2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Janine Gibson (11 FFC Wacker München) am Ball, Nina Hasenfuß (5 SV 67 Weinberg), SV 67 Weinberg v FFC Wacker München, F
Janine Gibson (11 FFC Wacker München) am Ball, Nina Hasenfuß (5 SV 67 Weinberg), SV 67 Weinberg v FFC Wacker München, F – Foto: IMAGO/DiZ-PiX

Janine Gibson (22) vom FFC Wacker München: „Alle brennen hier für den Erfolg“

Regionalligist will in den DFB-Pokal einziehen

Der FFC Wacker München steht vor der Krönung einer erfolgreichen Saison. An diesem Samstag (15:30 Uhr) steht das Finale des BFV-Verbandspokals gegen die Würzburger Kickers um den Einzug in den DFB-Pokal an. Im Interview spricht Janine Gibson (22) vom Regionalligisten über das wichtige Duell und einen großen Traum.

Janine Gibson, wie ist die Leidenschaft für Fußball bei Ihnen entstanden?

Ich habe schon im Kindergarten mit Fußball angefangen. Ich war generell als Kind aktiv und habe auch andere Sportarten ausgeübt, wie Judo, Handball oder Volleyball, aber beim Fußball war mehr Leidenschaft und Feuer dabei. Da haben mich die Jungs mitgenommen und ich war eigentlich immer auf dem Fußballplatz. Jeden Tag. Bis zur B-Jugend habe ich dank einer Sondergenehmigung bei den Jungs gespielt, die Zeit war sehr hilfreich und hat mir auch fußballerisch viel gebracht. Ich hätte auch noch länger dort gespielt.

Ein Trainer hat mal zu Ihnen gesagt: „Geh lieber in die dritte Mannschaft.“ Wie sind Sie damit umgegangen?

Für mich war das ein sehr großer Rückschlag, weil man mir gesagt hat, ich wäre zu schlecht. Sogar für die zweite Mannschaft. Ich wollte es all denen, die nicht an mich geglaubt haben, beweisen. Ich habe alles gegeben und es in die erste Mannschaft geschafft. Wenn du oben angreifen willst, musst du viel opfern, auch privat. Dann ist nicht mehr viel mit jedes Wochenende feiern gehen. Mein Ziel ist ganz klar: Ich will Profi werden!

Sie gehen Ihren Weg zum Profi sehr akribisch an.

Die Zeit auf der Bank war für mich echt schlimm. Irgendwann habe ich mir gesagt: So kann es nicht mehr weiter gehen! Ich muss etwas umstellen! Cristiano Ronaldo ist zu meinem Vorbild geworden. Ich habe gesehen, was man auch außerhalb vom Fußballplatz alles optimieren kann. Ich habe meine Ernährung umgestellt, weiter an meiner Fitness gearbeitet und mein Leben mehr auf den Fußball ausgerichtet. Das hat sich ausgezahlt.

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Was sind Ihre Ziele mit dem FFC Wacker München?

Der Aufstieg in die zweite Bundesliga ist möglich und auch ganz klar unser Ziel. Wir sind eine sehr starke Mannschaft auf dem Platz und auch unser Vorstand gibt richtig Gas. Generell hat sich der Verein in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Hier wird sehr professionell gearbeitet, alles ist auf einem hohen Niveau. Es gibt die perfekten Infrastrukturen für uns Spielerinnen.

Sie stehen im Pokalfinale und könnten in den DFB-Pokal einziehen. Was macht das Team so stark?

Unser Wille! Wir halten zusammen, jede läuft für jede. Wir haben in der Saison wieder gemerkt, dass wir uns vor niemandem verstecken brauchen und noch viel Potenzial haben. Diesen Willen siehst du auch in jedem Training, alle brennen für den Erfolg. Wir sind hoch motiviert für das Finale und wollen uns den Titel holen!

Mehr Zuschauer in den Stadien, mehr Präsenz im TV: Der Frauenfußball ist im Aufwind. Spüren Sie das auch in der Regionalliga?

Ich bin sehr froh, dass sich der Frauenfußball so entwickelt. Die Europameisterschaft hat das eindrucksvoll bewiesen. Man spricht über ganz andere Zahlen als noch vor ein paar Jahren. Auch bei uns merkt man, dass das Interesse größer wird. Es kommen mehr Zuschauer, ich werde häufiger zum Fußball gefragt. Die Entwicklung ist super, das kann gerne so weitergehen.

Träumen Sie davon, einmal in so einem großen Stadion zu spielen?

Da träumt vermutlich jeder, der Fußball spielt, von. Die wachsenden Zuschauerzahlen sind auch eine riesige Motivation für junge Spielerinnen. Wir sehen, was mittlerweile alles möglich wird. Uns wird eine immer größere Bühne geboten. Es gab jetzt schon Spiele, die haben vor so einer gigantischen Kulisse stattgefunden wie bei den Männern. Da mal auf dem Platz zu stehen, wäre schon der Wahnsinn.

Wird dann der Jubel Ihres Vorbildes Cristiano Ronaldo gezeigt?

Den habe ich schon mal ausgepackt (lacht). Ich kann mir gut vorstellen, den Jubel auch in einem großen Stadion zu zeigen.

Der FFC Wacker München, jung und dynamisch: Das Ziel vom FFC Wacker München ist klar: zurück in die 2. Bundesliga! „Unser Ziel ist es, uns in der Liga zu etablieren und unsere Ausbildungsstrukturen sowohl weiter ausbauen als auch professionalisieren“, sagt Vorstandsvorsitzender Salih Aydogan: „Wir arbeiten Stück für Stück daraufhin, uns beim DFB als Nachwuchsleistungszentrum für Mädchen & Frauen lizenzieren zu lassen.“ Dafür soll auch eine neue Infrastruktur her, die Bezirkssportanlage Demleitnerstraße reicht nicht für die Ansprüche des ambitionierten und erfolgreichen Vereins. „Wir sind jung, dynamisch und in unserem Handeln sehr agil. So wie ein Start Up Unternehmen“, sagt Aydogan.

Interview: Nico-Marius Schmitz und Nikolas Caleta

Aufrufe: 08.6.2023, 12:31 Uhr
Nico-Marius SchmitzAutor