2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
– Foto: Peter Laska

Rinklingen ist wieder A-Ligist

TSV entscheidet Aufstiegskampf mit Bretten II knapp für sich +++ Menzingen II stößt Münzesheim II auf letzten Platz

Der TSV Rinklingen korrigiert den Abstieg von 2019 und kehrt in die Kreisklasse A zurück. Knapp dahinter muss sich der VfB Bretten II geschlagen geben. Im Tabellenkeller der Kreisklasse B Kraichgau hat Münzesheim II je nach Ausgang der Landesligarelegation noch eine Chance, Menzingen II ist dagegen gerettet.

Nach 20 Minuten schien der zum Greifen nahe Aufstieg doch noch Rinklingen zu verlassen, denn der TSV lag gegen Flehingen II 0:2 hinten. Dann berappelten sich die Mannen von Josef Nikolic, glichen noch vor der Pause aus und tüteten mit zwei weiteren Toren nach dem Seitentausch die Meisterschaft ein. Im Anschluss startete der Rückkehrer in die A-Liga eine rauschende Meisterfeier.
In einem engen Duell gegen Bretten II hat sich der TSV knapp durchgesetzt und damit den bitteren Abstieg 2019 korrigiert. Nun will sich die Nikolic-Elf wieder in der Kreisklasse A etablieren. Auf ein weiteres Gastspiel in der B-Liga dürfte man rund um das Saalbachstadion jedenfalls gerne verzichten.

Fast hätte der FC Flehingen II dem TSV Rinklingen noch in die Aufstiegssuppe gespuckt, doch die Flehinger konnten ihre 2:0-Führung nicht halten. Am Ende musste Konstantin Marapidis ein 2:4 kommentieren: „Wir wollten niemanden was schenken. Klar ging es bei uns um nichts mehr, aber kampflos wollten wir Rinklingen auch nichts überlassen. Letztlich haben es die Rinklinger sich verdient.“
Damit endet eine kräftezehrende Runde für den FCF II. Ein besseres Abschneiden als Rang vier verhinderten einige Ausfälle, wie der Spielertrainer sagt: „Wir sind die letzten Wochen absolut auf dem Zahnfleisch gegangen. Viele Spieler hatten in der heißen Phase mit ihren Verletzungen zu kämpfen, so konnten sie ihre Leistung nicht abrufen.“ Dennoch geht er gut gelaunt in die Pause: „Wir hatten eine tolle Runde und versuchen zur nächsten Saison wieder oben dranzubleiben.“

Mit einem klaren 4:0 schloss der FV Gondelsheim die Spielzeit ab – sehr zur Freude von Maximilian Antony: „Mit unserem letzten Spiel gegen den SV Gochsheim bin ich zufrieden. Während die erste Hälfte noch etwas ausgeglichener war, wir jedoch auch schon leichte Feldvorteile hatten, konnte Gochsheim in der zweiten Hälfte nicht mehr mithalten. Durch zwei sehenswerte Freistoßtore und ein ordentliches Spiel geht der Sieg auch in dieser Höhe absolut in Ordnung.“
Schon vor dem letzten Spieltag war den Gondelsheimern Rang fünf sicher gewesen, mit nun 37 Zählern hat sich der FVG aber nochmals ein wenig von den dahinter positionierten Teams abgesetzt – eine insgesamt gute Leistung, wenngleich der Trainer dieses Prädikat nur der zweiten Saisonhälfte gibt: „Rückblickend muss man natürlich festhalten, dass die Hinrunde nicht optimal verlief – sowohl sportlich als auch mannschaftsintern. In der Rückrunde haben wir uns jedoch deutlich gesteigert, sind zu einer Einheit geworden und haben uns den fünften Tabellenplatz gesichert. Über den vierten Platz in der Rückrundentabelle freue ich mich besonders.“
Auf dieser Grundlage will man nun aufbauen. „Zukünftig möchten wir uns natürlich weiter festigen und uns Stück für Stück verbessern“, so Antony, der abschließend Sommergrüße verschickt: „Doch zunächst wünsche ich allen eine erholsame Zeit. Bis bald!“

