2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Der SV Untermenzing bejubelt die 2:1-Führung durch Daniel Onnertz.
Der SV Untermenzing bejubelt die 2:1-Führung durch Daniel Onnertz. – Foto: Antonio José Riether

„Gänsehaut pur“: Menzing-Derby wird zum Spektakel – Relegations-Rückspiel vorverlegt

Relegation zur Bezirksliga

Das Derby zwischen dem SV Untermenzing und dem SV Waldeck-Obermenzing endete dank eines Last-Minute-Tors Remis. Das Rückspiel wurde vorverlegt.

Update vom 2. Juni, 15:35 Uhr: Das Relegations-Rückspiel zwischen SV Waldeck-Obermenzing und dem SV Untermenzing findet am Samstag, dem 3. Juni, bereits um 14 Uhr statt. Nach dem spektakulären 2:2-Unentschieden im Hinspiel werden an der Bezirkssportanlage in der Meyerbeerstraße wieder zahlreiche Zuschauer erwartet.

Rote Karte, Lucky Punch und Platzsturm – Untermenzing und Obermenzing trennen sich Remis

Erstmeldung vom 1. Juni, 14 Uhr: Untermenzing – Dass am Mittwochabend für Untermenzing einiges auf dem Spiel stand, ließ sich schnell an der großen Schlange vor der Bezirkssportanlage erkennen. Der SV Waldeck-Obermenzing war zu Gast und drängte als Tabellenzweiter der Kreisliga Richtung Bezirksliga. Noch Minuten nach dem Anpfiff standen zahlreiche Menschen vor den Toren des „Estadio Papa Franco“, um ein heißes Menzing-Derby zu bestaunen.

Der große Andrang zum Relegations-Hinspiel schien zunächst vor allem die Gäste aus Obermenzing zu verunsichern. „Anfangs war es sehr aufregend, einfach anders als sonst“, empfand Obermenzings Phillipp Kaiser. „Man hat gemerkt, dass die ganze Mannschaft sehr lange gebraucht hat, um da reinzukommen.“

Bezirksliga-Relegation: SV Untermenzing geht durch Moritz Mösmang in Führung

Trotzdem kam auch der Bezirksligist offensiv kaum zu Hochkarätern. So war ein Volley von SVU-Angreifer Kolbeck lange der einzige gefährliche Abschluss. Kurz vor dem Pausenpfiff dann der Dosenöffner: Nick Schnöller fasste sich von der Strafraumkante ein Herz und schoss aufs Obermenzinger Gehäuse. Vom Pfosten prallte der Ball zurück auf Moritz Mösmang der den Ball zur Untermenzinger Führung einnickte.

Das Tor tat der Partie gut: In der Folge musste der Gast mehr investieren, hatte aber Probleme, das Spiel an sich zu reißen. Und der SVU wirkte nach der Halbzeit etwas verunsichert. „Wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht“, so Keeper Geck selbstkritisch. „Ich weiß nicht, warum wir nach der Halbzeit nervös geworden sind.“ Die Chancen hatte dennoch zunächst weiter der SVU.

SV Waldeck-Obermenzing: Maximilian Graf gleicht nach starker Vorarbeit aus

Die aufrückende SVW-Mannschaft bot dem Bezirksligisten immer wieder Räume. Gleich zweimal entwischte der eingewechselte Jean Monty Mendama der Obermenzinger Defensive, doch die resultierenden Chancen blieben ungenutzt. Die fehlende Kaltschnäuzigkeit bestraften die Gäste. Auf Außen setzte sich Sebastian Walther durch und legte mustergültig auf Maximilian Graf zurück. Graf verwandelte sicher und ließ sich in der Nähe der Eckfahne von Fans und Teamkollegen feiern.

Doch die Freude währte nicht lange. Quasi im direkten Gegenstoß fand Monty Mendamana mit einer Flanke Daniel Onnertz, der den Ball gekonnt mitnahm und per Heber zur 2:1-Führung traf. „Gänsehaut pur“, schwärmte der Torschütze anschließend. „Ein unbeschreibliches Gefühl, wenn 40 Leute auf dich zu sprinten und Hunderte Leute jubeln.“

700 Zuschauer sehen hektische Schlussphase in Untermenzing

Eine Wendung sollten die etwa 700 Zuschauer in Untermenzing aber noch erleben dürfen. Schiedsrichter Christian Schunke wollte sieben Minuten Extra und stand in der Nachspielzeit im Fokus. Bei einem Konter unmittelbar nach der regulären Spielzeit brachte der strauchelnde Christian Zäch einen SVW-Angreifer zu Fall, der ansonsten wohl frei durch gewesen wäre. Der Unparteiische aus Schwaig entschied zum Ärger der Untermenzinger auf Notbremse und schickte Zäch kurz vor Abpfiff zum Duschen.

Im Nachgang eine Entscheidung, die im SVU-Lager sauer aufstieß. Verständlich für Obermenzings Kaiser. „Ich glaube, der Verteidiger kommt ins Straucheln und fällt dem Angreifer dann vor die Füße. Das kann man so oder so sehen.“ Den fälligen Freistoß donnerte Obermenzings Graf ans Lattenkreuz.

Etwa 700 Zuschauer verfolgten das Relegations-Hinspiel zwischen Untermenzing und Obermenzing.
Etwa 700 Zuschauer verfolgten das Relegations-Hinspiel zwischen Untermenzing und Obermenzing. – Foto: Antonio José Riether

Relegations-Rückspiel: SV Waldeck-Obermenzing empfängt SV Untermenzing am Samstag um 14 Uhr

Sekunden vor dem Abpfiff dann die letzte Pointe der Partie: Nach einer Ecke von links, unmittelbar nach Ablauf der Nachspielzeit, wurde es im Untermenzinger Strafraum noch einmal brenzlig. Schließlich drückte Marius Pfeil den Ball zum 2:2 Ausgleich über die Linie. Wieder protestierte ein Teil des SVU, der Ball sei bereits im Toraus gewesen. Den Gästen war es egal. Die Fans stürmten das Spielfeld und bejubelten den Ausglich. „Ein gutes Resultat“, kommentierte Kaiser im Hinblick auf den Spielverlauf. „Aber man sollte das jetzt nicht zu hoch hängen.“

Durch das Remis ist alles angerichtet für das Rückspiel am Samstag in Obermenzing (Anpfiff: 14:00 Uhr). Dort wollen beide Menzinger-Teams gewinnen und sich für die Bezirksliga qualifizieren. Wenns nicht klappen sollte, drückt man dann dem Lokalrivalen im Relegations-Finale die Daumen. (btfm)

Überarbeitete Version: Das Relegations-Rückspiel wurde auf 14 Uhr vorverlegt.

Aufrufe: 02.6.2023, 13:48 Uhr
Boris ManzAutor