Als der KFC Uerdingen nach dem Zwangsabstieg aus der 3. Liga und der Insolvenz eine Mannschaft aus dem Hut zaubern musste, übernahm Dmitry Voronov die Verantwortung. 16 Spieltage war der Chef der Nachwuchsabteilung auch Trainer der ersten Mannschaft. Jetzt springt er wieder ein – bis zum Saisonende. Warum er das tut, was er ändern will und welche Ziele er mit der Mannschaft in dieser Saison noch in Angriff nimmt.
Herr Voronov, macht es denn Spaß, bei so einem Wetter auf dem Trainingsplatz zu stehen?
Voronov: "Fußballspielen macht immer Spaß."
Auch in der Situation, in der sich der KFC befindet?
Voronov: "Daran arbeiten wir."
Wie waren denn die ersten Trainingseinheiten mit der Mannschaft?
Voronov: "Gut und intensiv."
Worauf legen Sie den Fokus?
Voronov: "Wir wollen den Kopf frei bekommen, den Frust wegspielen. Ich möchte, dass die Mannschaft befreit auftritt und selbstbewusst, vor allem in der Offensive. Ich möchte, dass die Spieler wieder gut gelaunt zum Training kommen, gut gelaunt in den Mannschaftsbus einsteigen und abends gut gelaunt nach Hause gehen. Schließlich haben auch alle Familien und Freunde, da soll keiner schlecht gelaunt hingehen. Und wir sind stark genug, dass zu vermeiden."
Wie haben Sie reagiert, als der Vorstand Sie bat, die Aufgabe nochmals zu übernehmen?
Voronov: "Ich habe keine Sekunde gezögert, sondern mich für das Vertrauen bedankt. Mir liegt sehr viel am Verein, den Fans und der Stadt. Ich habe hier einiges erlebt und überlebt."
Sie waren zu Beginn der vergangenen Saison schon einmal Trainer des KFC. Wo sehen Sie die Unterschiede?
Voronov: "In der vergangenen Saison hatten wir zu Beginn eine aus der Not heraus zusammengewürfelte Mannschaft. Die Mannschaft in dieser Saison ist deutlich erwachsener, auch die jungen Spieler verfügen schon über Erfahrung. Es herrscht eine völlig andere Atmosphäre."
Die ist beim Blick auf die Ergebnisse und die Tabelle derzeit aber nicht gut. Welche Ziele haben Sie mit der Mannschaft?
Voronov: "Ich möchte, dass wir die Saison bestmöglich zu Ende spielen. Ich werde da keinen Tabellenplatz als Ziel ausrufen."
Dass die Mannschaft mehr kann, hat sie gegen starke Gegner wie Velbert oder Oberhausen schon gezeigt. Wie wollen Sie die Mannschaft wieder stark machen?
Voronov: "Ja, die Mannschaft hat auch gegen gute Gegner gute Leistungen in dieser Saison gezeigt. Wir werden uns daher auch am Sonntag in Velbert nicht verstecken. Unsere Mannschaft ist gut bestückt, die Schwäche ist derzeit der Kopf. Ich will wieder ein Lächeln in die Gesichter bekommen."
Thomas Schulze führte das Gespräch.