Eine deutliche Niederlage kassierte der SV Gochsheim zum Ende der Spielrunde. „In Gondelsheim fingen wir relativ gut an und hatten auch zwei Riesenchancen, aber danach sind wir durch eine Unachtsamkeit in der Abwehr wir 0:1 in Rückstand geraten. Danach plätscherte das Spiel für uns hin, wir hatten wenig entgegenzusetzen. Kurz gesagt war die Luft bei uns in den letzten drei Spielen raus“, kommentierte Mustafa Kilic die 0:4-Niederlage in Gondelsheim.
Die Kraichtaler haben ihr bestes Ergebnis seit der Saison 2009/10 erzielt und doch war etwas mehr drin als Rang neun. Das sieht Kilic ähnlich: „Leider nur Rang neun, damit bin ich unzufrieden. Aber man muss auch hervorheben, dass das die beste Gochsheimer Platzierung seit vielen Jahren ist. Rückblickend war es eine sehr enttäuschende Hinrunde, in der wir immer wieder mit Ausfällen zu kämpfen hatten. Das wollten wir ändern in der Rückrunde und ich denke, dass wir das auch sehr gut hinbekommen haben. Wir hatten eine sehr gute Phase, in der wir auch spielerisch überzeugt haben – Hinrunde Flop, Rückrunde top.“
Lob verteilt er mit Blick auch auf die Zukunft an verschiedene Adressen innerhalb des Vereins: „Hervorzuheben ist aber, dass ich an meiner Mannschaft die gewisse Entwicklung im spielerischen und im taktischen sehe. Die Mannschaft ist gewillt, das stimmt mich positiv für die Zukunft. Auch Harmonie und Zusammenarbeit mit meinem Trainerkollegen Serkan Dursun haben perfekt funktioniert. Er hat mich bei allem und jederzeit super unterstützt und oftmals auch gezeigt, dass er viel mehr ist als ‚nur‘ ein Co. Die Zusammenarbeit soll auch das Stichwort sein für die Zukunft. Das hoffe und wünsche ich mir, denn bisher hatte ich auch super Rückendeckung von Vereinsseite aus.“

Mit einem kurzen Fazit begnügte sich Serhan Sezer nach dem 2:2 gegen Untergrombach II: „Es war ein ausgeglichenes Abschlussspiel der Runde. Das Unentschieden geht so weit in Ordnung.“
Damit leitet Sezer schon zum Gesamtfazit über. Platz sieben des FVB ordnet er folgendermaßen ein: „Es war eine Saison, die man in zwei teilen kann bei uns. Eine überragende Hinrunde mit vielen Höhen, dafür aber eine extrem enttäuschende Rückrunde mit vielen Tiefen.“
Mit dem Einlaufen auf Rang sieben ist auch die Amtszeit von Cagdas Altuntas beendet. Für seinen langjährigen Weggefährten hat Sezer nur positive Worte übrig: „An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Weggefährten Cagdas für die letzten fünf Jahre bedanken. Ich konnte sehr viel von ihm lernen und die Jungs definitiv auch. Auch zum Thema zwischenmenschlicher Umgang untereinander hat er große Spuren hinterlassen. Dafür möchte ich einfach noch mal ein großes Dankeschön hinterlassen.“ Zudem schickt er auch an den Meister Grüße: „Auch nochmal Glückwunsch nach Rinklingen, viel Erfolg in der A-Klasse.“ Mit einem Wunsch an alle verabschiedet sich Sezer in die Sommerpause: „Bleibt gesund.“

Mit dem Remis in Bauerbach konnten sich Christian Zipperle und Jan Becker gut arrangieren: „Da es bei beiden Mannschaften um nichts mehr ging, war das Spiel sehr träge und ein richtiger Sommerkick. Am Ende ein gerechtes 2:2, womit beide Seiten wohl leben können am Ende der Saison.“ Genesungswünsche richteten die beiden Untergrombacher noch an den Gegner: „Eine rasche Genesung wünschen wir dem Bauerbacher Spieler, der sich in der Partie verletzt hat.“
Die Untergrombacher Zweite hat insgesamt eine solide Runde absolviert. Das sieht Trainer Andre Schlimm ähnlich, wenngleich er Verbesserungspotenziale benennt: „Trotz der großen Verletzungesprobleme und der Tatsache, dass wir nur drei- oder viermal mit der etatmäßigen Stammelf spielen konnten, hatten wir sehr schnell nichts mit dem Abstieg zu tun, was für uns ein voller Erfolg ist. In der Hinrunde hatten wir große Probleme in der Defensive, was vor allem die Topmanschaften der Liga sehr gut ausnutzen konnten. In der Rückrunde hat sich die Defensive gefangen, was man auch an der Tordifferenz in der Rückrunde erkennen kann. Punktemäßig hätten wir auf jeden Fall mehr holen müssen, aber durch unkonzentrierte Aktionen haben wir uns des Öfteren selbst um den Lohn gebracht.“
Gerne würden sich die Untergrombacher nach der Sommerpause verbessern. „Nächstes Jahr mit einem hoffentlich weniger Verletzung geplagten Kader wollen wir weiter oben mitspielen und vielleicht für eine Überraschung sorgen“, so Schlimm.

