2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Das war das Schönste“: FCP-Trainer Weng feierte den Sieg über 1860 München auch mit seinem Sohn.
„Das war das Schönste“: FCP-Trainer Weng feierte den Sieg über 1860 München auch mit seinem Sohn. – Foto: Bruno Haelke

„Heute wird abgerissen“: Pipinsried feiert nach 1860-Coup bis 9 Uhr morgens

Stimmen und Reaktionen zum Pokalcoup

Der FC Pipinsried schlägt den TSV 1860 München. Anschließend feierte der Bayernligist ausgiebig. Die Stimmen und Reaktionen zum Coup im Toto-Pokal.

Pipinsried – Das Pokalwunder ist vollbracht. Der FC Pipinsried kegelt den TSV 1860 München aus dem Toto-Pokal und feiert den größten Pokalerfolg seiner Vereinsgeschichte. Am Ende kannte der Jubel keine Grenzen.

FC Pipinsried feiert nach Pokal-Coup gegen TSV 1860 München

Pipinsrieds Trainer Martin Weng klang fröhlich, aber nicht angeschlagen, als ihn unsere Zeitung am Sonntagmittag ans Telefon bekam. Seinen Spielern dürfte es teilweise anders ergangen sein. Fröhlich waren sie auch, aber die Nachwirkungen der rauschenden Pokalnacht dürften erheblich sein.

„Ich bin recht schnell mit meinem Sohn nach Hause gegangen“, berichtet der Löwen-Bändiger: „Teile der Mannschaft haben das Sportheim erst zur Frühstückszeit verlassen, so gegen 9 Uhr. Am Montag sehen wir uns wieder – zum Training, bei dem dann alle den restlichen Alkohol rausschwitzen dürfen.“ Sie haben es sich verdient.

Pipinsried bald im DFB-Pokal? Maltas: „Wir planen nicht mit Berlin“

Durch den Halbfinal-Einzug darf der FC Pipinsried weiter vom Toto-Pokal-Sieg träumen. Für die Sechziger ist die diesjährige Pokalsaison dagegen eine herbe Enttäuschung. Der Sieger des Pokals qualifiziert sich automatisch für den DFB-Pokal.

Die Stimmen der Pipinsrieder Pokalhelden.

Angelo Mayer (Spieler des FC Pipinsried) direkt nach dem Abpfiff über...

… seine Gefühlswelt: „Das ist unbeschreiblich, mir fehlen die Worte. Sowas ist einfach unvergesslich. Deswegen spielt man Fußball. Deswegen lebt man, einfach wegen solcher Emotionen. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Mir fehlen die Worte.“

… die Herangehensweise: „Wir haben alle gewusst: Das ist 1860, die machen das alle professionell. Die sind einfach zwei Ligen über uns. Das ist dritte Liga. Wir gehen alle normal zur Arbeit. Wir haben uns gesagt, wir müssen zusammenhalten: Über den Schmerzpunkt drüber gehen und ab und an Nadelstiche setzen. Das haben wir gemacht und wir haben auch Qualität in den Reihen.“

… die letzten Minuten: „Klar, hinten raus, mit einem Mann weniger. Da kamen Welle auf Welle auf uns zu. Mit dem verschossenen Elfmeter.... Aber sowas brauchst du für ein Fußballwunder, für ein Pokalwunder. Das ist einfach unbeschreiblich.“

… das Spiel gegen den Ex-Klub: „Ich krieg gleich nochmal Gänsehaut. Ich habe auf dem Weg zum Spiel noch Löwenmut gehört. Der Song, der immer im Stadion läuft (lacht). Zwölf Jahre Vergangenheit bei den Löwen, vier Jahre bei den Bayern. Da kommen natürlich alle Emotionen hoch. Das hat mein Leben geprägt. Und jetzt kommen die Profis hierher. Mit Marco Hiller, mit dem ich zusammengespielt habe. Man vergisst die Zeit nicht. Das war heute einfach unbeschreiblich.“

Nach dem Abpfiff stürmte die gesamte Ersatzbank des FC Pipinsried auf den Rasen.
Nach dem Abpfiff stürmte die gesamte Ersatzbank des FC Pipinsried auf den Rasen. – Foto: Bruno Haelke

Enver Maltas (Sportlicher Leiter, FC Pipinsried) nach Sieg gegen den TSV 1860 über...

