HSV Langenfeld sorgt im Derby früh für Klarheit

Reusrath verschläft Anfangsphase

Bereits nach rund 120 Sekunden zeigten sowohl die Hintermannschaft der Gastgeber als auch Torschütze Amine Azzizi auf, wohin sich das Aufeinandertreffen im weiteren Spielverlauf entwickeln sollte. Einen Ballverlust im Spielaufbau eroberten die Gäste hoch, und ein schneller Steckpass setzte Azzizi in Szene, der dem herauseilenden Tim Hechler keine Chance ließ (2.). Nur acht Minuten später geriet ein Rückpass auf eben jenen SCR-Keeper zu kurz. Giuliano Rizzelli erlief den Ball beinahe, und Hechler nahm den Ball unter großer Bedrängnis in die Hand. Den folgenden indirekten Freistoß aus fünf Metern verwertete Severin Krayer ebenso humorlos wie kräftig: Sein Schuss schlug im oberen rechten Eck ein (10.). Rizzelli und Krayer waren auch die Hauptakteure beim 3:0, das wieder nur sieben Zeigerumdrehungen später fiel. Krayer schob eine Hereingabe im Sechzehner ebenso überlegt wie flach an Hechler vorbei insEck (17.).

Nun könnte man glauben, mit noch mehr als drei Viertel der Spielzeit zu absolvieren, wären die Reusrather trotz des hohen Rückstands in der Lage, zurückzukommen. Doch Schobhofen musste feststellen: "Das Spiel war gelaufen." Sicher, seine Mannschaft kämpft mit Personalengpässen, doch diese Ausrede lässt der Coach nicht gelten. Er bemängelte: "Wir waren mit dem Kopf noch in der Kabine, im Wochenende oder sonstwo. Das war schlafmützig. Der HSV musste gar nicht so viel machen, wir haben ihnen die Tore geschenkt." Gegenwehr und Einstellung hätten nicht gestimmt. HSV-Co-Trainer Heiko Schornstein wurde zwar nicht so deutlich, attestierte aber auch: "Das waren nicht die Reusrather, wie ich sie kenne."

SCR verpasst Chancen auf den Anschluss

Immerhin zeigten die Hausherren im zweiten Spielabschnitt Moral, ihr Spiel wurde besser. Eine Aufholjagd gelang zwar nicht, doch Elias Dian setzte sich kurz nach dem Wiederanpfiff auf der linken Außenbahn durch, und seine Flanke verwertete Paul Degner in der Mitte (49.). Dennoch verblieben die größten Möglichkeiten bei den Langenfeldern. Exemplarisch für die Verschwendung an Gelegenheiten stand Ouassim Charroud, der freistehend aus drei Metern eine Hereingabe übers Tor und den dahinter befindlichen Zaun lenkte (69.).

„Ich glaube, diesen Winkel gibt es mathematisch gar nicht“, scherzte Schornstein bei dem Gedanken an die Szene. Überdies vereitelte ein glänzend aufgelegter Hechler Chance um Chance. „Er ist ein sehr guter Torwart – das muss ich zugeben“, lobte Schornstein. Schobhofen betonte: „Wir müssen uns bei ihm bedanken. Das hätte noch deutlicher werden können.“ Eine gute Nachricht: Der laut seines Trainers „beste Torhüter der Liga“ bleibt auch in der kommenden Saison beim SCR.

SC Germania Reusrath – HSV Langenfeld 1:3
SC Germania Reusrath: Tim Hechler, Fabian Steinhäuser, Ferhat Tuncer, Leo Luca De Rubertis, Kevin Luginger, Tim Röper, Ayman Mechbal, Dennis Schulte, Giuseppe Licausi, Paul Degner (65. Benjamin Wadenpohl), Elias Dian - Trainer: Marco Schobhofen - Trainer: Jürgen Glomb
HSV Langenfeld: Leon Sonny Täger, Ayoub El Morabiti, Hidi Kadessy, Malik Amoussou-Tchibara, Bilal El Marhoumi, Timm Cartus (81. Nikolaos Georgiou), Ouassim Charroud, Kevin Kussunga (64. Nabil El Marhoumi), Severin Krayer (81. Eric Hellwig), Amine Azzizi, Biagio Giuliano Rizzelli (64. Faissal El Amrani) - Trainer: Marc Adomako
Schiedsrichter: Philipp Heuser - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Amine Azzizi (2.), 0:2 Severin Krayer (10.), 0:3 Severin Krayer (17.), 1:3 Paul Degner (49.)
Gelb-Rot: Dennis Schulte (65./SC Germania Reusrath/)

Sportfreunde Baumberg II – SV Rot-Weiß Wülfrath 3:0
Sportfreunde Baumberg II: Eric Klaas, Dustin Dirks (66. Fatih Türkoglu), Jan Tobias Gies, Soufian Alkhabbachil, Bilal Chaaouaoui Jamai, Tim Scharpel, Roni Ongun (25. Elijah Dobo-Makaya), Ken Tchouangue (83. Taketo Suzuki), Tetsuya Takahashi (81. Nabil Al Khabbachi), Melva Luzalunga, Daniel Lee (46. Simon Geertschuis) - Trainer: Nils Heryschek - Trainer: Daniel Errens
SV Rot-Weiß Wülfrath: Hiroyuki Horii, Burak Temel, Harun Aslantas (80. Baris Kavzan), Erik Grawunder (72. Zaid Boulgani), Makuntima Ntuku, Haci Bayram Köseoglu, Schad Hassan, Hammza Al Khalil, Jesse Modebelu Okoye (70. Haris Islambegovic), Goki Fukunaga (62. Amadou Cherif Keita), Amos Claude Tusevo - Trainer: Mustafa Aydin
Schiedsrichter: Göksen Abes - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Simon Geertschuis (62.), 2:0 Ken Tchouangue (66.), 3:0 Tetsuya Takahashi (74.)

TuSpo Richrath – SSV Dhünn 7:0
TuSpo Richrath: Maikel Schleiden, Julian Dambrowski (65. Arian Ugljani), Marco Uebber, Nephthalie Ngoma Ndey, Julian Pape, Florian Heuschkel (78. Niklas Paul Kreft), Emil Vincazovic, Dustin Beyen (62. Kevin Kluthe), Marius Lindemann, Alen Vincazovic (65. Ginet Celebi), Levent Plesina (81. Umut Sezer Kayi) - Trainer: Lukas Beruda - Trainer: Nico Rüping
SSV Dhünn: Fabian Weller, Robin-Dag Bührmann, Tobias Ritter, Fabian Rick, Florian Mosler, Artemij Gordeev, Moritz Kerkien, Marvin Zipperling, Dennis Schmidt (28. Robin Böge), Anis Geus, Justin Kotlorz - Trainer: Dennis Schmidt
Schiedsrichter: Alexander Windges (Düsseldorf) - Zuschauer: 35
Tore: 1:0 Dustin Beyen (5.), 2:0 Florian Heuschkel (15. Foulelfmeter), 3:0 Dustin Beyen (25.), 4:0 Dustin Beyen (28.), 5:0 Marco Uebber (54.), 6:0 Alen Vincazovic (60.), 7:0 Alen Vincazovic (61.)