Mit einem letzten Kraftakt drehte Menzingen II das Spiel gegen Dürrenbüchig und rückte so an Münzesheim II vorbei. Dementsprechend war die Freude bei Jan Bergmann groß: „Gegen Dürrenbüchig hätte das Ergebnis tatsächlich noch höher für uns ausfallen können. Wir sind stolz auf die Jungs, mit welcher Moral sie in das Spiel gegangen sind und noch einmal alles für Blau-Weiß gegeben haben. Wir sind überglücklich, dass wir das gesetzte Ziel ‚Klassenerhalt‘ noch auf den letzten Metern geschafft haben. Und bevor uns seltsame Mutmaßungen vom Nachbarverein erreichen: Die letzten beiden Spiele wurden alle regulär und mit unserem Kampfgeist gewonnen.“
Zum Rundenende sendet Bergmann Worte der Dankbarkeit und viele Grüße gleich an mehrere Spieler: „Wir wünschen den scheidenden Spielern alles Gute und viel Erfolg bei den neuen Vereinen. Außerdem möchten wir uns bei den Routiniers Mathias Heiduk, Jochen Hanisch und Matthias Horn bedanken, die immer fürs Team da waren, wenn mal Not am Mann war, was nicht selten der Fall war.“ Daran schließt sich der Saisonrückblick an: „Die Saison hatte für uns im Schnitt natürlich mehr Tiefen als Höhen, weshalb ich mich an dieser Stelle bei den Jungs bedanken möchte, dass sie am Ball geblieben sind und bis zum Schluss gegen den Abstieg gekämpft haben. Letztendlich überwiegt natürlich die Freude über den Klassenerhalt.“

Trotz Führung verlor der TSV Dürrenbüchig das letzte Rundenspiel bei Menzingen II. In den Augen von Daniel Kreuzer ging das 1:2 letztlich in Ordnung: „Menzingen II wollte es an dem Tag einfach mehr. Man hat den Kraichtalern angemerkt, dass es um was ging. Eigentlich hatten wir das Spiel im Griff und gingen auch in Führung. Aber manche haben da vom Gefühl her auch schon abgeschaltet. Das hat Menzingen II nicht gemacht, sondern bis zum Schluss Gas gegeben und das Spiel umgebogen, weil wir einfach dann aufgehört haben, Fußball zu spielen. Ob das an der Sonne lag, an der Hitze lag, wie auch immer: Wie sind dann quasi eingebrochen und Menzingen II hat das Spiel im Endeffekt durch den Kampfeswillen dann auch verdient gewonnen. Es ging bei uns um nicht mehr viel und deshalb mache ich meiner Mannschaft, auch wenn's mich geärgert hat, keinen großen Vorwurf.“
Kreuzer, der während der Vorrunde in Dürrenbüchig einstieg, blickt auf eine zwar nicht außerordentlich erfolgreiche, aber doch erkenntnisreiche Runde zurück: „Die B-Liga ist ja immer noch ein bisschen Neuland für mich. Ich bin in die B-Klasse runtergegangen und habe nicht gewusst, was mich erwartet. Das war eine durchwachsene Runde von uns Ich habe mir ein bisschen mehr Trainingsbesuch gewünscht von den Spielern, das ist aber so anscheinend. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass ich eine charakterlich feine Truppe habe. Diejenigen, die hierbleiben, sind charakterlich top.“
Daher blickt der TSV-Coach der neuen Runde zuversichtliche entgegen: „Ich freue mich auch auf die nächste Saison, mit den Jungs zu arbeiten. Ich denke, dass wir dann wieder ein bisschen mehr lernen werden und schauen, was dann daraus wird.“ Jetzt genießt er aber erst einmal die Pause: „Ich freue mich jetzt auf die Pause, muss ich echt zugeben. Ich bin jetzt Papa geworden und freue mich auf diese Zeit. Jetzt kann ich etwas abschalten, um hungrig für neue Aufgaben zu sein. Das tut mir gut, so habe ich das immer gemacht.“

