2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Flaggschiff versenkt den SVK

SG Wyhl/Endingen III - SV Kenzingen II 9:1 (3:0)

Tore: 1:0 Rohrer (9.), 2:0 M. Schmidt (15.), 3:0 Rohrer (31.), 4:0 Bohn (48.), 5:0 Rohrer (55.), 6:0 Rohrer (58.), 7:0 C. Akyol (75.), 8:0 Denk (84.), 8:1 Stemann (87.), 9:1 Steinmetz (90.)

Bereits am vergangenen Freitag war der SV Kenzingen zu Gast im Endinger Erle. Das Flaggschiff hatte die letzten Jahre keine gute Bilanz gegen die Kicker vom Mühlegrün. Doch dieses Mal gelang den SG-Piraten ein großartiges Gefecht, bei dem der SVK-Kutter versenkt werden konnte – und zwar hochkant!

Den ersten Hochkaräter hatten die Gäste auf dem Fuß. Doch SG-Keeper Marco „der Krake“ Krüger (sicherlich mit der beste Torwart der Liga) konnte den Schuss reaktionsschnell entschärfen. Wichtig für einen Schlussmann, um direkt gut im Spiel zu sein.

Auf der Gegenseite konnte Simon Rohrer das frühe 1:0 erzielen (9.). Nach einer tollen Chipflanke von Martin Schmidt aus den Tiefen des Mittelfelds, nahm Simon, am 16er stehend, den Ball mit der Brust an und nagelte ihn ins lange Eck. Kurz darauf erhöhe das Flaggschiff auf 2:0 (15.). Martin Schmidt bekam zentral den Ball und ließ ein unnachahmliches Geschoss vom Fuß. Der 30 Meter Hammer schlug im rechten Winkel ein! Danach kam der SV Kenzingen zu zwei Großchancen. Die erste konnte Marco Krüger noch entspannt entschärfen, doch bei der zweiten musste er sein ganzes Torwartrepertoire auspacken. Einen Gewaltschuss aus 16 Metern konnte er blitzschnell an die Oberkante der Latte lenken – Wow! Nach kurzem Leerlauf war er schon wieder im Brennpunkt des Geschehens. Diesmal im 1vs 1. Aber auch hier konnte er einen Einschlag auf das Flaggschiff verhindern. Es ging hoch und runter. Auf der anderen Spielhälfte hatte die SG, um Trainerduo Peter Klär und Till Kaufmann, die nächste Kugel im Kanonenrohr abgeschossen. Und auch diese sollte ihr Ziel nicht verfehlen. Enis Azemi bekam im Strafraum das Spielgerät und sah seitlich den besser postierten Simon. Er lupfte ihn rüber. Simon nahm den Ball kurz an und schoss flach ins kurze Eck (3:0 31.). Der Tabellendritte und klare Favorit auf diese Partie, wusste nicht wie ihm geschah. Dennoch machten sie weiter und kamen wieder zu zwei hochprozentigen Möglichkeiten. Einen Schuss ins kurze Eck und eine 1 vs1 Situation. SG-Torwart Marco Krüger war mittlerweile so „im Flow“, dass er auch diese Situationen entschärfen konnte. Manchmal bis selten, gibt es solche Tage als Keeper, da bekommst du immer die Finger an den Ball. Zwischen den beiden Chancen hatte Simon die Möglichkeit seinen Hattrick zu komplementieren. Doch sein Fallrückzieher war leider zu zentral.

Dann war Halbzeit - erstmal durchatmen. Bis jetzt war es ein Spiel auf Augenhöhe und hoher Qualität. Auch in der Kreisliga C kann es mitunter einen attraktiven Fußball geben. Es war sehr intensiv, ein offener Schlagabtausch. Auch die Spielanteile waren gleich verteilt. Einziger Unterschied: Die Seebären vom Kaiserstuhl waren offensiv äußerst effektiv und die Mannen vom Mühlegrün scheiterten ein ums andere Mal an außerirdischen Paraden von Marco Krüger. Es hätte zur Pause auch gerne 3:3, 2:3 oder 3:4 stehen können. Manchmal können Spiele in die eine oder andere Richtung kippen. Da sieht man mal, wie ein guter Torwart das Resultat beeinflussen kann.

