2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Der Polizei SV weiß trotz des Sieges noch nicht, ob er die Klasse hält.
Der Polizei SV weiß trotz des Sieges noch nicht, ob er die Klasse hält. – Foto: Theo Titz

Mönchengladbach: Polizeieinsatz bei Abstieg von Welate Roj

Kreisliga A: Im Abstiegsgipfel gewinnt der Polizei SV 3:1 gegen Welate Roj – und darf weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Roj ist hingegen abgestiegen. Zwischenzeitlich musste die Partie zum Schutz des Schiedsrichtergespanns unterbrochen werden.

In der 103. Minute fiel die Entscheidung: Christian Saarsoo vollendete einen Konter über die linke Seite zum 3:1-Endstand für den Polizei SV. Nach 121 Minuten war der Abstiegsgipfel zwischen dem PSV und Welate Roj dann geschafft. Was sich von der Spielzeit her nach Verlängerung anhört, die es im Ligabetrieb ohnehin nicht gibt, war jedoch einer längeren Spielunterbrechung und einem Polizeieinsatz geschuldet.

Rund 25 Einsatzkräfte rückten kurz vor Spielende auf der Sportanlage Radrennbahn an der Carl-Diem-Straße an – vor allem, um Präsenz zu zeigen, wie die Polizei hinterher mitteilte.

Kurz nach dem 2:1-Führungstreffer für den PSV in der 86. Minute durch Marc Ferfers hatte der Schiedsrichter auf Strafstoß für Roj entschieden. „Es war ein Handspiel im Sechzehner. Der Schiedsrichter pfiff sofort auf Elfmeter“, sagte Roj-Trainer Emre Gerdan. Es war die große Chance zum Ausgleich für Welate, wodurch die Mannschaft am letzten Spieltag weiterhin Chancen auf den Klassenerhalt gehabt hätte. Nach Rücksprache mit dem Linienrichter revidierte der Schiedsrichter jedoch seine Entscheidung. Offenbar sehr zum Unmut einiger der 300 Fans am Spielfeldrand. Zumindest gab es im Anschluss laut PSV-Trainer Erhan Kuralay Anfeindungen gegen das Schiedsrichtergespann. Allerdings nur verbal, nicht körperlich.

Dennoch verständigte die Platzverantwortlichen die Polizei, insbesondere da zuletzt ein anderes A-Ligaspiel zwischen der Reserve von Süchteln und Türkiyemspor auf den Zuschauerrängen eskaliert war. Die Polizei rückte mit mehreren Einsatzfahrzeugen an, die Partie wurde einige Minuten unterbrochen. Die Einsatzkräfte bauten sich zudem als Sicherheitskette vor der Schiedsrichterkabine auf. Die Situation vor Ort hätte sich im Anschluss aber schnell beruhigt, teilte die Polizei weiter mit. Der Einsatz dauerte rund 45 Minuten. Zu Straftaten oder Anzeigen sei es nicht gekommen. Und auch das Spiel wurde wieder angepfiffen.

Die Ausgangslage vor dem Platzderby hätte sportlich nicht brisanter sein können: Beide Teams lagen auf einem Abstiegsplatz, für den PSV war es zudem das letzte Saisonspiel, kommendes Wochenende hat er spielfrei. Man brauchte also einen Sieg. Zunächst ging Roj in der 9. Minute mit 1:0 durch Castello de Sousa Barroso in Führung, das 1:1 durch Justin Kuhlen folgte allerdings bereits in der 14. Minute.

Beide Trainer sahen in der Folge die besseren Chancen auf ihren Seiten, weitere Tore gab es allerdings zunächst nicht. Mit dem Remis konnte Roj jedoch besser leben als der PSV, für den die Punkteteilung den Abstieg bedeutet hätte. „Wir mussten gewinnen, phasenweise haben wir aber auch nicht mehr dran geglaubt. In der Mitte der zweiten Halbzeit hatten wir viele leichte Ballverluste, man merkte die Verunsicherung. Die Zeit lief uns davon“, sagte Trainer Kuralay. Die Erlösung für den PSV kam durch die Einwechselspieler Ferfers und Saarsoo. „Ich wusste, dass meine erfahrenden Spieler nur ein Ding auf dem Fuß brauchen, um ein Tor zu machen“, sagte Kuralay weiter.

Reicht der Sieg dem PSV?

Roj hatte in der Schlussphase hingegen kein Glück mehr, Trainer Gerdan monierte noch einen weiteren Elfmeter, den seine Mannschaft nicht zugesprochen bekam. Trotz eines noch ausstehenden Spiels ist Welate damit abgestiegen. Der Rückstand auf den rettenden Platz 13 beträgt fünf Punkte. Dort steht nun der PSV, der allerdings am kommenden Wochenende tatenlos um den Klassenerhalt zittern muss. Die Reserve von Lürrip liegt zwei Punkte hinter der Truppe von Kuralay – und hat noch ein Spiel gegen die Reserve von Süchteln auszutragen.

Aufrufe: 013.6.2022, 07:45 Uhr
Daniel BrickweddeAutor