2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Der Jubel beim TSV Bobingen war groß, nachdem der erste schwäbische Hallentitel der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach war.
Der Jubel beim TSV Bobingen war groß, nachdem der erste schwäbische Hallentitel der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach war. – Foto: Walter Brugger

Im dritten Anlauf krönt sich der TSV Bobingen

Landesligist holt nach den Endspielniederlagen 2020 und 2023 erstmals den schwäbischen Futsaltitel +++ Das Finale war an Dramatik nicht zu überbieten

2020 hatte der TSV Bobingen gegen den FC Gundelfingen (0:6) das Nachsehen, drei Jahre später hieß es am Ende 1:2 gegen den SC Bubesheim. Weshalb die Freude, aber auch die Erleichterung bei Trainer Sebastian Jeschek verständlich war, dass es im dritten Anlauf endlich mit dem schwäbischen Futsaltitel geklappt hat. In der Neuauflage des Vorjahresfinales setzten sich die Bobinger in der Günzburger Rebayhalle mit 2:1 durch – und feierten hinterher insbesondere ihren Keeper.

Der 19-jährige Marcel Kring hatte eine halbe Minute vor der Schlusssirene den Bobinger Sieg gerettet, als er quer in der Luft liegend mit dem Fuß den umstrittenen Handsechsmeter von David Tamm abwehrte. „Ich weiß selbst nicht, wie ich das gemacht habe. Es ist aber ein unbeschreibliches Gefühlt“, gab Kring preis, nachdem ihn alle Mitspieler geherzt und teils durch die Halle getragen hatten. Und Trainer Jeschek gab zu, dass nach dem Sechsmeterpfiff erst der Ärger überwog, Sekunden später aber die Freude. Gedanken an die „Bayerische“, die am 27. Januar in Amberg ausgetragen wird und für die sich die Bobinger als schwäbischer Meister qualifiziert haben, verschwendete Jeschek da noch nicht.

Das Finale war der Schluss- und gleichzeitig der Glanzpunkt des Turniers, das achteinhalb Stunden dauerte und so die Geduld der Fans auf die Probe stellte. Offiziell waren es 780 Besucher in der Rebayhalle, am Ende hatten sich die Ränge allerdings schon unübersehbar gelichtet. Nicht aber auf Fanseiten des TSV Monheim und TSV Dasing. Obwohl die eigenen Lieblinge schon fünf Stunden vorher ausgeschieden waren, machten sie weiter Stimmung feierten noch lange nach dem Turnierende mit dem neuen Meister, aber auch den Frauen der SG Sielenbach/Inchenhofen, die als schwäbische Vizemeisterinnen viele Sympathien gesammelt hatten.

„Die Gruppenphase war zäh“, räumte Bobingens Coach Sebastian Jeschek ein, trotzdem setzte sich der Landesligist durch und zog in seiner Gruppe zusammen mit dem Kreisklassisten FC Blonhofen ins Halbfinale ein, in der Parallelgruppe zog der Titelverteidiger SC Bubesheim einsam seine Kreise und löste vor dem SV Cosmos Aystetten das Ticket für die Vorschlussrunde. Dort forderte Aystetten die Bobinger nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand noch einmal richtig, musste letztlich trotzdem mit 2:4 die Segel streichen. Während Bubesheim routiniert zum 2:0-Sieg gegen Blonhofen kam. Blonhofen gewann anschließend das ungeplante, kurzfristig angesetzte Sechsmeterschießen um den dritten Platz mit 4:2 gegen Bezirksliga-Primus Aystetten.

„Das war Werbung für Futsal“, urteilte Jeschek über das Finale gegen den SC Bubesheim. In der rasanten Partie schenkten sich beide Seiten nichts, nach dem Bobinger Doppelpack durch Michael Zedelmaier und Cemal Mutlu schien eine Vorentscheidung gefallen. Doch dann schlugen die Bubesheimer zurück, erzielten durch David Tamm den Anschlusstreffer und hatten kurz vor Schluss den Ausgleich vor Augen. Da stand allerdings Marcel Kring im Wege und durfte sich wenig später zusätzlich über die Auszeichnung als bester Keeper freuen. Die Ehrenpreise für den erfolgreichsten Schützen (David Tamm, 5 Tore) und besten Spieler Cemre Onay gingen an den SC Bubesheim.

Aufrufe: 013.1.2024, 23:39 Uhr
Walter BruggerAutor