2024-05-02T16:12:49.858Z

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Geschichte schrieben die Fußballer von Hillal Rüsselsheim nicht nur durch den ersten Aufstieg der Vereinsgeschichte in die Kreisoberliga. Sie gewannen die Fairnesswertung der A-Liga ohne Gelb-Rote und Rote Karte und ohne Zeitstrafe.
Geschichte schrieben die Fußballer von Hillal Rüsselsheim nicht nur durch den ersten Aufstieg der Vereinsgeschichte in die Kreisoberliga. Sie gewannen die Fairnesswertung der A-Liga ohne Gelb-Rote und Rote Karte und ohne Zeitstrafe. – Foto: Marc Schüler

Groß-Gerau: Mehr Spielabsagen in den Kreisligen

Kreiswart Feidner zählt 19 Fälle von Nichtantreten alleine in der A-Klasse und fragt: Haben die Spieler so viel Macht?

GEINSHEIM. Die vergangene Saison der Kreisliga A Groß-Gerau hat Klassenleiter Horst Feidner „in einer Hinsicht überhaupt nicht gefallen“: 19 Spiele wurden wegen Nichtantreten einer Mannschaft kampflos für den Gegner gewertet. Allein sechs dieser Art von Spielausfällen verursachten der FC Türk Gücü Rüsselsheim II und AC Italia Groß-Gerau, die schließlich wegen je dreimaligen Nichtantretens aus Spielermangel disqualifiziert wurden. „Warum ist das so?“ fragte der Kreisfußballwart am Dienstagabend in Geinsheim bei der Vorrundenbesprechung der Kreisligen: „Haben die Spieler so viel Macht, dass sie quasi machen können, was sie wollen?“

Vor allem an Feiertagen gab es Spielabsagen

Eine Häufung der Vorfälle stellte Feidner insbesondere an Tagen wie Gründonnerstag, 1. Mai oder dem Pfingstsamstag fest. Alles Termine, die schon lange als Spieltage festgestanden hätten. Darauf könne man sich in seiner persönlichen Terminplanung einrichten. Und wenn ein Termin wie der Pfingstsamstag so gar nicht passe, „dann wären wir auch bereit, mal einen Spieltag komplett zu verlegen“, sagte B-Liga-Klassenleiter und stellvertretender Kreisfußballwart Klaus Ilschner.

Dass am letzten A-Liga-Spieltag von acht angesetzten Partien nur drei zustande kamen, darin sieht Feidner eine schlechte Außenwirkung. Außerdem seien Heimvereine, die am letzten Spieltag gerne mit ihren Anhängern Saisonabschluss gefeiert hätten, mit der kurzfristigen Spielabsage überrascht worden. Und dies mit der Begründung, dass Spieler schon im Urlaub seien, denn es gehe ja um nichts mehr: „Es geht schon ein bisschen um etwas. Es geht um Sport. Und es geht darum, wie wir unsere Sportart repräsentieren.“ Feidner appellierte ebenso wie Ilschner an die versammelten Vereinsvertreter, bei den Spielern ein entsprechendes Bewusstsein zu schaffen.

Bei kurzfristigen Spielabsagen besteht die Möglichkeit auf finanzielle Entschädigung

Zudem wies der Kreisfußballwart darauf hin, dass der von einer kurzfristigen Spielabsage des Gegners betroffene Verein die Möglichkeit habe, eine Entschädigung für den finanziellen Verlust zu verlangen. Davon hätten bislang die wenigsten Clubs Gebrauch gemacht.Erfreulich an der vergangenen A-Liga-Saison findet Feidner indes, dass mit Meister TSV Goddelau und Relegationssieger FC Hillal Rüsselsheim gleich zwei hiesige Mannschaften in die Kreisoberliga aufgestiegen sind. Bemerkenswert sei obendrein, dass diese beiden Teams auch in der Fairnesswertung der Liga vorne lagen – Sieger Hillal sogar ohne Gelb-Rote und Rote Karte sowie ohne Zeitstrafe. „Wer fair ist, kann also trotzdem erfolgreich sein“, so Feidner.

In der B-Liga ist Ilschner die vorjährige Anzahl der persönlichen Strafen zu hoch. Es gab 27 Rote Karten (allein sechs davon handelte sich Genclerbirligi Bischofsheim ein) und 44 Zeitstrafen. Von den Entscheidern unter anderem der Platzverweise, den Schiedsrichtern nämlich, gibt es im Fußballkreis immer weniger. Wie der stellvertretende Kreisschiedsrichterobmann Mirko Radl berichtete, stehen zwar 161 Unparteiische auf der Liste: „Aber da sind viele Passive dabei.“ Es werde deshalb besonders in den unteren Klassen erneut schwer, alle Spiele mit Schiedsrichtern zu besetzen. Die Vereine seien gefordert, Nachwuchs an der Pfeife zu finden. Für den Neulingslehrgang könnten auch ältere Fußballer angemeldet werden, beispielsweise Altgediente aus den Alten Herren: „Die könnten dann gleich in der C-Liga und nicht im Jugendbereich anfangen“, so Radl.

Nur Spieler im zweiten A-Jugend-Jahr haben eine Spielberechtigung für die Senioren

Mit Blick auf die bevorstehende Saison wies Feidner auf eine Neuregelung für den Einsatz von A-Junioren im Aktivenbereich hin. Nur Talente aus dem zweiten A-Jugend-Jahr bekämen eine Spielberechtigung für die Senioren.

A-Liga: 7. August: SV 07 Geinsheim II – SG Trebur-Astheim (13 Uhr), SG Dornheim – SG Eintracht Rüsselsheim, SKG Walldorf – SV Dersim Rüsselsheim II, SV Klein-Gerau – SKV Büttelborn II, SKV Mörfelden – SKG Bauschheim, SKG Stockstadt – SV 07 Raunheim, FC Germania Gustavsburg – VfR Groß-Gerau II (alle 15 Uhr). 18. August: SV Alemannia Königstädten – SV Concordia Gernsheim (19.30 Uhr).

B-Liga: 7. August: SKG Walldorf II – FC Türk Gücü Rüsselsheim II, TSV Goddelau II – SKG Bauschheim II (beide 13 Uhr), SSV Raunheim – SV 07 Bischofsheim, Genclerbirligi Bischofsheim – SV 07 Raunheim II, TV Crumstadt – TV Haßloch, SKG Erfelden – SG Trebur-Astheim II (alle 15 Uhr). 16. August: TSG Worfelden – SV Concordia Gernsheim II (19 Uhr). 6. September: Sportfreunde Bischofsheim – SV Olympia Biebesheim II (19.30 Uhr).



Aufrufe: 030.7.2022, 07:00 Uhr
Dirk WinterAutor