Eine knappe Niederlage kassierte die FzG Münzesheim II gegen Gölshausen. Da parallel Menzingen II gewann, rutschten die Freizeitgestalter wieder auf den letzten Platz ab. Eine gewohnt ausführliche lieferte Murat Ayhan auch zur abschließenden 1:2-Niederlage: „Das Spiel begann mit starken zehn Minuten von uns, wobei wir beim letzten Pass zu hastig waren und so die sich bietenden Chancen sowie mehrere Überzahlsituationen nicht sauber ausgespielt haben. Hier hätten wir uns früh belohnen müssen. Danach hatte Gölshausen eine starke Phase, in der der Gast sich auch mit dem Treffer belohnt hat. Zum Ende der ersten Halbzeit war das Spiel recht ausgeglichen. Nach Umstellungen zur Halbzeit sind wir besser in die zweite Hälfte gestartet und haben folgerichtig den Ausgleich erzwungen, waren auch am Führungstreffer dran, doch sind wir mehrmals an den starken Paraden des Torhüters gescheitert. In einer typischen FzG-Situation sind zwei meiner Spieler bei einem Kopfball an der Mittellinie zusammengeprallt und einer davon liegen geblieben. Meine Spieler haben dann statt weiterzuspielen den Ball vergessen und so einen Gegentreffer zugelassen. Unsere weiteren Bemühungen haben zu keinem Treffer mehr geführt. Durch den Sieg der Menzinger sind wir nun auf den letzten Platz abgerutscht.
Damit endet die Aufholjagd, die die Münzesheimer nach der schlechten Vorrunde gestartet haben, nun doch ohne Erfolg. Dementsprechend geht Ayhan, was die Leistungen anbelangt, abseits der Tabellenplatzierung mit keinem schlechten Gefühl in die Pause: „Grundsätzlich ist die Enttäuschung sehr, sehr groß beim Team und mir. Wir wussten aber auch, dass es fast unmöglich ist nach so einer bescheidenen Vorrunde vom Klassenerhalt zu träumen. Nichtsdestotrotz haben wir daran geglaubt und die Entscheidung bis zum letzten Spieltag offengehalten. Jetzt gilt es das Finale der Relegation abzuwarten. Das war eine sehr starke Rückrunde und ich kann trotz der großen Enttäuschung sehr stolz auf das Team sein. Die Enttäuschung muss ich noch erst verarbeiten. Ich freue mich dennoch, eine Mannschaft geformt und erlebt zu haben, die bis zum Schlusspfiff gekämpft und sich Punkte in der letzten Viertelstunde verdient hat.“
Noch ist nicht entschieden, in welcher Spielklasse die Münzesheimer Reserve nächste Runde an den Start geht. Die Motivation des Trainers ist unabhängig davon ungebrochen: „Nächste Saison wird sehr spannend. Mit dieser Mannschaft kann es nur gut werden. Ich freue mich auch auf die Sommerpause, auch wenn sie dieses Jahr etwas kürzer ist. Nächste Runde wird dann wieder angegriffen.“ Zuletzt schickt auch Ayhan Grüße an die Liga: „Ich möchte mich abschließend bei allen Gegnern für viele tolle Spiele und Gespräche vor und nach den Spielen bedanken. Ich wünsche allen eine erholsame Sommerpause!“

Mit einem 2:1-Erfolg beendete der SV Gölshausen die Saison. „Zum Abschluss haben wir nochmal einen Sieg eingefahren und konnten die Saison auf Platz sechs abschließen“, so Dominik Rebmann, der auch das Abschneiden im Klassement einordnete: „Vor der Saison haben wir auf eine etwas bessere Platzierung gehofft, aber letztendlich haben wir aus verschiedenen Gründen auch nicht mehr verdient.“
Nach einem ordentlichen Start tat sich der SVG in der zweiten Saisonhälfte recht schwer. Dementsprechend liegt der Höhepunkt laut Mario Bertino auch im ersten Rundenabschnitt: „Unser Highlight der Saison war definitiv der 2:0-Heimsieg gegen den Meister TSV Rinklingen, der zu dem Zeitpunkt noch ohne Punktverlust war.“

