2024-04-29T14:34:45.518Z

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– Foto: Klaudia Zuschlag

"Gefährlich wie eine nasse Zündschnur" – Klein ist Spieler der Woche

FuPa Nordhessen präsentiert den "MVP" – den wertvollsten Spieler – der vergangenen Woche. Nicht nur Tore sind hier entscheidend, auch unsere Community trägt dazu ihren Teil bei: Stimmen für die Akteure, die in den einzelnen Spielberichten abgegeben werden können, fließen in die Bewertung ein ⭐.

Drei Tore, eine Vorlage – es hätte schlechter laufen können für Sebastian Klein, der am vergangenen Wochenende mit seiner SG Landwehrhagen/Benterode II einen 10:0-Kantersieg gegen die Zweitvertretung der SG Söhrewald gefeiert hat. Der 31 Jahre alte Defensiv-Allrounder ist eigentlich nicht gerade für seine Torgefahr bekannt, doch an diesem Tag lief es ganz gut, wie der Medientechnologe und Schalke-04-Fan im Interview verrät.

Ihr wart am Wochenende gegen Söhrewald II zumindest tabellarisch klarer Favorit, aber zweistellig war doch sicher nicht eingeplant, oder?

Sebastian Klein: Nein auf keinen Fall war das eingeplant! Egal, wie die tabellarische Situation ist, wir gehen immer fokussiert in die Spiele. Auch wenn wie jetzt am Wochenende das Spiel zur Halbzeit schon durch ist, versuchen wir, trotzdem diese auch "seriös" zu Ende zu spielen, ohne arrogant zu werden. Man muss bei so einem Ergebnis tatsächlich den Hut vorm Gegner ziehen. Die SG Söhrewald hat trotz des hohen Rückstandes weiter fair gespielt und beging keine rüden Frustfouls oder dergleichen.

Bei dir lief es mit drei Treffern jetzt auch nicht so schlecht, hattest du gut gefrühstückt oder wie erklärst du deine gute Tagesform?

Sebastian Klein: Das kann ich nicht genau sagen. Gefrühstückt habe ich dasselbe wie immer. Auf dem Platz versuche ich ab dem Zeitpunkt, wo wir uns warm machen, die Leute zu pushen. Ich bin kritisch und nehme das zum Teil sehr verbissen. Dem ein oder anderen gehe ich bestimmt auch auf den Sack mit meiner Art auf dem Platz 🤣, aber so bin ich halt. Ich probiere, in jedem Spiel alles zu geben. Mal klappt das besser, mal schlechter. Am Sonntag anscheinend besser, obwohl ich sagen würde, dass die ganze Mannschaft sehr gut war. Jeder einzelne hatte einen guten Tag. Wir haben eine gute Aufgabenverteilung und jeder hat das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.

Als 6er bist du sicher nicht vornehmlich auf Tore, eher auf Vorlagen programmiert. Zuletzt hast du aber in drei Spielen viermal getroffen. Woher kommt die plötzliche Torgefahr?

Sebastian Klein: Tatsächlich bin gefährlich wie eine nasse Zündschnur vor dem Tor, das können alle bestätigen 🤣. Aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Tatsächlich ist es mir ziemlich egal, wer die Tore schießt und wer diese vorbereitet. Schade ist halt immer, dass die Leute hervorgehoben werden in Statistiken, Berichten usw.. Die Spieler, die wichtige Zweikämpfe gewinnen, oder die Spieler, die einen Angriff einleiten, der zum Tor führt, über die spricht meistens keiner. Ich freue mich tatsächlich über Tore von anderen mehr als über meine eigenen oder über gut rausgespielte Chancen beziehungsweise ein gutes Abwehrspiel. Wir haben viele Leute im kader die viele Positionen spielen können. Oft guckt man, wer da ist und dann wird rotiert. Ich spiele 6er oder Aussenverteidiger – je nachdem, wo was und wer fehlt.

Ihr steckt mit gleich drei anderen Teams mitten in einem spannenden Vierkampf um den Titel. Wie schätzt du die sportliche Lage bei euch ein?

Sebastian Klein: Wir sind letztes Jahr sensationell Meister geworden. Christian Kühne hat da einen riesen Anteil dran. Er musste so ziemlich jede Woche mit einem anderen Kader auskommen. Keiner hat damit gerechnet. Ich erinnere mich noch an meine Worte vor der Saison: 'Ich habe keinen Bock, in die neue KLC abzusteigen.' Am Ende standen wir ganz oben. Auch dieses Jahr wollen wir, so lange es geht, oben mitmischen. Unser Ziel ist nicht der Aufstieg der zweiten Mannschaft, sondern halt guten Fußball zu spielen und unter die ersten Vier zu kommen. Was am Ende dabei rausspringt, liegt in unserer Hand.
Am Ende der Saison ist für mich definitiv wichtiger, dass unsere erste Mannschaft hoch geht. Auch diese hat es in den eigenen Händen. Nach dem letzten Jahr darf da dieses Jahr kein weg dran vorbei gehen. Die Jungs, die Trainer in beiden Mannschaften investieren so viel im Training und in Spielen, dass sie dies hoffentlich dieses Jahr ummünzt.

Du zählst mit 31 Jahren zu den erfahrenen Spielern. Wie lange halten deine Knochen noch durch und gibt es nochmal ein persönliches Ziel, das du erreichen möchtest?

Sebastian Klein: Noch tun die Knochen nicht weh. Anfang der Saison war ich mal wieder eine längere Zeit verletzt und die Hinrunde raus. Ich würde eher sagen: Solange ich Lust und Laune habe, spiele ich 😅. Mein persönliches Ziel habe ich mir bereits erfüllt. Das war, einmal KOL zu spielen, aber das könnte ich mir ja wieder als Ziel nehmen und zwar einmal für meinen Heimatverein TSV Landwehrhagen.

Aufrufe: 05.4.2023, 08:56 Uhr
Christian KurthAutor