Getrübte Vorfreude in Eichstätt - Illertissen erwartet Löwen

Da der VfB Eichstätt kein spielfähiges Flutlicht hat, muss dieses Pokal-Derby bereits um 16:30 Uhr angepfiffen werden. "Grundsätzlich ist es für uns ein Highlight, ein Pflichtspiel gegen unseren großen Nachbarn zu bestreiten dürfen. Die frühe Anstoßzeit und die Terminkonstellation trüben die Freude jedoch gewaltig. Die beiden Drittligisten haben Länderspielpause und wir stehen unmittelbar vor einem Doppel-Spieltag. Das kann jetzt jeder interpretieren wie er will. Ich kann ohnehin nicht ganz nachvollziehen, warum man ein Pokal-Viertelfinale bereits im September austragen muss", sagt VfB-Chefanweiser Markus Mattes, der hofft, dass sich seine im Abstiegskampf steckende Truppe möglichst teuer verkaufen kann: "Im Sommer haben wir ein Testspiel gegen die U21 des FCI verloren. Allein das zeigt, dass die Rollen mehr als klar verteilt sind."

"Natürlich haben wir den Doppel-Spieltag in der Liga im Hinterkopf, trotzdem freuen wir uns auf jedes Spiel und werden auch gegen die Löwen alles raushauen. In diesem Spiel wird sich einiges rühren, es werden viele Fans im Stadion sein. Klar, wir sind jetzt nicht der Favorit, werden uns jedoch nicht kampflos geschlagen geben. Überraschungen gibt es im Fußball immer wieder", lässt FVI-Chefanweiser Marco Konrad verlauten. Mit welcher Truppe der Zweitliga-Aspirant nach Schwaben reist, bleibt abzuwarten. Abwehrchef Jesper Verlaat wird aufgrund muskulärer Probleme definitiv nicht dabei sein. Top-Talent Leandro Morgalla verletzte sich bei der U19-Nationalmannschaft. Ob Routinier Stefan Lex, der das Training wieder aufgenommen hat, im Vöhlin-Stadion sein Comeback feiern wird, ist eher unwahrscheinlich. "Wir spielen gegen den aktuellen Titelträger. Das ist auf der einen Seite eine Herausforderung, andererseits ist es nicht endlos weit weg“, wird 1860-Trainer Michael Köllner auf der Löwen-Homepage zitiert.

Fünfmal Training und zwei Spiele - den Fußballern der Würzburger Kickers wird in dieser Woche definitiv nicht langweilig. Die Schützlinge von Trainer Marco Wildersinn stehen jeden Tag auf den Platz und allein diese Tatsache zeigt, dass die Kickers mit aller Macht zurück in den bezahlten Fußball wollen. Die DJK Vilzing hadert dagegen etwas mit der Auslosung, denn an einem Werktag knapp 500 Kilometer im Bus verbringen zu müssen, ist kein Zuckerschlecken. "Unser Hauptaugenmerk liegt definitiv auf der Liga, in der ein wichtiger Doppelspieltag bevor steht. Unser Kader ist sehr klein, zudem haben wir ein paar Verletzte. Wir werden aber nicht mit einer B-Elf nach Würzburg fahren und wollen uns dort gut verkaufen", gibt Vilzings Trainer Josef Eibl vor.

Der ATSV Erlangen ist der einzig verbliebene Bayernligist im Wettbewerb, der dem Vergleich mit dem 1. FC Schweinfurt 05 relativ gelassen entgegenblickt. "Schweinfurt arbeitet unter Profi-Bedingungen, wir spielen in der Bayernliga gegen den Abstieg. Daher können wir unsere Chancen realistisch einschätzen, freuen uns aber dennoch auf ein hoffentlich schönes und möglichst spannendes Spiel gegen einen attraktiven Gegner", gibt ATSV-Abteilungsleiter Jörg Markert zu Protokoll. Die "Schnüdel" spielen im Titelrennen der Regionalliga Bayern keine Rolle und für den Traditionsverein ist der Pokal die große Chance, eine bis dato durchwachsene Spielzeit zumindest etwas positiver zu gestalten.