Eine schwierige Runde fand für die kleinen Kickers aus Büchig mit einem 1:4 gegen Östringen II ihr Ende. Damit endete auch das jahrelange Engagement des Trainerduos Lukas Lohkemper/Sebastian Becker erfolglos, zumal die Niederlage nicht nur die schlechteste Platzierung seit der C-Ligameisterschaft 2014, sondern auch den letzten Platz in der Rückrunde bedeutete. Dennoch geriet man nie ernsthaft in Abstiegssorgen, was angesichts der monatelang angespannten Personallage als Erfolg zu werten ist.
Klar ist aber, dass der SVB II in der neuen Runde über Rang elf gerne wieder hinauskommen möchte. Dementsprechend wird sich die Mannschaft im Bürgerwaldstadion auch aufstellen.

Gleich aus mehreren Gründen freute sich Thore Jung über den 4:1-Sieg in Büchig: „Der Sieg in Büchig hat uns viel bedeutet. Zum einen wollten wir die Runde unbedingt mit einem Sieg beschließen, weil wir uns für die lange Saison belohnen wollten, und zum anderen wollten wir einige Spieler, die sich entweder aus privaten oder sportlichen Gründen neue Aufgaben suchen, gebührend verabschieden. Des Weiteren war das erfolgreiche Abschlussspiel für uns Jung-Brüder, Thasso, Thore und Arne Jung das letzte Spiel als Cheftrainer, weshalb wir besonders motiviert waren. Aufgrund familiärer und beruflicher Gründe hatten wir bereits zur Winterpause entschieden, in Zukunft etwas kürzer treten zu wollen.“
Noch in der Winterpause war der FCÖ II ganz vorne dabei, in der zweiten Saisonhälfte musste man sich aber aus dem Aufstiegsrennen verabschieden. „Wir Jung-Brüder haben uns vor drei Jahren beim Amtsantritt zum Ziel gesetzt, die Mannschaft von der C-Klasse in die A-Klasse zu führen und Östringens Zweite wieder zu einer namhaften Adresse zu machen. Das Ziel mit dem Aufstieg blieb uns leider verwehrt, weil wir letzte Saison als Tabellenführer durch den Spielabbruch um unseren verdienten Lohn gebracht worden sind. Dieses Jahr sind wir verdientermaßen nicht aufgestiegen, weil wir mit drei unnötigen Unentschieden in die Rückrunde gestartet sind und dann noch ein entscheidendes Duell gegen Rinklingen verloren haben“, kommentiert Jung das nicht ganz erfüllte Ziel, hat aber auch für die Lob für die Konkurrenz übrig: „An dieser Stelle möchte ich Rinklingen zum verdienten Aufstieg gratulieren, das es sich durch ihre Erfahrung und Cleverness erarbeitet hat. Dabei möchte ich auch der Brettener Mannschaft um ihren vorbildlichen Trainer Dominic Prüfer gratulieren, die sich mit beeindruckenden Leistungen mindestens genauso den Aufstieg verdient gehabt hätte.“ Anschließend kehrt Jung nochmal zur eigenen Elf zurück und ist dabei voll des Lobes: „Trotz des verpassten Aufstiegs möchte ich aber betonen, dass die sportlichen Ziele alleine nicht entscheidend sind, ob eine Saison gelungen war oder nicht. Unsere Mannschaft hat teils herausragende Leistungen auf dem Platz gezeigt. Viel wichtiger ist mir jedoch, dass ganz außergewöhnliche Menschen Teil unserer FCÖ-Familie sind und wir vor allem neben dem Platz ein eingeschworener und einzigartiger Haufen sind.“
Mit Blick auf das Ende als Trainertrio hat Jung nochmals besondere Worte: „Weiterhin möchte ich noch betonen, dass ich bzw. wir Jung-Brüder nur deshalb so viel Herzblut in den FCÖ hineinstecken, weil wir nicht nur tolle Freunde in der Mannschaft, sondern vor allem eine wunderbare Familie haben, die uns stets unterstützt und uns immer einen Rückhalt bietet. Hierbei möchte ich mich ausdrücklich bei unseren Eltern, Reinhard und Angelika, unserer 95jährigen Oma Susanne, die uns auf fast jedem Spiel nach wie vor unterstützt, unserem Freund und gemeinsam mit unserem Vater tätigen Schriftführer Emil Oechsler, unserem älteren Bruder Thiemo und unseren lieben Frauen mit Kindern und schlussendlich bei unseren treuen Anhängern bedanken. Ohne euch würde Fußball nur halb so schön sein!“ Die Nachfolge ist schon geklärt, wie er betont: „In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei unserem Kapitän Hussein Abu-Nayla bedanken, der uns seit drei Jahren die Treue hält und nun zum neuen Cheftrainer bei uns aufgestiegen ist. Dabei werde ich ihn zukünftig als Co-Trainer unterstützen und ihm dabei helfen, unseren Umbruch erfolgreich zu gestalten. Wir wünschen ihm alles Gute für diese Aufgabe und sind uns sicher, dass wir ein erfolgreiches gemeinsames Kapitel schreiben werden.“
Bleibt auch für Jung nun noch der abschließende Gruß: „Zu guter Letzt wünsche ich allen Lesern, Unterstützern, Spielern eine erholsame fußballfreie Zeit und alles Gute in eurer Zukunft.“

