Eine faustdicke Überraschung landete die SG Laufeld/Buchholz am Freitagabend unter Flutlicht in Hasborn, als die Tintor-Elf den FSV Salmrohr mit 4:1 schlug und ohne Punkte auf die kurze Heimreise schickte. Nach dem Jan Brandscheid allein aufs SG-Tror zusteuerte, die Salmrohrer Führung aber ausließ, entwickelte das Derby eine Eigendynamik, die Laufeld die Partie in die Hand nehmen ließ. Steven Koch traf nach Vorarbeit von Timo Berdi zur Führung – 1:0 (31.). Als Jonas Salzburger das zweite Tor nachlegte (40.), war die Richtung klar. Pech für den FSV: Noah Wruschs Schuss aus dem rechten Strafraumeck klatschte an die Latte. Den Genickschlag für den FSV verpasste kurz nach Wiederbeginn erneut Koch, der von Alexander Stolz mustergültig bedient worden war – 3:0 (46.). Als Salzburger im Anschluss an eine Ecke auf 4:0 stellte, war die Überraschung perfekt (54.). Nico Hansens Treffer in der 66. Minute zum 4:1 hatte nur noch statistischen Wert. Salmrohrs Coach Frank Thieltges war enttäuscht: „Laufeld hat mehr investiert und verdient gewonnen. Wir müssen uns an die eigene Nase packen, weil wir als Kollektiv schlicht nicht stattgefunden haben. Laufeld hatte die Mentalität, die wir vermissen ließen.“ SG-Coach Oleg Tintor freute sich diebisch: „Diejenige Mannschaft hat gewonnen, die mehr Biss gezeigt hat. Bis auf die ersten zehn Minuten waren wir komplett im Spiel und haben Salmrohr mit einer starken Teamleistung den Zahn gezogen.“
Die knapp 300 Zuschauer in Irsch an der Saar sahen eine turbulente und torreiche Partie, die alles zu bieten hatte an Spielwitz, Tempo und rassigen Strafraumszenen. Lukas Kramp traf bereits nach einer Viertelstunde zur Schodener Führung (14.), die Nico Kruppert ausbaute – 2:0 (30.). Als zwei Ballverluste im Schodener Aufbauspiel die Gäste zu zwei Treffern prompt ausnutzten, stand es zur Halbzeit nur noch 2:2. Dennis Gasteier per Kopf und Markus Nilles nach Linksflanke von Moritz Neufang hatten für Igel-Liersberg egalisiert (42., 45.+3). Lennard Wagner und erneut Kramp, der ein glänzendes Startelf-Comeback feierte, ließen die Hausherren erneut mit zwei Treffern in Führung ziehen – 3:2, 4:2 (53., 64.). Doch Yannick Andreas brachte mit seinem erneuten Anschlusstor wieder Würze und Spannung ins Spiel (69.). Den Schlusspunkt setzte Kruppert mit dem 5:3. Wegen einer Notbremse vor dem Sechzehner sah Saartal-Torwart Maximilian Wirkus die Rote Karte (90.+1). Saartal-Sturm-Ass Lukas Kramp konstatierte, dass „es insgesamt ein verdienter Sieg war. Wir haben unnötige Gegentore nach Fehlern im Aufbauspiel kassiert. Nach dem 4:2 war das Spiel aber für uns gelaufen“. Igels Coach Dominik Wintersig kommentierte: „Wir haben sehr viel Aufwand betrieben und ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Leider haben wir zwei Geschenke zu viel verteilt, die Schoden brutal ausgenutzt hat. Die Einstellung aber hat gepasst.“
Mit dem fünften Sieg in Folge bauten die Isleker ihre Tabellenführung nach einem hart erkämpften und hinten raus auch glücklichen 2:1-Erfolg in Sirzenich aus. Tom Biewald sorgte bereits nach drei Minuten für Glücksmomente bei den Westeifelern, als er traf. In der Folge übernahm Sirzenich das Kommando, zeigte sich aber erneut wenig effizient. So traf Nico Geib nur die Latte (21.), Tom Kesselheim scheiterte aus acht Metern per Kopf am Ausgleich. Auf der anderen Seite versäumte es Florian Arens, für Daleiden auf 2:0 zu stellen, weil Felix Bollig im SVS-Kasten blitzschnell reagierte. Vor dem 1:1 durch Geib, der nach einem Eckball von Yannic Theile ins untere Eck traf, besaß Philipp Brost mit einem verdeckten Schuss bereits die Chance zum Ausgleich, doch Florian Moos im SG-Tor lenkte die Kugel noch um den Pfosten. Als Luca Bierbrauer zweimal zu zögerlich beim Abschluss agierte, ging der Schuss nach hinten los: Eine Freistoßflanke von Joschka Trenz nutzte Johannes Morgens in der 87. Minute mit einem sehenswerten Kopfball zum schlussendlichen 2:1-Siegtreffer für den Tabellenführer, der in Sirzenich mit einem blauen Auge davon kam. SG-Coach Florian Moos sagte: „Bis auf die ersten zehn Minuten war es kein gutes Spiel von uns. Es war ein etwas glücklicher Sieg, Sirzenich hatte einen Punkt verdient gehabt.“ Sein Pendant Tillmann Schweitzer gestand: „Es war so, wie die letzten Wochen auch. Wir haben mit einer dezimierten Elf und unter Zuhilfenahme von vier A-Jugendspielern wieder eine sehr gute Leistung gezeigt, uns aber zum wiederholten Male nicht belohnt.“
