2024-04-29T13:44:06.427Z

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Abwarten, was kommt: Grasbrunn Trainer Markus de Prato (r.) vor dem Anpfiff.
Abwarten, was kommt: Grasbrunn Trainer Markus de Prato (r.) vor dem Anpfiff. – Foto: Dieter Michalek

Grasbrunn hadert nach Top-Spiel – De Prato fehlten zwölf Spieler

Enger Dreikampf an der Tabellenspitze der Kreisklasse 6

Drei Minuten vor Schluss schickt Spielertrainer Markus de Prato seinen Ersatztorwart Josip Bozic in die Partie – und das ist bezeichnend für die prekäre Personallage beim TSV Grasbrunn an diesem Nachmittag. Denn der Keeper muss in Ermangelung von Alternativen als Feldspieler aushelfen, und das ausgerechnet im Spitzenspiel der Kreisklasse 6 gegen Fortuna Unterhaching.

Grasbrunn – „Bei uns waren zwölf Spieler nicht da“, berichtet de Prato. „Einige waren verletzt, andere im Urlaub.“ Die vielen Ausfälle sind sicher mit ein Grund, weshalb der Spitzenreiter sich gegen den Tabellendritten letztlich mit 1:3 geschlagen geben muss. Allerdings, das beton der TSV-Coach sogleich, wolle er die Niederlage nicht nur auf den personellen Engpass schieben. „Unterhaching war stark und hat verdient gewonnen. Für uns geht es darum, dass wir jetzt die richtigen Schlüsse aus dem Spiel ziehen.“

Als neutraler Beobachter lässt sich jedenfalls konstatieren: Durch die Niederlage des TSV bleibt der Dreikampf an der Tabellenspitze eng. So liegt Grasbrunn jetzt bloß noch zwei Zähler vor dem TSV Haar, der zeitgleich einen 6:0-Kantersieg gegen Egmating feiert. Und nur einen weiteren Punkt dahinter lauert die Fortuna Unterhaching, die im Vergleich mit den beiden Rivalen noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat.

Attacke: Grasbrunn (Louis Kratzel; l.) zeigt Einsatz, zieht gegen Fortuna Unterhaching aber den Kürzeren.
Attacke: Grasbrunn (Louis Kratzel; l.) zeigt Einsatz, zieht gegen Fortuna Unterhaching aber den Kürzeren. – Foto: Dieter Michalek

„Ich gehe davon aus, dass diese drei Teams bis zum Schluss um die ersten zwei Plätze kämpfen werden“, sagt de Prato. Der Erste geht direkt in die Kreisliga, der Zweite in die Relegation und der Dritte leer aus. Insofern könnte sich der späte Treffer des TSV zum 1:3-Endstand noch als wertvoll erweisen, schließlich spricht der direkte Vergleich mit Unterhaching nach dem 5:2 im Hinspiel somit für Grasbrunn. Allein Markus de Prato will diesem Umstand keine große Bedeutung zumessen. „Hinterher haben mich mehrere Spieler danach gefragt“, berichtet der Coach. „Aber ganz ehrlich, die Saison ist noch so lang und der Weg noch so weit. Auch wenn es sich blöd anhört: Wir schauen wirklich nur von Spiel zu Spiel.“

Am Ende entscheiden die Jungs selbst, wie ernst sie die Sache nehmen – und wo es für sie hingeht.

Markus de Prato (Spielertrainer TSV Grasbrunn)

Im Duell gegen Unterhaching ist Grasbrunn vom Start weg unter Druck. „Der Gegner hatte mehr, war aktiver und präsenter“, räumt de Prato ein. Seiner Elf habe man angemerkt, „dass wir mit viel zu wenig Selbstvertrauen reingegangen sind“. Und dennoch bleibt die Partie lange torlos; erst kurz nach der Pause fällt der erste Treffer – durch einen Foulelfmeter von Antonio Saponaro. Sein Führungstor sei der Knackpunkt gewesen, sagt Markus de Prato. „Das hat es für uns extrem schwer gemacht.“

Dennoch versuchen die Grasbrunner noch mal alles: „Vom Einsatz her kann ich keinem einen Vorwurf machen“, betont ihr Coach. Allein Zählbares springt zunächst nur für die Gäste heraus, die durch einen Doppelpack in der 79. und 86. Minute für die Vorentscheidung sorgen. Kurz vor dem Abpfiff gelingt Lukas Zessel dann jenes 1:3, das sich womöglich noch als wertvoll erweisen könnte.

Dass sein Kader prinzipiell das Zeug für die Kreisliga hätte, steht für Markus de Prato außer Frage. „Ich habe immer gesagt, dass meine Mannschaft viel Qualität hat“, betont der Coach. Er ist überzeugt: „Am Ende entscheiden die Jungs selbst, wie ernst sie die Sache nehmen – und wo es für sie hingeht.“ (PATRIK STÄBLER)

TSV Grasbrunn – Fortuna Unterhaching 1:3 (0:0)

Grasbrunn: Stephinger, Afrough (87. Bozic), Fotiadis, Strauss, Listl, de Prato, Oberndörfer, Fischer, Kratzel (58. Hollerith), L. Iannotta (58. Zessel), Kponton (58. N. Iannotta).

Tore: 0:1 Saponaro (51.; Foulelfmeter), 0:2 Schmid (79.), 0:3 Wimmer (86.), 1:3 Zessel (89.).

Schiedsrichter: Marius-Claudiu Maxim (TSV 1860 München) – Zuschauer: 70.

Aufrufe: 018.3.2024, 15:33 Uhr
Patrik StäblerAutor