2024-04-30T13:48:59.170Z

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Fabian Nopper, der Spielertrainer des FC Waldkirch (links), und der Mundinger Coach Karsten Bickel freuen sich auf das Kräftemessen in der Landesliga.
Fabian Nopper, der Spielertrainer des FC Waldkirch (links), und der Mundinger Coach Karsten Bickel freuen sich auf das Kräftemessen in der Landesliga. – Foto: Richard Weis; Verein (SV Mundingen)

"Jeder Aufgabe muss man sich zu hundert Prozent stellen"

Karsten Bickel, der Trainer des Aufsteigers SV Mundingen, freut sich auf das Landesliga-Toppduell +++ Spielertrainer Fabian Nopper vom FC Waldkirch fordert „Kompaktheit“ ein

Es klingt nach einem fußballerischen Leckerbissen, der den Fans am Sonntag in der Landesliga serviert wird: Im Elztalstadion des FC Waldkirch wird der starke Aufsteiger SV Mundingen erwartet (15 Uhr). Die Mannschaften sind noch beide ungeschlagen, belegen in der Tabelle aktuell die Positionen eins und drei und stehen für eine sehenswerte, attraktive Spielweise.

Da wird mit gegenseitigen Komplimenten nicht gespart: „Mundingen ist eine über Jahre einspielte Truppe, die viel über das Kollektiv kommt, die aber auch mit guten Einzelspielern gespickt ist und sich für die neue Saison punktuell verstärkt hat“, sagt etwa Fabian Nopper, der Spielertrainer des Tabellenführers Waldkirch. SVM-Coach Karsten Bickel retourniert: „Waldkirch hat den Kader eines gestandenen Verbandsligisten und ist in der Vorsaison sehr unglücklich abgestiegen. Bisher werden sie ihrer Favoritenrolle gerecht und fahren mit tollem Fußball die Punkte ein. Das ist schon mehr als ein dickes Brett, das wir zu bohren haben. Aber gerade diese Aufgabe reizt uns. Vor einigen Jahren hätte keiner einen Gedanken darauf verwendet, irgendwann mit Waldkirch die Klingen kreuzen zu dürfen.“

Fabian Nopper spricht von „Kompaktheit“ als ein Rezept, um dem Aufsteiger beizukommen: „Das ist ganz wichtig, ganz gleich ob wir tief stehen oder ins Forechecking gehen wollen.“ In personeller Hinsicht ist dem 33-Jährigen nicht bange. Schließlich hatte Waldkirch in den vergangenen Wochen immer wieder urlaubs- oder verletzungsbedingte Absenzen zu kompensieren, und der Trainer begriff dies eher als eine Chance: „Da konnten wir dem einen oder anderen Spieler aus der zweiten Mannschaft Gelegenheit geben, sich zu zeigen.“ Am Sonntag könnte Urlaubsrückkehrer Simon Schultis wieder in der Abwehr spielen.

Der SV Mundingen hat sich sowohl Erfahrung wie Perspektivspieler an Bord geholt. „Mit dem Aufstieg war uns klar, dass wir etwas tun mussten, neues Blut in die Mannschaft zu bringen und uns aufzupeppen“, erklärt Karsten Bickel. „Denn in der Landesliga werden wir ganz anders gefordert.“ Großen Wert legte der Verein auch auf die menschlichen Qualitäten der Neuverpflichtungen. „Bei allen neuen Spielern passt es menschlich genauso wie fußballerisch“, sagt Bickel. „Sie haben sich toll in die Mannschaft integriert. Da geht auch ein Kompliment an den ‚alten‘ Stamm, der die Neuen sehr gut aufgenommen hat.“

Eingeschlagen hat Neuzugang Lennart Bauer vom Bahlinger SC: Der 24-Jährige hat gleich seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt und acht Treffer in drei Spielen erzielt – sechs davon alleine gegen Rheinfelden. Vom Landesliga-Team des Freiburger FC stieß Alexandre Peres zum SVM, vom FC Teningen kam Colin Tritschler und vom SV Heimbach der ehemalige SC-Jugendspieler Samuel Wormuth. Jean Kouzo (vormals Endingen) und Fabian Kupzick (Biengen) haben bereits Einsatzzeiten bekommen, weitere Spieler müssen sich noch gedulden.

In der Landesliga macht Mundingen bisher eine gute Figur. „Wenn man das Haar in der Suppe finden will, dann ist es, dass wir ein, vielleicht zwei Siege mehr auf dem Konto haben könnten“, bestätigt Bickel. Gegen den FC Tiengen (3:3) sei definitiv mehr drin gewesen; Ähnliches wurde dem Trainer über das 2:2 gegen Weil zugetragen, als er selbst im Urlaub weilte.

Und wohin soll der Weg der Mundinger noch führen? Bickel winkt ab: „Auch wenn wir als Dritter vier Punkte hinter dem Tabellenführer stehen, wäre es vermessen, als Aufsteiger irgendwelchen Fantasien nachzuhängen. Wir sind bodenständig genug, um die 40 Punkte für den Klassenerhalt anzupeilen. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre ein Traum.“ Wobei ihm besonders wichtig ist, die Punkte mit schönem, ansehnlichem Fußball einzuspielen: „Niemand soll sagen, dass wir etwas erzwungen oder erbolzt hätten.“

Schwierig werde die Runde ohnehin, denn der Landesliga sei „ein richtig gutes Niveau“ zu bescheinigen. Jede Mannschaft könne jede andere – vielleicht mit Ausnahme des FC Waldkirch und des SV 08 Laufenburg – schlagen, meint Bickel. „Jedes Spiel ist eine Aufgabe, der man sich zu hundert Prozent stellen muss. Sonst geht man baden.“

Aufrufe: 015.9.2023, 06:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor