2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Mamer verlangte Racing alles ab, musste am Ende dennoch eine knappe Niederlage einstecken
Mamer verlangte Racing alles ab, musste am Ende dennoch eine knappe Niederlage einstecken – Foto: paul@lsn.sarl

Frauen: Racing gewinnt spannendes Pokalfinale

Jetzt mit Video! +++ 2:1-Sieg für Racing gegen Mamer trotz einer frühen roten Karte für die Titelverteidigerinnen

Es gab einige Parallelen zwischen dem letzt- und diesjährigen Pokalfinale bei den Frauen: eine frühe rote Karte, ein spätes Comeback von Mamer und Racing als Siegerinnen.

Amy Thompson zeigte gleich zu Beginn des Endspiels, dass Mamer keine Statistinnenrolle einnehmen wollte. Ihr Schuss von außerhalb des Strafraums sollte aber bis zur halben Stunde der einzige Torabschluss bleiben. Trotzdem gestaltete sich die Partie bald sehr interessant, da Thony nach einem Halten als letzte Spielerin sehr früh mit rot vom Platz musste (13.‘). Nachdem Burtin in der 29.‘ Thompson den Ball in Extremis aus den Füssen kratzen konnte, tauchte Racing nur wenige Minuten später durch Dos Santos und Crespo gefährlich vor Hoja auf. In der 34.‘ konnten die Titelverteidigerinnen dann das 1-0 erzielen, als ein Freistoss Kohr fand, die frei vor Hoja verwerten konnte (34.‘). Estevez Garcia hätte drei Minuten später erhöhen können, doch Hoja war zur Stelle.

Kurz nach der Pause stürmte Burtin weit aus ihrem Sechzehner heraus, erwischte eine Mamer Spielerin, der Schiedsrichter, der sich die Latte in der 1.Halbzeit selber sehr hoch gelegt hatte, griff zu seiner Hosentasche, entschied sich aber um und holte gelb aus der Brusttasche. Dadurch blieb Burtin auf dem Feld und konnte so den Ausgleich durch die zur 2.Hälfte eingewechselte Cabral verhindern. Gute zehn Zeigerumdrehungen später näherte Racing sich seinem zweiten Tor an, Wojdyla schoss zunächst am Tor vorbei, doch nur eine Minute danach schoss Dos Santos von rechts zum 2-0 ins lange Eck (69.‘).

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In der Schlussviertelstunde ging es auf und ab, die dickste Gelegenheit auf das Anschlusstor verpasste Roelse, als sie am langen Pfosten eine flache Hereingabe von Thompson denkbar knapp verpasste. Lentz hatte bei einem Lattentreffer ebenfalls Pech, doch als Roelse in die Tiefe bedient wurde um zu verkürzen, kam wieder Spannung auf (2-1, 86.‘). Mamer wollte es in den angezeigten sieben Minuten Nachspielzeit noch einmal wissen. Als sehr unglücklich erwies sich dabei das Schiedsrichtergespann: ein weiteres mal kam Burtin weit aus ihrem Kasten, fällte eine Gegenspielerin. Der Unparteiische ließ zunächst Vorteil gelten, Mamer konnte diesen nicht nutzen. Der nächste Pfiff war dann aber nicht ein Freistoß, sondern der Abpfiff, was nach der Partie viel Unverständnis nach sich zog.

„Nicht mit der letzten Meisterschaftsbegegnung zu vergleichen“

Racing-Kapitänin Julie Wojdyla: „Die frühe rote Karte hat uns natürlich nicht geholfen. Wir waren uns aber bewusst, dass es ohnehin ein schweres Spiel werden würde, welches nicht mit der letzten Meisterschaftsbegegnung zu vergleichen war. Wir ließen uns von den ganzen Geschichten rundum jene Partie nicht beeinflussen. Ein Pokalspiel ist ohnehin stets anders als ein Ligaspiel. Wir haben uns auch nicht selber belogen, es war uns bei zehn gegen elf bewusst, was auf uns zukommen würde und dass Mamer sich Torchancen herausspielen würde. Doch wenn man solche Gelegenheiten hat, muss man diese auch nutzen. Es spielte am Ende aber keine Rolle, dass wir lange eine Frau weniger auf dem Feld hatten, da wir gewonnen haben.“

„Meine Spielerinnen hätten mehr verdient gehabt“

Mamer-Trainer Hugo Dias: „Wir können lange, eine ganze Saison lang, über Schiedsrichter reden, aber wir können doch nicht nur darauf schauen! Wir hatten genügend Gelegenheiten um zu treffen, Burtin hat ein super Spiel abgeliefert. Dies hat den Unterschied ausgemacht. Dennoch möchte ich betonen, dass u.a. auch die eine oder andere Abseitsentscheidung nicht richtig war. Wenn sein Assistent die Fahne nicht hebt, muss der Hauptschiedsrichter dennoch pfeifen, wenn es offensichtlich Abseits ist. Das ist traurig, macht einer Mannschaft viel aus und spielt im mentalen Bereich durchaus eine Rolle. Das ist ja auch eine normale Reaktion. Bei der letzten Aktion muss der Schiedsrichter sofort reagieren. Wenn ich das Spiel an sich analysiere dann denke ich, dass wir die bessere Mannschaft waren. Racing kam zwei, dreimal vor das Tor und trifft zweimal. Die Tore zählen halt und das war unser Problem. Wir hatten viel mehr Gelegenheiten und die müssen einfach rein. Leider ist der Fußball so, was soll ich sonst sagen? Ich kann meinen Spielerinnen keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben und hätten mehr verdient gehabt.“

Aufrufe: 04.6.2023, 12:05 Uhr
Paul KrierAutor