… den Pokalerfolg gegen 1860 München: „Ich freue mich unglaublich für die Jungs. Es war ein Highlight, gegen Sechzig zu spielen und jetzt haben wir sie rausgekegelt. Was Besseres gibt es einfach nicht.“

… die Leistung des Teams: „Die Mannschaft hat einfach gelebt. Wirklich jeder von Nummer eins bis 20 war aufopferungsvoll und mit Herz dabei. Es ist ein unvergesslicher Moment für die Jungs, den sie ihr Leben lang mitnehmen.“

… den Erfolg für den Gesamtverein Pipinsried: „Was die Ehrenamtlichen im Hintergrund geleistet haben war richtig krass. Die haben teilweise Urlaub genommen und arbeiten seit Tagen und Wochen auf Hochtouren.“

… die Auswirkung auf den Ligabetrieb in der Bayernliga: „Das kann nochmal ein Impuls sein, auch für den Teamspirit. Dass die Jungs sehen: Gemeinsam, jeder für jeden, kann man was erreichen.“

… den weiteren Turnierverlauf und die Chance auf den DFB-Pokal: „Wir planen nicht mit Berlin (lacht).“

Martin Weng (Trainer, FC Pipinsried) direkt nach dem Abpfiff über...

… die Leistung seiner Mannschaft: „Ich bin unfassbar stolz, was die Jungs da heute auf den Platz gebracht haben. Klar, das Quäntchen Glück war auf unserer Seite, aber insgesamt war es eine wahnsinnige Leistung. Wir wussten, dass wir eine kleine Chance haben und die Jungs haben es zu einem unvergesslichen Tag gemacht.“

… die starke erste Halbzeit: „Da habe ich es schon gespürt. Klar, Sechzig hatte deutlich mehr Ballbesitz, aber wir hatten fast mehr torgefährliche Szenen in der ersten Halbzeit. Deswegen war der Tenor in der Halbzeit: Wir sind verdient vorne und jetzt schauen wir, dass wir es nach Hause bringen.“

… die letzten Minuten: „Die letzten zehn Minuten waren Wahnsinn. Das waren gefühlt eineinhalb Stunden. Durch die rote Karte hat sich nicht so viel verändert, weil wir so tief verteidigt haben (lacht), aber wenn der Elfmeter reingeht, kannst du sogar verlieren.“

… den Abpfiff: „Einfach eine riesengroße Freude. Mein Sohn ist mir direkt in die Arme gelaufen. Das Gefühl ist das Schönste, das es gibt.“

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Benedikt Lobenhofer (Kapitän, FC Pipinsried) nach dem Sieg gegen 1860 über...

… den Sieg gegen den TSV 1860 München: „Es ist wahnsinnig. Wie alle Fans da sind, alle aus Pipinsried. Dazu sind alle Freunde gekommen. Am Anfang habe ich echt gedacht: Das ist echt eine Sache der Unmöglichkeit. Aber ab der ersten Minute waren wir richtig gut im Spiel, dann habe ich gemerkt, dass heute was drin ist.“

… das Kapitänsamt nach der Verletzung von Simon Rauscheder: „Das war natürlich neu für mich, dass ich die Mannschaft anführen durfte. Aber es hat ganz gut geklappt (lacht). Ich habe ab und zu mal zu Simon hochgeschaut. Das tut mir echt im Herzen weh. Er wäre so gern heute dabei gewesen. Der Sieg ist auch ihm gewidmet.“

Daniel Gerstmayer (Torschütze, FC Pipinsried) nach dem Sieg gegen den TSV 1860 über...

… den Pokalerfolg: „Es ist brutal. Sowas habe ich noch nie erlebt. Ich habe noch nie vor so vielen Zuschauern gespielt und jetzt habe ich ein Tor gemacht. Es ist unbeschreiblich.“

… das Gefühl vor dem Spiel: „Ich habe von Anfang an dran geglaubt. Das Glas ist immer halb voll und nicht halb leer, deswegen bin ich immer positiv. Wenn wir so spielen, mit unserem Herz. Dann ist alles möglich.“

… sein Tor: „Als der Ball reinkam, ich den mit dem Kopf getroffen habe, und der reinging... Ich konnte es im ersten Moment gar nicht glauben.“

… den weiteren Abend: „Vollgas feiern. Heute wird abgerissen.“

„Wir müssen uns ein wenig schämen“: TSV 1860 München enttäuscht nach Pokal-Aus

Die Löwen waren dagegen nach dem Spiel durchweg enttäuscht, fanden aber auch lobende Worte für den Gegner. „Wir müssen uns ein wenig schämen. Wir haben nicht die Power gehabt, die man gegen diesen Gegner braucht“, sagte 1860-Spieler Marlon Frey. (ulk/btfm)

Aufrufe: 020.11.2023, 14:30 Uhr
Boris Manz und Uli KellnerAutor