2024-10-09T12:22:32.420Z

Spielbericht
Der FC Wegberg-Beeck hat seinen ersten Punkt geholt.
Der FC Wegberg-Beeck hat seinen ersten Punkt geholt. – Foto: Michael Schnieders

Hühnes spätes Tor verhindert Beecks totalen Fehlstart

Mittelrheinliga: In der Nachspielzeit gelingt Beeck gegen Pesch noch das 2:2. Die erste halbe Stunde spielt der FC sehr ordentlich, dann reißt aus unerklärlichen Gründen völlig der Faden. Die zweite Halbzeit ist von viel Krampf geprägt.

Bis tief in die Nachspielzeit drohte der FC Wegberg-Beeck im dritten Punktspiel der Saison auch die dritte Niederlage zu kassieren. Der Gast aus Köln-Pesch führte 2:1, und in der Not hatte Beecks Trainerduo Mike Schmalenberg/Stephan Houben Abwehrmann Nils Hühne für die letzten Minuten in den Sturm beordert.

Diese Maßnahme trug dann reiche Früchte. Denn der Vizekapitän besorgte noch das 2:2. Eine Maßhereingabe des eingewechselten Francisco San José schob Hühne überlegt ins lange Eck und verhinderte damit den totalen Fehlstart des Regionalliga-Absteigers (90.+5).

„Eigentlich ist der Punkt zu wenig. Doch wegen des ganz späten Ausgleichs müssen wir damit zufrieden sein“, meinte Hühne. Eindeutig war die Gefühlslage bei Peschs Trainer Abdullah Keseroglu: „Dieses Remis fühlt sich für uns wie eine Niederlage an.“

Feldverweise für die Gäste

Den Ausgleich musste er von der Tribüne ansehen, denn wenige Minuten zuvor hatte ihm Schiedsrichter Niklas Dahmen Rot gezeigt (83.). „Das war total überzogen. Der Schiri hatte mich vorher noch nicht mal ermahnt“, erklärte Keseroglu auf Nachfrage. Schwerer für das Team wog indes die Ampelkarte für Walid Sekkour wegen fortgesetzten Meckerns in derselben Minute – die Schlussphase musste der Gast so in Unterzahl bestreiten.

Das in der zweiten Halbzeit reichlich zerfahrene Spiel war zudem von zwei ausgesprochenen Slapstick-Toren geprägt – paritätisch verteilt. Den Nutzen hatte davon zunächst Beeck, das gegenüber dem Spiel der Vorwoche in Königsdorf auf zwei Positionen verändert begann. Für Kapitän Yannik Leersmacher, der erstmals spielen konnte, musste Niklas Fensky weichen. Und statt Mehmet Yilmaz lief Youngster Timo Agaltsev als Stoßstürmer auf. Neben den vielen Langzeitverletzten fiel kurzfristig auch noch Luca Barata mit einer Leistenzerrung aus.

Führungstreffer aus dem Nichts

Mit einer im Grunde Nicht-Chance ging Beeck früh in Führung: Den Schuss von Alessio Tafa hatte ein Pescher Akteur auf der Torlinie eigentlich schon geklärt, doch dann schoss dieser einen Mitspieler an, und mit Unterstützung des Pfostens flipperte die Kugel irgendwie ins Tor – offizieller Eigentorschütze war dann Bünyamin Koyuncu (11.).

Agaltsev, der sich den Ball bei einer potenziell riesigen Chance zu weit vorlegte (16.), und Marc Kleefisch, der nach einem klasse Anspiel von Timo Braun an Keeper Mertcan Akar scheiterte (21.), hätten danach frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen und so Beecks schwungvolle Anfangsphase krönen können.

Nach einer halben Stunde riss jedoch aus eigentlich unerklärlichen Gründen komplett der Faden. Pesch, das bis dahin Beeck erstaunlich viele Räume angeboten hatte, kam plötzlich besser ins Spiel. „Wir selbst haben Pesch stark gemacht“, urteilte Schmalenberg angefressen. Seinen ersten Ausdruck fand das in der Lattenschuss-Bogenlampe von Peschs Takumu Yamahara (31.). „Dieser Schuss war für uns ein Weckruf“, meinte Keserogulu. Noch in derselben Minute holte ­Beecks Keeper Stefan Jakimovski einen tücki­schen Drehschuss von Emmanuel Williams aus dem Eck. Im Anschluss an eine Beecker Ecke fiel in der Nachspielzeit dann tatsächlich Ausgleich: Kian Assadollahi traf mit einem Flachschuss aus der Drehung genau ins lange Eck (45.+1).

In der zweiten Halbzeit wurde es – zumindestaus Beecker Sicht – sehr zäh. „Das war einfach desaströs, ein einziges Fehlpassfestival“, monierte Schmalenberg. „Gerade in so einer Phase sind die Führungsspieler gefragt. Von denen kam da aber auch zu wenig“, ergänzte Houben.

Einer dieser Leitwölfe hätte dann zwingend Beecks erneute Führung erzielen müssen: Nach der mit Abstand besten Kombination des Spiels bekam Merlin Schlösser den Ball mustergültig aufgelegt, donnerte ihn freistehend aber in die Wolken (70.). Im direkten Gegenzug leistete sich dann Jakimovski einen ganz dicken Bock: Einen schlecht getimten Pass ließ er zum Entsetzen seiner Mitspieler unter dem Körper durchrutschen, der eingewechselte Malik Basar schob den Ball daraufhin ins verwaiste Tor (71.). Yoshikazu Takahashi vergab für Pesch die Großchance zum 3:1 (89.) – was sich in der Nachspielzeit für den Gast dann eben noch bitter rächen sollte.

Aufrufe: 09.9.2024, 10:15 Uhr
Mario EmondsAutor