2024-12-13T13:56:41.772Z

Spielbericht
Die Nettetaler müssen in Mülheim auf Kapitän Pascal Schellhammer verzichten.
Die Nettetaler müssen in Mülheim auf Kapitän Pascal Schellhammer verzichten. – Foto: Sascha Köppen

Gericht lehnt Union Nettetals Einspruch ab

Der Oberligist hatte gegen die Spielwertung gegen Bimenhorst und den kuriosen Platzverweis für Kapitän Pascal Schellhammer geklagt. Das Sportgericht war jedoch anderer Ansicht. Ein Dämpfer vor dem Spiel gegen Mülheim.

Am Donnerstagabend gab es keine guten Nachrichten für Union Nettetal: Das Verbandssportgericht lehnte die Einsprüche des Vereins aus dem Spiel vor einer Woche gegen den SV Biemenhorst ab.

Schellhammer bleibt gesperrt

Nettetal hatte sowohl gegen den Platzverweis von Kapitän Pascal Schellhammer als auch in Konsequenz daraus gegen die Spielwertung (1:2) geklagt. Schellhammer bekam die zweite Gelbe Karte, als er nach einer Verletzungsunterbrechung zurück aufs Spielfeld kehrte – der Linienrichter hatte ihn dazu aufgefordert. Der Hauptschiedsrichter sah darin jedoch einen Regelverstoß und zeigte Schellhammer die Gelb-Rote-Karte. Ein Zuständigkeitsfehler unter den Schiedsrichtern, der zulasten der Nettetaler ging, so zumindest sieht es der Oberligist.

Das Verbandssportgericht kam jedoch zu einer anderen Ansicht, die sich laut Abteilungsleiter Dirk Riether darin begründet, dass eben nur der Hauptschiedsrichter nach Regelwerk einen Spieler zurück ins Spiel holen darf. Dem Linienrichter hätte man demnach „kein Gehör schenken“ dürfen. „Mit der Entscheidung sind wir überhaupt nicht glücklich“, sagt Riether. Der Verein will das Urteil juristisch prüfen. Für das anstehende Spiel am Sonntag beim Mülheimer FC muss Union allerdings auf Kapitän Schellhammer verzichten.

Entschleunigung nach Englischen Wochen

Nach zwei sogenannten Englischen Wochen mit Spielen im Drei-Tages-Rhythmus stellte sich diese Woche grundsätzlich aber etwas Entschleunigung in Nettetal ein: Eine normale Trainingswoche mit drei Einheiten stand im Kalender. Ursprünglich wollte Trainer Andreas Schwan den Wochenbeginn daher ruhiger angehen lassen, die Regeneration in den Mittelpunkt stellen. „Ich habe aber gemerkt, dass die Mannschaft Bock hat, weiter Vollgas zu geben. Es ist gerade keine Phase, um die Jungs zu bremsen“, sagt Schwan. Also ging es am Dienstag stattdessen sofort mit einer intensiven Einheit mit Spielformen weiter.

Die Englischen Wochen haben einen kleinen Stimmungsumschwung im Verein ausgelöst – insbesondere die vergangenen drei Spiele: Zunächst die Aufholjagd gegen den TVD Velbert, bei der Nettetal einen 0:2-Rückstand in einen 4:2-Erfolg drehte; dann eine überzeugende erste Halbzeit gegen Biemenhorst, bei dem man das Spiel in Unterzahl unglücklich mit 1:2 verlor – und als emotionalen Höhepunkt am Sonntag der Einzug ins Viertelfinale des Niederrheinpokals nach Elfmeterschießen gegen den TSV Meerbusch (8:6). Drei Auftritte, die insbesondere in den Köpfen der Mannschaft etwas bewirkt haben. „Man merkt es einfach im Training: Die Stimmung ist gut“, sagt Schwan.

Diese gute Phase soll am Sonntag aus Nettetaler Sicht zu weiteren Punkten im Ligabetrieb führen. Denn mit neun Punkten aus zehn Spielen steht die Saisonbilanz der Unioner noch auf instabilen Beinen. Am Sonntag wartet nun die Auswärtsaufgabe beim Mülheimer FC, ein Gegner, an den Nettetal derweil nicht die besten Erinnerungen hat. Im Februar dieses Jahres reiste die Mannschaft zuletzt nach Mülheim und musste chancenlos eine 1:4-Packung hinnehmen. Rückblickend bewertet Schwan den Auftritt damals als einen der „schwächsten“ der vergangenen Spielzeit.

„Für uns war es der erste Auftritt dort und wir kannten den Verein nicht. Es ist eine Stimmungshochburg, mit Tribünen, die etwas höher liegen, wodurch man die Atmosphäre im unteren Bereich spürt“, sagt Schwan. Mit Ahmet Inal stand damals zusätzlich ein neuer Trainer an der Seitenlinie. „Das war undankbar, denn es war zu spüren, dass die Mannschaft mit Euphorie und Vollgas aufgetreten ist. Sie haben uns überrannt“, so Schwan.

Bei der Rückkehr nach Mülheim hofft Schwan nun auf einen anderen Auftritt seines Teams. Seine Vorgabe: „Wir dürfen den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen und müssen ihn aktiv beschäftigen.“ Tabellarisch ist Mülheim derzeit einen Punkt und eine Platzierung hinter Nettetal notiert und wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg. Für Schwan ist es daher ein Gegner „auf Augenhöhe“, gegen den er den „positiven Trend“ der vergangenen Spiele bestätigt sehen will.

Aufrufe: 020.10.2024, 08:15 Uhr
Daniel BrickweddeAutor