Gleich nach Wiederanpfiff hatte Enis die große Chance auf 4:0 zu stellen. Er vernaschte vier Gegenspieler auf engstem Raum, doch diesmal bekam der SVK-Keeper das erst Mal einen Finger an dem Ball und verhinderte den Einschlag. Doch direkt danach, konnte das Flaggschiff den Rumpf des SVK-Kutters treffen. Nach dem 4:0 wurde die Gegenwehr der Gäste weniger und ihr Schiff begann unaufhörlich zu sinken. Martin Schmidt filetierte die SVK-Innenverteidigung, indem er einen Schnittstellenpass spielte und somit den offenen rechten Flügel bespielte. Der hinein sprintende Nick Bohn lief seitlich auf den SVK-Torwart zu und ließ ihm mit einem strammen Schuss ins lange Toreck keine Abwehrchance. Kurz darauf fiel das 5:0 und 6:0 (55. und 58.) durch Simon Rohrer. Er dachte sich: Wieso mit einem Hattrick begnügen, wenn ich auch einen Viererpack schnüren kann. Felix Steinmetz brach am Flügel durch und spielte, mit dem ersten Kontakt, in die Mitte. Der eingelaufene Simon schob den Ball gegen die Laufrichtung ins Gehäuse. Drei Minuten später: nach Martin Schmidts Flanke nahm Simon den Ball mit der Brust an und nagelte ihn aus 18 Metern volley unter die Latte! Kurz danach wurde der 4-fach Torschütze entkräftet (oder der verdiente Bierdurst) ausgewechselt. Danach tauchten die Gäste wieder mal vor Keeper Marco Krüger auf. Einmal lenkte er den Kopfball an den Pfosten, das andere Mal kratzte er einen Weitschuss aus dem Eck – Wahnsinn! In der 75.Spielminute fiel das 7:0. Zuerst hämmerte Abdullah Akyol den Ball an die Querlatte. Der eingewechselte Alex Denk pflückte ihn runter und steckte ihn durch zu Cesur Akyol. Dieser nagelte die Kugel, aus kurzer Distanz, in die Maschen. Kurz darauf war das Team außer Rand und Band. Denn Alex Denk schoss sein erstes Tor überhaupt für die SG – nach einer tollen Kombination. Cesur bekam an der 16er-Kante den Ball und steckte durch. Sein Bruder Abdullah erlief ihn noch vor der Torauslinie und passte in die Mitte. Der einrückende Alex schob die Murmel locker ins verwaiste Tor – 8:0 (84.). Alle freuten sich – auch auf den zu spendenden Kasten Bier!

Danach geschah, was niemand für möglich hielt – SG-Schlussmann Marco Krüger musste hinter sich greifen und den Ball aus den Maschen holen. SVK-Angreifer Stemann bekam seitlich am Strafraum den Ball und schlenzte ihn, unhaltbar, ins lange Eck. Schade, jeder hätte ihm das zu Null gegönnt. Doch die Schlusspointe war den Hausherren vergönnt. An einem Abend, an dem alles klappt, kann man auch aus allen Lagen draufhalten. Felix Steinmetz zündete aus 25 Metern eine Rakete, welche unter der Latte einschlug, 9:1 (90.).

Fazit

Nur eine Hütte fehlte zur Zweistelligkeit. Aber man sollte auch nicht zu gierig sein. Das hätten die Gäste wahrlich nicht verdient. Diese sahen sich sicherlich im falschen Film (Fluch des Kaiserstuhls, die „Black Pearl“ zerlegte das komplette Schiff des SVK, welches auf den Grund des Rheins versank). Der Tabellendritte war konsterniert. O-Ton: Wie trainiert ihr Torschüsse“? Es war ein etwas seltsamer Abend. Fast jede Kugel schlug ein. Das gibt es sicher nicht alle Spiele. Denn so komisch es klingen mag, der SV Kenzingen hatte unterm Strich ähnlich viele gute Torchancen wie die SG. Deswegen ist ein 9:1 etwas surreal. Doch der Gastgeber war effizient und hatte seinerseits einen „Kraken“ zwischen den Pfosten. Das ganze Team agierte wie ein Team. Es wurde viel kommuniziert und kombiniert. Herauszuheben wäre: Viererpacker Simon Roher, Teufelskerl Marco Krüger und Alex Denk mit seinem ersten Tor. Es gab also genug Gründe, um den Bierbestand des Sportgaststübles zu testen., welches seit November toll geführt wird von Naide und Hayriye (Heidi). Das Stüble verfügt auch über ein tolles Essensangebot.

Am Horizont wurde schon das nächste zu versenkende Schiff gesichtet: Das der SG Vogtsburg/Achkarren. Nun heißt es: Kanonenrohre putzen, neu bestücken und volle Kraft voraus!

Am Sonntag, 14.04. ist das Flaggschiff zu Gast beim SG Vogtsburg/Achkarren II. Anstoß ist um 13:00 Uhr.

Spielbericht: Stefan Seiter (SV Endingen)

Aufrufe: 08.4.2024, 21:18 Uhr
Moritz SteinmetzAutor