Hüffelsheim. Zweikämpfe, Einsatz, Emotionen und trotz sechs gelber Karten und zweier Zeitstrafen eine große Fairness. Wer im Landesliga-Derby zwischen der SG Hüffelsheim und dem TuS Hackenheim ein fußballerisches Schmankerl mit spielerischen Höhepunkten erwartet hatte, wurde enttäuscht. Zu viel stand vor allem für die Hausherren auf Palmenstein auf dem Spiel. Diesmal schafften sie es, einen 0:1-Pausenrückstand zu drehen, in der Schlussphase per Doppelschlag gar noch einen 3:1-Sieg herauszuschießen.
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66. Minute. Christian Hahn holte auf der rechten Seite selbst einen Freistoß heraus, schoss diesen mit dem starken linken Fuß und viel Effet links an der Drei-Mann-Mauer vorbei Richtung kurzes Eck. Jannik Kern und ein Abwehrspieler kamen nicht mehr entscheidend ans Spielgerät, das zum Ausgleich im Netz lag. „Das war der Dosenöffner“, sagt Simon Engelbert. Von nun an bestimmte seine Mannschaft das zunehmend hektischer werdende Gesamtgeschehen.
Hahn war nun ständiger Gefahrenherd. Seinen Pass von der rechten Seite in den Rückraum donnerte Cedric Lind in die Wolken (69.), sein Lupfer aus 25 Metern war den Tick zu niedrig, sodass TuS-Keeper Simon Nestler zugreifen konnte (77.). Dann das feine Zuspiel des eingewechselten Fabian Stelzel, doch Hahn scheiterte an Nestler (82.). In der 89. Minute lag der Ball dann doch im Netz. Paolo Walther hatte mit langem Diagonalball Hahn perfekt freigespielt, und der traf zur Entscheidung mit rechts flach ins linke Eck. Stelzel belohnte sich drei Zeigerumdrehungen später nach einem Konter für die engagierte Leistung. „Die Jungs, die von der Bank kamen, haben mit ihrer Dynamik das Siel besser gemacht“, sagte Engelbert und war zudem über Walthers Vorbereitung zum 2:1 glücklich.
Während sich Hulsey gewünscht hätte, „dass wir auch einmal ein 1:0 nach Hause bringen“, waren die SG-Akteure froh darüber, einen wichtigen Schritt gemacht und sich selbst zum Rückrundenauftakt aus der Bredouille im Abstiegskampf gezogen zu haben. Das Lob gebührt dem Gegner dennoch. „Hackenheim war von Beginn an komplett in den Zweikämpfen drin“, so SG-Kapitän Lind. Darin allerdings habe auch deren Problem gelegen, so Hahn, der wusste, „dass denen irgendwann die Körner fehlen musste.“ Der Pausenrückstand und die Zehn-Minuten-Strafe für Jannik Kern (72.) hätten die Mannschaft noch einmal richtig zusammengeschweißt. „Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt und immer gewusst, dass heute noch was geht“, sagt Lind.
SG Hüffelsheim: König – Baier, Mörbel, Walther, Balzer (81. Schmidt) – Lind, Brodhäcker (60. Scheick) – Krafft (81. Stelzel), El-Haiwan (90.+2 Blaum), Hahn – Kern (88. Staub).
TuS Hackenheim: Nestler – Sadeghi, Gilles, Protzel, Walg – Gäns, Menger – Sperling, Hulsey, Röder – Frantzmann (83. Sperlich).