Trotz vieler Chancen und 75 Prozent Ballbesitz reichte es für den SV Tawern in Schleid nur zu einem 2:2-Unentschieden. Bevor Schleid durch Boris Niesen mit seiner ersten richtigen Torchance nach Flanke von Tim Hartmann per Kopfball in Führung ging, haderte Tawerns Coach Steve Birtz mit dem Referee, der in der fünften Minute einen Vorteil für seine Mannschaft abgepfiffen hatte und ein paar Minuten später auch eine Elfmeter würdige Situation aus Sicht des Luxemburgers falsch bewertete und die Pfeife nach einem Foul an Pascal Hurth stumm blieb. Tawern kam zurück, glich aber erst in der 72. Minute nach Steckpass von Nico Kirch durch Hurth aus – 1:1. Wieder war es Niesen, der eine Kopfballverlängerung von Maurice Britz zum erneuten Schleider Führungstreffer zum 2:1 (78.) veredelte, ehe Hurth postwendend das 2:2 gelang (79.). Jonathan Konrad hatte den Treffer, der auch den Endstand bedeutete, vorbereitet. „Wir haben zweimal Rückstände aufgeholt, müssen die Partie eigentlich früher für uns entscheiden. Wir haben aber auch zwei Punkte verschenkt“, war für SVT-Trainer Steve Birtz deutlich mehr drin. Für Schleids Spielertrainer Taner Weins war das 2:2 nach „dem 0:7 von Salmrohr ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben tiefer gestanden und Tawern das Spiel überlassen. Es war eine gute Reaktion auf Salmrohr.“
Der SV Zeltingen-Rachtig bleibt auch nach dem Derby in Lüxem ohne Punkte. Doch die Mayer-Elf hatte über die gesamte Spielzeit hinweg etliche verheißungsvolle Torchancen, hätte bei besserer Effektivität auch einen Punkt erzielen können. So reagierte Lüxems Torwart Joshua Stewart mehrfach stark, als Yannik Dietz, Benedikt Kaufmann oder Tim Bechtel aus nächster Nähe zum Abschluss kamen. Das frühe 1:0 von Karim Aswad nach einem Distanzschuss an den Innenpfosten sorgte noch nicht für Sicherheit im Lüxemer Spiel (9.). Als Detsit Choompong nach Flanke von Benny Sorge auf 2:0 stellte (37.), schien der Bann endgültig gebrochen. Timo Eifel klärte in der 74. Minute bei einem Schuss von Kaufmann auf der Linie, ehe Lüxem mit dem 3:0 von Nils Schermann alles klar machte (83.). In der Nachspielzeit schraubte Nico Hubo nach Klasse-Vorarbeit von Lukas Follmann das Ergebnis auf 4:0. „Es war ein Spiel mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. Wir waren aber vielleicht etwas effektiver als der Gegner und auch keine vier Tore besser. Es war wichtig, endlich wieder gewonnen und die Abstiegsplätze verlassen zu haben“, zog SVL-Trainer Patrick Schmidt ein positives Fazit.
Unter Interimstrainer Harald Herres zog die SG Ruwertal in Utscheid mit 0:2 den Kürzeren. Nachdem Maxi Kolbet an Felix Kloy noch scheiterte und Oliver Fuchs im Utscheider Tor eine Riesenrettungstat gegen Jannis Hoffmann gelang, war es die 34. Minute, die das Blatt zu Gunsten der Eifeler wenden ließ. Ein Pressschlag am Strafraum wurde doppelt abgefälscht und segelte über den völlig überraschten Kloy zur Utscheider Führung ins lange Eck. Nicolas Krämer hatte dem Ball die entscheidende Richtungsänderung gegeben – 1:0. Während Utscheid durch Benedikt Masselter noch mal die Latte traf, hatte Ruwertal genügend Möglichkeiten, zum Ausgleich zu kommen. Hoffmann traf in die Arme von Fuchs, ein Freistoß des wieder genesenen Fabian Regel landete am Außennetz und der gleiche Spieler scheiterte in der 85. Minute an Fuchs. Den anschließenden Gegenzug nutzte Lukas Müller nach einem Konter zum entscheidenden 2:0. Utscheids Trainer Rainer Müller zeigte sich hocherfreut: „Es war ein umkämpftes, intensives und relativ ausgeglichenes Spiel mit dem besseren Ausgang für uns. Das hätte aber auch anders ausgehen können. Wir haben uns für eine engagierte und spielerisch gute Leistung in der ersten Halbzeit belohnt. Der Sieg ist nicht unverdient.“
In einem auf schwachen Niveau stehendem Bezirksligaspiel sahen die Zuschauer in Udler auf einem ausgezeichnet zu bespielenden Rasenplatz ein leistungsgerechtes 2:2. Jan Weber ließ die Gäste aus dem Hunsrück in Führung ziehen (18.), Ellscheid kam nach einem eklatanten Fehler im Dhrontaler Aufbauspiel durch Markus Boos zum Ausgleich – 1:1 (23.). Nach Foul von Julian Eibes an Boos nutzte Anton Minninger die Möglichkeit vom Strafstoßpunkt, um Ellscheid mit 2:1 nach vorn zu bringen – 2:1 (64.). Doch im turbulenten Schlussakkord belohnte Jacob Grüner mit einem 16-Meterschuss ins lange Eck die Offensivbemühungen der Dhrontaler doch noch – 2:2 (79.). Dhrontals Coach Marc Lemmermeyer konstatierte, dass es „ein zerfahrenes und hektisches Spiel von beiden Mannschaften war. Es ging viel über Kampf und lange Bälle. Der Punkt ist nicht verkehrt, doch nach dem mittlerweile fünften Unentschieden ist es an der Zeit, auch mal dreifach zu punkten.“ ⇥(L.S.)