Die Brettener Reserve bewältigte auch die letzte Aufgabe ihrer Saison. „Auch im letzten Spiel gegen Flehingen haben wir nochmal einen super Auftritt hingelegt und völlig verdient mit 3:0 gewonnen. Somit haben wir unsere überragende Rückrunde nochmal mit einem Sieg beendet“, so Dominic Prüfer, der aber in der folgenden Woche mit seiner Mannschaft spielfrei war und so die Rinklinger vorbeiziehen sah. Dementsprechend ist die Enttäuschung, den Aufstieg knapp verpasst zu haben, groß, aber größer ist bei Prüfer noch der Stolz auf das Geleistete: „Dass es dann am Ende leider doch nicht für Platz eins gereicht hat, ist sehr schade für die Mannschaft. Aber wir können uns eigentlich nichts vorwerfen. Wir haben seit 15 Spielen nicht mehr verloren und da waren sage und schreibe 14 Siege und nur ein Remis dabei. Lediglich den Saisonstart haben wir etwas verschlafen, dem wir dann die ganze Saison hinterhergerannt sind. Das ist dann schon verrückt.“ Als fairer Verlierer zeigt sich Brettens Reservetrainer auch mit Blick auf den Meister aus Rinklingen: „Aber wenn du so einen guten Konkurrenten wie Rinklingen hast, der auch immer seine Punkt holt, kannst du nichts dagegen machen. Und wer am Ende der Saison ganz oben steht, hat es einfach verdient Meister zu werden und aufzusteigen. An dieser Stelle auch nochmal meine herzlichsten Glückwünsche an Sepp und seine Truppe.“
Insgesamt war es nicht nur für seine Mannschaft, sondern für den ganzen Verein eine denkwürdige Saison, wie Prüfer resümiert: „Wenn man mich nach den besonderen Momenten der Saison fragt, könnte ich sehr, sehr viele erzählen. Ich denke, nicht nur meine Mannschaft hat bei uns im Verein ganz großartige Leistungen und unseren Zuschauern super Fußball gezeigt. Unsere Erste und Dritte wurden Meister und wir Vizemeister. Das ist für den Verein wahrscheinlich eine der erfolgreichsten Spielzeiten im Herrenfußball aller Zeiten. Es gab unzählige Siege und Woche für Woche viel zu feiern. Zum Abschluss geht es jetzt nochmal mit 40 Mann in den Mannschaftsausflug, bevor wir dann nächste Saison wieder richtig durchstarten.“
Damit ist auch Prüfer bei den Abschlussgrüßen angekommen: „Am Ende wünsche ich allen Mannschaft noch eine erholsame Sommerpause und viel Erfolg in der nächsten Saison.“

Aufrufe: 018.6.2022, 10:00 Uhr
Florian WittmannAutor