2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Spielte insgesamt 285 Mal in der Bundesliga: Fredi Bobic.
Spielte insgesamt 285 Mal in der Bundesliga: Fredi Bobic. – Foto: Eibner-Pressefoto

Fredi Bobic: »Gibt definitiv keinen Kontakt nach München«

Der 52-jährige Fußball-Europameister stand uns im Rahmen seines Oberpfalz-„Ausfluges“ Rede und Antwort

Fredi Bobic hat fußballerisch bis heute nichts verlernt. Immer wieder ließ das ehemalige Mitglied des legendären magischen VfB-Stuttgart-Dreiecks seine Gegner beim Benefizspiel der Global-United FC Botschafter gegen die Amberger Legenden (5:5) im Stadion des FC Amberg „alt“ aussehen und trug sich mit einem verwandelten Foulelfmeter auch in die Torschützenliste ein.

Der Aufsichtsrats-Vorsitzende von Global United FC, der sich u.a. als Sport-Geschäftsführer bei Stuttgart und Frankfurt sowie zuletzt als Aufsichtsratsmitglied der DFL einen exzellenten Namen geschaffen hat, wird derzeitig immer wieder als möglicher Nachfolgekandidat von Hasan Salihamidžić beim Rekordmeister FC Bayern München gehandelt. Reporter Peter Gattaut hat im Rahmen des Benefizspieles in der Oberpfalz mit dem deutschen Meister von 2002 (BVB) und Europameister von 1996 ein interessantes Interview geführt.

Lieber Herr Bobic, Willkommen in der schönen Oberpfalz. Wir alle sind sehr stolz, hier in Amberg eine Fußball-Legende wie Sie in unserer Heimat zum Benefizspiel der Global United FC begrüßen zu dürfen. Haben Sie Zeit gefunden, sich in Amberg und Umgebung ein bisschen umzusehen? Oder gibt es vielleicht sogar einen persönlichen Bezug zu unserer Gegend?
Fredi Bobic (52):
Nein, einen persönlichen Bezug gibt es nicht. Ich bin heute das erste Mal in Amberg und ich habe mich schon ein wenig umsehen können. Ein schönes kleines Städtchen, das mir sehr gefällt. Auch das Mittagessen im Drahthammer Schlößl war ein Traum.


Um eine aktuelle Frage kommt man dann doch nicht herum. Die Gerüchteküche in den Medien brodelt. Gibt es wirklich Kontakt nach München für eine mögliche Besetzung als zukünftiger FC Bayern-Sportdirektor?
Nein, es gibt definitiv keinen Kontakt nach München. Ich befinde mich noch mit meinem alten Arbeitgeber Hertha BSC in einem schwebenden Verfahren, daher befasse ich mich momentan auch nicht für mögliche zukünftige Anstellungen.


Sie sind ein Familienmensch, lieben den Fußball und sind bekennender U2-Fan. Gibt es eine Sportart und eine Musikrichtung, mit der Sie überhaupt nichts anfangen können?
Ja das stimmt, obwohl ich mich wirklich so gut wie für alle Ballsportarten interessiere, kann ich mit Cricket überhaupt nichts anfangen. Bei den Regeln steige ich einfach nicht durch. Um es bei der Musik vorsichtig auszudrücken: „Volksmusik steht nicht auf meiner Playlist“.


Sie unterstützen mehrere soziale Projekte wie natürlich Global United FC, aber auch die Laureus Stiftung als Botschafter oder das Straßenfussball-Projekt „Kickformore“. Wie wichtig ist es Ihnen, Menschen zu unterstützen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen oder sich für grundsätzliche lebenswichtige Themen stark machen?
Sehr wichtig. Gerade wenn man selber etwas erreicht hat und sich dadurch die Chance bietet etwas zurückzugeben. Gerade beim Projekt „Kickformore“ ist es die Aufgabe, den Kindern und Jugendlichen wieder eine Struktur zu geben. Soziales Engagement bereitet mir großen Spaß und wird bei mir nie zum Stress.


Wenn Sie noch einmal an der Uhr des Lebens drehen könnten, welche Entscheidung würden Sie – mit dem Wissen, das Sie jetzt erlangt haben – rückgängig machen oder verändern wollen?
Ich denke so nicht. Ich habe bisher alle nötigen Entscheidungen mit der dazu notwendigen Überzeugung getroffen. Wenn sich ein Entschluss im Nachhinein als falsch oder übereilt herausstellt, muss man die Konsequenzen tragen, daraus lernen und weitermachen.


Welchen Ratschlag oder welche Lebensphilosophie würden Sie gerne Ihren zahlreichen Fans und unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Egal was du machst und wie alt du auch bist, mit gewissenhafter zielstrebiger Arbeit wirst du deine Ziele erreichen.


Das Interview führte Peter Gattaut.

Aufrufe: 018.6.2023, 13:30 Uhr
Peter Gattaut / Florian WürtheleAutor