2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Herzschlagfinale mit Hassel als Meister

Die SG Hassel feierte den Titel mit einem 3:2-Erfolg bei der SG Bliesgau.

Vier Teams lagen vor dem Abschluss-Spieltag ganz vorne so dicht beisammen, dass jedes einzelne Tor eine neue Wendung hätte bringen können.

Die Saison-Schlussphase der Landesliga Ost war an Spannung kaum zu überbieten. Sowohl im vorderen als auch im hinteren Bereich der Tabelle war bei vielen Clubs bis zum letzten Spieltag nicht klar, in welcher Klasse sie im kommenden Jahr spielen. Und für zwei Vereine geht das Bangen sogar noch weiter, wobei der FC Viktoria St. Ingbert am Fortgang seines eigenen Schicksals nicht mehr selbst beteiligt ist. Vier Teams lagen vor dem Abschluss-Spieltag ganz vorne so dicht beisammen, dass jedes einzelne Tor eine neue Wendung hätte bringen können. Die beste Ausgangslage hatte naturgemäß Spitzenreiter SG Hassel, der als Aufsteiger den Durchmarsch in die Verbandsliga vor Augen hatte. "Wir hatten zwei Punkte Vorsprung nach dieser phantastischen Saison, wir sind als Aufsteiger durchgestartet und wollten jetzt im letzten Spiel bei der abstiegsgefährdeten SG Bliesgau den Deckel auf diese geile Saison draufmachen. Wir lagen zwischenzeitlich zurück, sind aber ruhig geblieben. In der 3. Minute der Nachspielzeit hat uns dann Marvin Löscher erlöst und wir konnten den Meistertitel in Rubenheim feiern. Unser Trainer Jens Albrecht bleibt natürlich auch in der Verbandsliga bei uns", sagte David Ranko vom Hasseler Spielausschuss.

Die SG Bliesgau muss nach dieser bitteren Niederlage in den sauren Apfel des Abstiegs beißen. Ein Remis hätte zu einem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft zwischen Hassel und der Spvgg. Einöd-Ingweiler geführt - und Bliesgau wäre punktgleich mit Viktoria St. Ingbert gewesen. "Weil Hangard in unsere Klasse kommt, hätte dann der direkte Vergleich über den Abstieg entschieden. Wir haben ja zwischenzeitlich geführt und wären da vor St. Ingbert gewesen, nun müssen wir in der Bezirksliga einen Anlauf auf den sofortigen Wiederaufstieg unternehmen, was angesichts der vielen Absteiger aber schwierig wird", sagte Vereinssprecher Thomas Hauck. Leidtragender des Hasseler Treffers in der Nachspielzeit war die Spvgg. Einöd-Ingweiler, die ihr Heimspiel gegen die SVG Bebelsheim-Wittersheim zwar mit 4:1 (2:0) gewann, aber statt des möglichen Entscheidungsspiels gegen Hassel nun am Freitag das Aufstiegsspiel der Vizemeister gegen den FC Blau-Weiß St. Wendel bestreitet. Dieser wurde in der Landesliga Nord zwar "nur" Dritter, hat aber den direkten Vergleich gegen die Zweite des VfL Primstal für sich entschieden. "Das ist ein Bonusspiel, wir haben die Runde besser abgeschlossen als erwartet und haben nun die Chance, in die Verbandsliga zurückzukehren. Ganz Einöd wird am Freitag in Furpach sein, wenn wir auf den Traditionsverein treffen, der ja schon in der Oberliga Südwest spielte", sagte Frank Hennes vom Einöder Spielausschuss.

Eine herbe Enttäuschung erlebte die SG Erbach am letzten Spieltag. Zwar hätte auch ein Sieg letztendlich nicht für den Aufstieg oder das Relegationsspiel gereicht, aber durch die 1:3-Heimniederlage gegen den FC Bierbach fiel man sogar noch hinter den Gast zurück. Frank Muhlmann, der den urlaubenden Thorsten Barthelmie vertrat, sagte: "Bierbach hat sich auch ohne Ambitionen auf die Verbandsliga als starker Gegner gezeigt, der uns nichts schenkte. Wir konnten dieses wichtige Spiel deshalb nicht gewinnen, haben aber aufgrund der anderen Ergebnisse dann sowieso den Relegationsplatz nicht erreichen können. Wir werden es im kommenden Jahr nochmal versuchen." Hans Ringle vom Gast sagte: "Wir haben vor drei Wochen schnell entscheiden müssen, wie wir vorgehen. Wir haben sowohl mit der Ersten als auch mit der Zweiten, die in der Kreisliga A auch aussichtsreich stand, auf den Aufstieg verzichtet. Wir haben aktuell zu wenig Spieler, wir brauchen in beiden Teams so viele Spieler, dass wir wechseln könnten. In der Verbandsliga und der Bezirksliga beziehungsweise Kreisliga A wären die Spiele sonntags weit auseinander gewesen, so dass wir selten hätten auffüllen können. Wir wollen die Kader verbreiten und versuchen es in der kommenden Runde noch mal."

In der Abstiegszone löste der zwischenzeitlich gerettet scheinende SC Ludwigsthal seine Auswärtsaufgabe beim längst abgestiegenen Genclerbirligi Homburg mit dem 7:1 (1:0)-Sieg souverän. "Wir wussten nach dem Abstieg von Hertha Wiesbach, dass wir noch was tun mussten. Wir haben aber alles reingehängt und uns mit einem guten Ergebnis selbst gerettet. In der zweiten Hälfte waren wir klar besser, so waren wir dann nicht mehr auf die anderen Ergebnisse angewiesen", sagte Vereinssprecher Jörg Schätzel. Viktoria St. Ingbert rettete sich mit dem 4:2 (2:2)-Heimsieg gegen den SV Kirrberg auf den zitterigen fünfzehnten Rang. "Wir waren nach dem Wiesbacher Abstieg auf das Ergebnis von Primstal in Bischmisheim angewiesen, es gab keinen Liveticker und so haben wir erst 45 Minuten nach Spielende erfahren, dass sie gewonnen haben. Jetzt müssen wir der Spvgg. Einöd-Ingweiler am Freitag die Daumen drücken, damit wir in der Landesliga bleiben. Das ist unbefriedigend, dass man nach dem letzten Spieltag nicht weiß, in welcher Liga man in der neuen Runde spielt und da auch keinen Einfluss mehr hat", sagte Alexander Jene von der Viktoria-Vereinsführung. Die meisten Spieler bleiben aber unabhängig von der Liga im Betzental.

Abgestiegen sind neben Genclerbirligi und der SG Bliesgau auch die SG Blickweiler-Breitfurt. Nach einer 2:0-Führung gab es bei den Sportfreunden Walsheim noch eine 2:7 (2:6)-Packung. "Wir haben geführt, aber nachdem die erste Hälfte so schlecht lief, brauchten wir auch nicht die anderen Ergebnisse abwarten. Wir hätten auch im direkten Vergleich schlecht abgeschnitten. Wir wollen in der Bezirksliga vorne mitspielen und streben mit dem aktuellen Trainer Patrick Meyer den sofortigen Wiederaufstieg an", sagte Salih Cicekci von der SG-Vereinsführung.

Aufrufe: 030.5.2023, 12:42 Uhr
Horst FriedAutor