Florian Karach nach dem Erfolg gegen die Germania. „Aber wir sind jetzt einfach mal glücklich, dass es so gekommen ist. Wir standen am Ende mächtig unter Druck, und wäre die Partie unentschieden ausgegangen, hätte dies dem Spielverlauf sicher auch entsprochen.“

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Torben Galinski hatte das Tor des Tages erzielt (20.), die Eberstädter hatten in den 90 Minuten unter anderem Latte und Pfosten getroffen. Und Lars Riedel fand in TSG-Keeper Tobias Kolb seinen Meister (75.) – die wohl beste Chance für die Germania, die trotz der Niederlage völlig entspannt in die Winterpause gehen kann, weil sie im Mittelfeld der Tabelle angesiedelt ist. Ganz anders ist das bei der TSG, die sich zuletzt aber dank ihrer Heimstärke – die letzten drei Spiele wurden allesamt zu null gewonnen – ein bisschen herausgekämpft hat. „Wir sind immer noch gut im Rennen, das ist das Gute“, sagt Karach, „auch wenn in manchen Spielen die Leistung einfach nicht reicht für Punkte“.

Beim 1:3 beim TSV Goddelau vor zwei Wochen etwa sei das der Fall gewesen, ein bisschen fehlt in Messel einfach die Konstanz. Diese wollen sie wieder finden, von der anstehenden Vorbereitung erhoffen sie sich einiges. „Da haben wir Zeit, uns ordentlich auf die restlichen Spiele einzustellen“, sagt der Sportliche Leiter, der schon seit 2007 in Messel ist. „Wir wollen wirklich schauen, dass wir da unten rauskommen.“

Mit dem Einsatz und dem Kampfgeist vom Sonntag sollte das durchaus machbar sein. Die Germania war zwar besser, aber eben nicht effektiver. Was auch am umsichtigen TSG-Spielertrainer Marvin Benz lag, der in der Mitte der Hinrunde für Heiko Jung übernommen hatte. „Das hat schon etwas bewirkt“, sagt Karach. Es ist das erste Traineramt für Benz, und das auch noch als Spielertrainer, was ja immer etwas ganz Spezielles ist. Ursprünglich kommt Benz aus Wixhausen, seit acht Jahren ist er allerdings schon bei der TSG. „Er gehört also quasi zum Inventar bei uns“, sagt Karach lachend.

Dass die Wahl auf Benz fiel, sei eine logische Entscheidung gewesen. „Man hat ihm immer angemerkt, dass er einer ist, der sich auch außerhalb der 90 Minuten auf dem Platz engagiert und sich seine Gedanken macht“, sagt der Sportliche Leiter. „Und genau das macht uns zuversichtlich, dass wir es wirklich schaffen können. Der Trainer und die Mannschaft, das ist eine gute Kombination.“

Und falls es doch nicht gelingen sollte? Dann würde die Welt auch nicht untergehen in Messel. Als Karach 2007 dorthin kam, war der Verein gerade in die Kreisoberliga aufgestiegen, erinnert er sich. Zuvor hatte man lange in der A-Liga gekickt, war dort quasi fester Bestandteil gewesen. Was danach kam, war eine Erfolgsgeschichte – unter anderem mit acht Jahren Gruppenliga bis 2019. „Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen“, sagt Karach, „aber ich weiß nicht, ob es so etwas wieder geben wird hier. Und wenn wir tatsächlich wieder in die A-Liga müssten, dann wäre das halt so.“

Doch irgendwie rechnen alle doch damit, diesen bitteren Gang noch vermeiden zu können. Die Mannschaft habe genug Potenzial, heißt es – das habe sie ja auch am Ende der vergangenen Saison bewiesen, als es ebenfalls lange gegen den Abstieg ging. Doch es ist stets ein Drahtseilakt, auch weil die oberen Jugend-Mannschaften über der D-Jugend aktuell nicht besetzt sind. Und die Konkurrenz ist immens groß im Umfeld, wo in den Fußballkreisen Offenbach (zum Beispiel in Offenthal) und Dieburg (Urberach) größere Vereine um Nachwuchs und auch um gestandene Spieler werben. Und natürlich auch in Darmstadt selbst. „Die Leute rennen uns nicht gerade die Türen ein“, nennt Karach einen Standortnachteil, den sie nun mal haben in Messel.

So sollen es jetzt erst einmal jene richten, die gerade da sind – und jene, die demnächst nach Verletzungen zurückkommen. Es wird den einen oder anderen „gefühlten Neuzugang“ geben nach der Winterpause, ansonsten vertraut man den Anwesenden. „Wie sagt man immer so schön: Wir halten die Augen offen“, sagt Karach, schiebt aber gleich nach: „Es wird sich nichts groß ändern.“

Wenn das auch für die Einstellung wie am Sonntag gilt, ist das eine Ansage, die Hoffnung macht.

TSG Messel: Kolb – Torben Galinski, Breiner, Höhne, Lukas Galinski, Berz, Benz, Marius Galinski, Fitos, Fischer, Tefounou. Eingewechselt wurden Rencher, Dickmann und Ulusow.

Germania Eberstadt: Santl – Cebulla, Ottenbacher, Haböck, Szeszak, Loy, Sperber, Bohland, Schrumpf, Held, Riedel. Eingewechselt wurden Mangold, Benchakhchakh und Ganschinietz.

Schiedsrichter: Jan Turinski (Bensheim), Tor: 1:0 Torben Gablinski (20.), Zuschauer: 150.



Aufrufe: 026.11.2023, 08:00 Uhr
Jan FelberAutor