2024-04-29T13:44:06.427Z

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Das Klosterstadion in Fürstenfeldbruck. archiv
Das Klosterstadion in Fürstenfeldbruck. archiv – Foto: Weber

Jahresrechnung fehlt: SC Fürstenfeldbruck erhält keine Jugendförderung

Als einziger Verein in der Stadt

90.000 Euro gibt die Stadt als Zuschüsse an die örtlichen Sportvereine aus. Nur ein Verein steht wieder einmal nicht auf der Liste der Bezuschussten: Der SC Fürstenfeldbruck.

Fürstenfeldbruck – Um bei der Verteilung der Gelder berücksichtigt zu werden, müssen die Vereine eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Neben den Listen der erwachsenen und jugendlichen Mitglieder müssen sie in Fürstenfeldbruck auch noch eine Jahresrechnung vorlegen. Diese hätten laut Oberbürgermeister Erich Raff alle Vereine eingereicht. „Nur der SCF nicht.“ Deshalb könne der Verein auch nicht bei den Zuschüssen berücksichtigt werden. Damit geht der SCF das dritte Mal in Folge leer aus.

Gute Jugendarbeit

Auch wenn sich am Ende eine 11:3-Mehrheit im Ausschuss für Integration, Soziales, Jugend und Sport dafür aussprach, die Zuschussverteilung entsprechend des Verwaltungsvorschlags vorzunehmen – also ohne den SCF zu unterstützen – regte sich auch Kritik an dem Vorgehen. „Wir lassen einen Verein, der gute Jugendarbeit leistet, außen vor“, monierte Alexa Zierl (ÖDP). Sie verwies unter anderem auf die beiden Profifußballer Sydney Lohmann und Josip Stanisic, die ihre Ausbildung beim SCF durchliefen und nun beim FC Bayern spielen. Zierl kritisierte vor allem die Anforderungen der Stadt, die höher seien als sonst üblich. So verlange das Landratsamts für seine Förderung von den Vereinen lediglich die Mitgliederlisten und einen Nachweis der Gemeinnützigkeit. Beides habe der SCF laut Zierl vorgelegt.

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Dass der Brucker Verein keine Jahresrechnung abgeben möchte, liegt nach Informationen der ÖDP-Frau an einem laufenden Ermittlungsverfahren gegen Mitglieder des Stadtrats. Deswegen wolle SCF-Präsident Jakob Ettner der Verwaltung keinen Einblick in die Bücher gewähren. Dieses Verfahren sei allerdings im vergangenen Jahr abgeschlossen worden, so Raff. „Der SCF ist hier nicht bereit, mit der Stadt zu kooperieren“, meinte deshalb Christian Stangl (Grüne).

Vorschlag abgelehnt

Willi Dräxler (BBV) hatte aus ganz anderem Grund Bauchschmerzen mit dem Verwaltungsvorschlag. Er hege weder Sympathie noch Antipathie gegenüber dem SCF. „Aber es trifft nur die Kinder und Jugendlichen.“ Dennoch fand Zierls Änderungsantrag keine Mehrheit. Sie hatte vorgeschlagen, dem Verein die Zuschüsse auszuzahlen unter der Voraussetzung, dass die dazu benötigten Unterlagen noch nachgereicht würden. Sollte dies nicht passieren, könne man das Geld zurückfordern. Der Vorschlag wurde mit 4:10 Stimmen abgelehnt.

Von den 90 000 Euro für die Jugendförderung werden 80 Prozent auf die Vereine verteilt. Die verbleibenden 20 Prozent fließen in Einzelmaßnahmen. Sollten die Einzelprojekte ihr Budget nicht voll ausnutzen, wird das restliche Geld wieder an die Vereine verteilt. Bei den Zuschüssen für das Jahr 2021, die jetzt Thema im Ausschuss waren, sind das rund 9300 Euro für den TuS Fürstenfeldbruck und rund 340 Euro für den ERC Fürstenfeldbruck

Der TuS hatte sich beworben, weil er mit FSJ’lern drei Grundschulen bei der Durchführung von Sportstunden unterstützte. Der ERCF will mit dem Geld die entstandenen Kosten einer Übungsleiteren abdecken, die drei Schulklassen 15 Tage lang im Eislauf unterrichtet hat.

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Aufrufe: 020.7.2022, 15:05 Uhr
Thomas BenediktAutor