Historische Chance für Ratingen 04/19

Denn der Sieger dieser Partie trifft in der nächsten Runde auf den Gewinner des Viertelfinales zwischen Bezirksligist ASV Mettmann, der bereits drei Oberligisten ausgeschaltet hat, und eben Regionalligist RWO.

04/19-Trainer Martin Hasenpflug will zwar nur ungern vor dem Viertel- schon über das Halbfinale sprechen, beantwortet eine entsprechende Frage aber dennoch: „Bei allem Respekt vor dem, was der ASV Mettmann bis jetzt geleistet hat, gehe ich stark davon aus, dass der Sieger aus unserer Partie am Samstag danach gegen RWO spielen wird. Das ist ein alter Traditionsverein, der für uns – wie auch für Sonsbeck – ein überaus attraktiver Gegner wäre.“ Entscheiden wird sich das allerdings erst im nächsten Jahr, das Oberhausener Viertelfinale in Mettmann wird aufgrund des Spielplans der Regionalliga erst Ende Februar, Anfang März ausgetragen.

Für Ratingen geht es folglich am Samstag darum, eine historische Chance zu nutzen: Seit 04/19 im Jahr 2000 in die Oberliga aufgestiegen ist, hat es noch nie in einem Halbfinale des Landespokals gestanden, dessen Sieger in die erste Runde des DFB-Pokals einzieht. Sonsbeck wiederum hat in diesem Jahr den Wiederaufstieg in die Oberliga nach dem Abstieg 2015 geschafft und sich am 12. Oktober auch in der Liga in Ratingen vorgestellt: 04/19 siegte recht sicher mit 4:1. „Das kann man aber nicht vergleichen“, entgegnet Hasenpflug prompt. „Das ist ein anderer Wettbewerb, ich will die bekannte Phrase dazu vermeiden. Aber jedes Spiel ist anders, Ereignisse geben ihm andere Richtungen. Außerdem spielen wir diesmal auswärts und auf Naturrasen.“ Den sind die Ratinger in dieser Saison nicht gewöhnt, da das Stadion wegen der Umbauarbeiten gesperrt ist, aber immerhin haben sie zuletzt zweimal auf diesem Untergrund in Ratingen-West beim ASC trainieren können.

Ratingen dürfte gewarnt sein

Gewarnt sein dürfte 04/19: Sonsbeck hat im Achtelfinale den Liga-Konkurrenten 1. FC Kleve mit 1:0 besiegt, und auch andere Ergebnisse der aktuellen Liga-Saison sind beachtlich: Nur 0:1 daheim gegen den Tabellenzweiten KFC Uerdingen verloren, beim Spitzenreiter SSVg Velbert 0:0 gespielt, 1:0 beim Vierten VfB Hilden und ebenso 1:0 daheim gegen den Fünften ETB Schwarz-Weiß Essen gewonnen – nun kommt der aktuelle Tabellensechste.

Auch deswegen sagt Hasenpflug: „Es wird ein Spiel, in dem entscheidend ist, wer besser hineinfindet, aggressiver ist, mehr Laufbereitschaft und vielleicht auch das Quäntchen mehr Glück hat. Das wird ein 50:50-Spiel, aber wir werden alles geben, dass wir das bessere Ende für uns haben.“ Und weiter: „Die Mannschaft ist heiß. Wir wissen alle, dass es ein Highlight ist. Wir werden Vollgas geben, alle wollen spielen.“ Ausfallen wird Tim Potzler (Rücken), der Einsatz des wichtigen offensiven Mittelfeldspielers Emre Demircan ist fraglich, da er nach einer Grippe nur sehr eingeschränkt trainieren konnte. Dafür kommt der zuletzt erkrankte Innenverteidiger Phil Spillmann zurück, und der in der Liga noch für zwei Partien rotgesperrte Rechtsverteidiger Simon Busch ist spielberechtigt.

Auf einer Position hat sich Hasenpflug klar festgelegt: „Luca Fenzl wird spielen“, sagt der Trainer, der dem Keeper vier Tage nach dessen 20. Geburtstag beim 1:1 bei Union Nettetal seinen ersten Liga-Einsatz in dieser Spielzeit gegeben hatte, um seinem „Pokal-Torwart“, der zwei von drei Partien in diesem Wettbewerb absolviert hat, Rhythmus zu geben. „Er zeigt immer seine Qualitäten“, urteilt Hasenpflug über den 1,73-Meter-Mann und beschreibt: „Er spielt gut mit, ist fußballerisch und in Eins-gegen-Eins-Situationen stark. Und auch wenn die Biologie ihm ein paar Zentimeter Körperlänge verwehrt hat, kann er sich behaupten.“ Beim 5:2 nach Elfmeterschießen im Achtelfinale bei der SpVg. Schonnebeck hatte Fenzl zwei Elfmeter gehalten und so großen Anteil am Einzug in das erst dritte Viertelfinale der Vereinsgeschichte gehabt.

Info: Zwei Busse für die Reise nach Sonsbeck gemietet

Anreise Für die rund 70 Kilometer lange Fahrt aus Ratingen zum Willy-Lemkens-Sportpark in Sonsbeck hat 04/19 zwei Busse gemietet: Einen für die Mannschaft, die um 11.30 Uhr vom Sportpark aus losfährt, und einen für Sponsoren und Fans.