2024-04-30T13:48:59.170Z

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Spielszene mit Andreas Hohlenburger vom FCA Unterbruck.
Spielszene mit Andreas Hohlenburger vom FCA Unterbruck. – Foto: Michalek

Improvisationstalent war oftmals Trumpf: Die Halbjahresbilanz der Fußball-Kreisliga

Rückblick

Die Zwischenbilanz in der Kreisliga fällt geteilt aus. Einige Landkreis-Teams müssen höllisch aufpassen – doch oben hat Freising ein heißes Eisen im Feuer.

Landkreis – Die Kreisliga-Fußballer aus dem Landkreis blicken auf eine prinzipiell gute erste Saisonhälfte zurück: Keine „unserer“ sechs Mannschaften überwintert unter dem Strich, der den direkten Abstieg bedeutet. Dennoch müssen einige Clubs im Frühjahr eine Schippe drauflegen, wenn es kein Zittern bis zum Schluss geben soll. Die FT-Halbjahresanalyse zeigt, was die Teams 2023 ausgezeichnet hat.

Die Stehaufmanderl

Gibt es eine Mannschaft in der Kreisliga, die Nehmerqualitäten wie ein guter Boxer besitzt, dann ist das der TSV Allershausen. Fünf (!) Akteure fielen in der Herbstrunde mit einem Kreuzbandriss aus, außerdem brach sich mit Marc Gundel der große Hoffnungsträger im Angriff den Arm. Aufgeben? Nicht mit der Elf von Michael Stiller. Im Zweifel sprang der Spielertrainer-Methusalem mit seinen 50 Lenzen eben selbst ein. Auch sonst kompensierte der TSV die Ausfälle ganz gut und erarbeitete sich drei Zähler Luft auf den ersten Abstiegsrelegationsrang. Nicht zu vergessen: Allershausen stellt mit 38 Treffern die zweitbeste Offensive der Liga. Kein schlechter Wert dafür, dass Coach Stiller oft improvisieren musste.

Die Comebacker

Die Saison ging los, wie eine Saison für den SV Kranzberg eben so losgeht: mit nur einem Sieg aus den ersten sieben Partien. Doch dann hievten Dennis Hammerl und Spielertrainer-Kollege Thomas Edlböck den SVK mit einem Lauf aus dem Tabellenkeller und auf den soliden achten Rang. Auch in Kranzberg waren sie zum Improvisieren gezwungen, die volle Kapelle hatten Hammerl und Edlböck eigentlich nie beisammen. Am härtesten trifft den SVK sicher der lange Ausfall von Michael Kopp. Auch Jasko Hamzagic konnte nur acht Partien absolvieren. In Erinnerung geblieben sind die beiden Siege gegen die Favoriten FC Eitting und SV Walpertskirchen sowie der 7:1-Kracher gegen Eichenried.

Die Überraschung

Dass Aufsteiger oft eine starke Premierensaison hinlegen, ist hinlänglich bekannt. Doch dass der SV Vötting derart einschlagen würde, war von den wenigstens erwartet worden. Vor allem nicht von den Kiesweiherbuam selbst. Nach der Meisterschaft in der Kreisklasse sind die Peschek-Mannen drauf und dran, den Durchmarsch anzupacken. Nach 17 von 28 Partien rangieren die Domstädter auf Tabellenplatz zwei. Bemerkenswert: Die Vöttinger haben ein komplett ausgeglichenes Torverhältnis vorzuweisen. Bedeutet: An guten Tagen können die Vöttinger jedem einen einschenken, an schlechten Tagen fangen sich die SVV-Kicker aber auch gerne mal zu viele Treffer (3:7 gegen Unterbruck). Was aber der größte Trumpf im Endspurt werden könnte: Vötting ist ein eingespieltes Team. Manche Akteure schnüren schon viele Jahre die Stiefel für den SVV.

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Das Offensivbollwerk

Freilich ist mit dem FCA Unterbruck ein Name verbunden: Andreas Hohlenburger. 31 Buden schenkte er den Gegnern in der zurückliegenden Saison ein, heuer steht der 32-Jährige bereits bei 25 in nur 13 absolvierten Partien. Doch Unterbruck ist mehr, vor allem offensiv sucht das Team seinesgleichen: 41 Treffer sind Ligabestwert. Um Hohlenburger scharen sich weitere brandgefährliche Offensivleute wie etwa die Hayer-Brüder Matthis und Linus. Was im zweiten Halbjahr noch geht? Für ganz oben dürfte es nicht reichen. Der FCA könnte in Sachen Auf- und Abstieg jedoch durchaus zum Zünglein an der Waage werden.

Das erste Sorgenkind

Wahrscheinlich musste es so kommen. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga liefen die Palzinger lange ihren Ansprüchen hinterher und schafften erst kurz vor der Winterpause den Sprung aus der Gefahrenzone. Das Problem: Der SVA brauchte relativ lang, um sich an die Gangart in der neuen Liga zu gewöhnen, und schien es nach zuvor nur 18 Siegen in drei Jahren nicht mehr gewohnt zu sein, erfolgreichen Fußball zu spielen. Erschwerend kommt hinzu, dass bis dato kein Offensivakteur Bestwerte erreichte. Treffsicherster Spieler ist Jakob Rott mit sechs Toren, er konnte aber nur zehnmal auflaufen. Zudem drückte den Palzingern personell der Schuh. Schwer wog unter anderem der lange Ausfall von Kapitän Marcel Radlmaier. Im Winter kündigte der Club die Trennung von Trainer Gianluca Dello Buono im Sommer an. Ob das die Motivation erhöht? Das wird sich in den Spielen ab Anfang März zeigen.

Das zweite Sorgenkind

Noch zu selten konkurrenzfähig war bisher Aufsteiger FC Moosburg. Zwar verloren die Dreirosenstädter „nur“ siebenmal, dafür gelangen aber auch lediglich vier Siege. Deshalb hat das Team aktuell einen mageren Punkt Abstand zum ersten direkten Abstiegsplatz. Bedenkt man, dass Kellerkind SC Moosen kräftig aufgerüstet hat, wird es eine kernige Restrunde. Woran es gelegen hat? In der Defensivreihe war in personeller Hinsicht lange der Wurm drin – zwischenzeitlich musste Trainer Mario Sinicki auf beide Innenverteidiger verzichten. Am Ende verabschiedeten sich mit Patrik Heilmair und Thomas Spyra dann auch noch gleich zwei Keeper mit Roten Karten. Dazit: Ein wenig mehr Kontinuität würde dem FC Moosburg zum Start in die Restrunde sicherlich guttun. Matthias Spanrad

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Aufrufe: 02.1.2024, 06:00 Uhr
Matthias SpanradAutor