2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der FC Moosburg stieg in die Kreisklasse auf – spielt in der kommenden Saison aber trotzdem in der untersten Liga.
Der FC Moosburg stieg in die Kreisklasse auf – spielt in der kommenden Saison aber trotzdem in der untersten Liga. – Foto: Kai Schaubeck

Frauenfußball: Verband legt die beiden untersten Ligen zusammen – doch die Sache hat einen Haken

Schluss mit A-Klassen-Kick

Eine große Veränderung steht im Frauenfußball an: Die A-Klasse wird aufgelöst. Bei einer Abstimmung hatten sich die Vereine selbst für die Zusammenführung der beiden untersten Spielklassen im Kreis Donau/Isar ausgesprochen.

Freising – Doch kurz vor Saisonende sind nicht mehr alle mit dieser Entscheidung glücklich. Tatsache ist: „Immer weniger Vereine wollten wegen der fehlenden Flex-Möglichkeit in der Kreisklasse spielen“, erläutert Spielgruppenleiterin Birgit Schauer die Hintergründe des Entscheids.

Aus diesem Grund müssen die wenigen Kreisklassen-Teams – es sind nur sechs an der Zahl – schon in dieser Spielzeit dreimal gegeneinander ran, um eine vernünftige Runde absolvieren zu können. Bereits vor dem Saisonstart waren deshalb die Mannschaften aus der A-Klasse und der Kreisklasse befragt worden – und die stimmten damals per Mehrheitsbeschluss für eine Zusammenlegung der beiden Klassen.

Laut Schauer gilt für die unterste Liga immer der Flex-Modus. Das heißt, die Teams können statt des klassischen Elf-gegen-Elf auch nur mit jeweils neun Spielerinnen auf einem verkleinerten Feld auflaufen. Zusätzlich könnte es nach der Auflösung der A-Klasse bei einer hohen Anzahl an Meldungen sogar zur Bildung von zwei Kreisklassen-Gruppen kommen, die regional eingeteilt werden. Damit wären die Anfahrtswege kürzer.

Doch einen Haken hat das Ganze: Die beiden Mannschaften auf den Aufstiegsplätzen der A-Klasse spielen folglich auch in der kommenden Saison wieder in der untersten Damenliga. Sicher davon betroffen ist das Meisterteam des FC Moosburg. „Wir werden für unsere Arbeit nicht belohnt“, bedauert FCM-Trainer Robert Schwierz, der mit seinem Team gerne direkt in die Kreisliga aufgerückt wäre. „Das ist für uns sehr enttäuschend. Wir spielen gegen die gleichen Gegner. Dabei wollen wir uns doch eigentlich weiterentwickeln.“ Aktuell residiert die neu gegründete Mannschaft aus der Dreirosenstadt unangefochten auf Rang eins. Schwierz befürchtet, dass „man nun die Gegner wieder 4:0, 5:0 oder gar 6:0 weghaut“.

Auch Coach Danilo Zimmermann vom Ligakonkurrenten FC Neufahrn weiß um die Stärke des FCM und geht davon aus, dass das junge Team auch nächste Saison oben mitspielen wird. „Aber in den sauren Apfel müssen alle beißen.“ Er selbst spricht sich für die Zusammenlegung der Ligen aus. „Uns freut es einfach, dass wir Kreisklasse spielen.“ Derzeit kämpft seine Truppe mit der Spielgemeinschaft aus Attenkirchen und Hörgertshausen noch um Aufstiegsrang zwei, der aber faktisch keine Bedeutung mehr hat. Deren Spielertrainerin Anja Huber findet es „schwierig, einfach zwei Klassen zusammenzuschmeißen, aber wenigstens gibt es dann eine Klasse mit mehr Spielen“.

Indirekt von der Änderung betroffen sein könnte auch der SV Vötting. Als einziger Kreisklassist aus dem Landkreis kämpft das Team drei Spieltage vor Schluss noch um die Meisterschaft. Doch sollte der Aufstieg in die Kreisliga nicht gelingen, kickt der SVV auch künftig in der untersten Klasse. „Ich bin davon nicht begeistert. Meine Mädels wollen alle auf dem Großfeld spielen“, erklärt Trainer Thomas Stable sein Dilemma. Durch die Einführung des Flex-Modells in der Kreisklasse könnte er künftig in bestimmten Partien nur einen geringen Bruchteil seines 25 Spielerinnen starken Kaders einsetzen. Als Ausweg bleibt also nur die Meisterschaft in dieser Saison. (Franziska Kugler)

Aufrufe: 06.6.2023, 08:58 Uhr
Franziska KuglerAutor