2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Während der Abstieg des TSV Schott Mainz (links: Rei Okada) bereits besiegelt ist, will der FSV Mainz 05 II (Felix Könighaus) in den verbleibenden Partien Talente fördern.
Während der Abstieg des TSV Schott Mainz (links: Rei Okada) bereits besiegelt ist, will der FSV Mainz 05 II (Felix Könighaus) in den verbleibenden Partien Talente fördern. – Foto: hbz/Kristina Schäfer (Archiv)

Fünf Mainzer Clubs, fünf Ziele

Worum es für die Vereine in Regional-, Ober- und Verbandsliga in den letzten Saisonspielen geht

Mainz. In den wesentlichen tabellarischen Fragen ist die Saison der Mainzer Mannschaften in Regional-, Ober- und Verbandsliga gelaufen. Trotzdem gibt es Ziele, und zwar sehr unterschiedliche.

FSV Mainz 05 II: „Gewinnertypen definieren sich über das Gewinnen, nicht über das Gewinnen wollen“, sagt Trainer Bartosch Gaul vor dem Gastspiel beim Bahlinger SC (Samstag, 14 Uhr). Seit der Aufstieg außer Sicht ist, hat die U23 kaum nachgelassen. Weder im Training, wie Gaul betont, noch, trotz fehlender Leistungsträger, auf dem Feld. Rang vier zu erobern ist Ziel und, laut Gaul, Ansporn. Der Fußballlehrer nutzt die Saisonphase, um U19-Spieler, die hochgezogen werden, heranzuführen. Doch am Wochenende hat die A-Jugend ihr Pokalfinale, das genießt Priorität. 13 Tore in den letzten drei Heimspielen zeigen an, dass die lange erhofften Lernfortschritte im vorderen Drittel sich einstellen. Weil nun befreit aufgespielt werden kann?

TSV Schott Mainz: Die gesamte Saison über wollte Sascha Meeth von tabellarischen Zielen nichts wissen. Mit dem feststehenden Abstieg sagt der Trainer nun mit Bestimmtheit, man wolle nicht Letzter werden. „Dritt- oder Viertletzter oder ganz unten zu stehen, ist für uns ein Riesen-Unterschied.“ Während die Gespräche über die neue Saison laufen, gilt es, mit Blick auf das Pokalfinale am 21. Mai gegen den FK Pirmasens die Spannung hochzuhalten. Die Paarung steht diesen Samstag (14 Uhr) beim FKP ebenfalls an. Bluffen oder Zeichen setzen, Schonung oder Leistungsprinzip, Rückkehrer heranführen oder Rhythmus wahren? Grundsatzfragen. „Du kannst jetzt nicht austrudeln lassen, Bonbons verteilen und dann im Finale wieder anziehen, das funktioniert nicht.“ Ein runder Ausklang der gelungenen Regionalliga-Zeit und der Ära Meeth ist das Ziel.

SV Gonsenheim: „Geschont wurde keiner“, blickt Trainer Anouar Ddaou auf das 2:1 in Mechtersheim zurück. Vier A-Junioren, drei in der Startelf, zwei aus dem jüngeren Jahrgang, wirkten mit. Der SVG zieht die U19-Spieler früh im Training hoch, lässt sie den großen Sprung zum Aktivenbereich spüren, setzt Anreize. Und Ddaou gibt, sicher auch wieder Samstag (15.30 Uhr) beim FV Diefflen, Spielzeit, wenn sich die Talente anbieten. In der Oberliga-Meisterrunde will der SVG so gut dastehen wie möglich, doch der Druck ist weg. Ddaou kann die Zeit nutzen, Talente einzubauen, weil viele Etablierte verletzt sind. Und er kann trotzdem effektiv und leistungsorientiert arbeiten, weil die Eigenmotivation stimmt und die Spieler erkennen, dass sie Pflöcke einschlagen können für die neue Saison. Spieler wie Luan Barroso Rennstich oder Yannik Ischdonat rücken hierarchisch auf. „Wir investieren jetzt in die nächsten ein, zwei Jahre.“

TuS Marienborn: „Kreativ sein“, so überbrückt Ali Cakici die Rückrunde der Aufstiegsrunde, beginnend gegen den SV Morlautern (Sonntag, 15 Uhr). Das einzige Team, das den Spitzenreiter geschlagen hat (3:0), hat sich erneut viel vorgenommen. Je namhafter der Gegner, desto stärker die TuS. „Wir werden derzeit unter Wert geschlagen, das ist schade“, sagt Cakici. Und nennt Gründe. „Lirion Aliu hat diszipliniert gefastet, ist beruflich ständig unterwegs und vergibt dann das 1:0 gegen Idar-Oberstein. Moritz Freisler studiert Sport und knickt dort um. Mateo Trapp hat beruflich sehr viel zu tun und nun eine Überbelastung.“ Hinzu kommen immer wieder Urlaube während der Saison, die den Rhythmus brechen. Zur neuen Saison soll mehr Zug und Fokussierung rein, auch mit Neuzugängen. Cakici will ausprobieren. „Und wir wollen unser Gesicht wahren.“

FC Basara Mainz: Auf die starke Haupt- folgt eine maue Aufstiegsrunde. Die meisten Japaner gehen, nach Ryutaro Kishi auch Yudai Baba zu Alemannia Waldalgesheim. Die Sichtungseinheiten in seinem Herkunftsland laufen für Trainer Takashi Yamashita bislang ergebnislos, Corona und Krieg halten offenbar viele vom Europa-Aufenthalt ab. Trotzdem wollen die „Diamanten“ in der nächsten Saison oben angreifen, auch mit einer Reihe einheimischer Neuzugänge. Also wäre, beispielsweise ohne eine Reihe Leistungsträger gegen den FK Pirmasens II (Sonntag, 15 Uhr), ein günstiger Zeitpunkt sich zu empfehlen, wie der Sportliche Leiter Andreas Mayer sagt. Er wird jedoch bislang kaum genutzt.



Aufrufe: 06.5.2022, 13:00 Uhr
Torben SchröderAutor