2024-05-24T11:28:31.627Z

Kommentar
Marcus John hat mit Sven Schuchardt einen interessanten Trainer verpflichtet.
Marcus John hat mit Sven Schuchardt einen interessanten Trainer verpflichtet. – Foto: Sascha Köppen

Fünf Gründe, weshalb die Bocholter Trainerwahl glücklich ist

Sven Schuchardt übernimmt als neuer Coach beim Regionalligisten 1. FC Bocholt. Damit beweist Sportchef Marcus John ein glückliches Händchen. Ein Kommentar.

Nach Jan Winking und Marcus John ist Sven Schuchardt der dritte Trainer des Regionalligisten 1. FC Bocholt in dieser Spielzeit. Der 50-Jährige soll die "Schwatten" zum Klassenerhalt führen. Und die Chancen stehen gut. Fünf Gründe im Überblick.

1. Der Zeitpunkt für den Wechsel ist perfekt. Sicherlich war Marcus John schon länger klar, dass er in die Rolle des Sportlichen Leiters zurückkehren will. Schließlich war die Belastung für den 48-Jährigen zuletzt hoch, ist er doch abseits des Fußballplatzes in Vollzeit beschäftigt. Bis zum Jahreswechsel aber stand Marcus John dem Verein selbstlos zur Seite. Nun, zum Start der Winterpause, hat er Fakten geschaffen. Spieler, Betreuer, Fans und Vorstand wissen, wie es weitergeht. So organisiert man einen Trainerwechsel professionell.

2. Die Haltung von Sven Schuchardt stimmt. Im FuPa-Gespräch erklärte der neue Bocholter Coach, dass er der Mannschaft keine vorgefertigte Spielausrichtung aufs Auge drücken werde. Stattdessen würde es darum gehen, die Taktik den eigenen Stärken und Schwächen anzupassen. Genau das ist der richtige Ansatz: In der Regionalliga sind Stoiker, die stur an einem Konzept festhalten, meist zügig wieder ohne Job. Realismus ist gefragt. Vor allem dann, wenn es um den Kampf gegen den Abstieg geht. Das hat Sven Schuchardt verstanden.

3. Die Wege bleiben kurz beim 1. FC Bocholt. Marcus John und Sven Schuchardt kennen sich bereits seit vielen Jahren. Gemeinsam kickte man bei ETB Schwarz-Weiß Essen, auch in der Fohlenschmiede von Borussia Mönchengladbach arbeitete man zusammen. Das klingt vielversprechend. Schließlich müssen Kaderplaner und Trainer Hand in Hand arbeiten. Genau damit ist zu rechnen. Und Sven Schuchardt braucht keine Sorge zu haben, dass Marcus John auf seine Aufgabe schielt. Gegen diese hatte sich der Ex-Straelener ganz bewusst entschieden.

4. Der Trainer ist kein Unbekannter fürs Team. Sven Schuchardt kennt nicht nur Marcus John gut. Auch mit Top-Stürmer Marcel Platzek und Innenverteidiger Mika Hanraths hat der 50-Jährige bereits bei Borussia Mönchengladbach gearbeitet. Das dürfte das Ankommen erleichtern. Zudem hat Schuchardt zu verstehen gegeben, dass er sich bereits viel mit der Vierten Liga beschäftigt habe und daher die Bocholter Akteure gut kennt - eine vertrauensbildende Maßnahme.

5. Es gibt eine langfristige Perspektive. Sven Schuchardt lebt für den Fußball. Und er will beim 1. FC Bocholt etwas aufbauen. Er kommt nicht wie ein Coach daher, der auf der Suche nach einem Sprungbrett ist. Stattdessen weiß der Trainer, welches Potential am Hünting gehoben werden kann. Von diesem Potential zeugen nicht nur die hohen Zuschauerzahlen in der Gigaset-Arena. Und Schuchardt kann mit jungen Leuten umgehen, die die Zukunft des Vereins sind. Das hat er bei Borussia Mönchengladbach und beim österreichischen Erstligisten FC Admiral Wacker Mödling bewiesen.

Aufrufe: 024.12.2022, 12:15 Uhr
Maarten OversteegenAutor