2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Aushilfsretterin: Lilia Dotzer beschert Murnau mit ihrem Treffer noch einen Punkt gegen Wacker München II.
Aushilfsretterin: Lilia Dotzer beschert Murnau mit ihrem Treffer noch einen Punkt gegen Wacker München II. – Foto: OR

TSV-Murnau-Frauen: Coach nervlich am Ende - „Ich hab‘ gar nicht jubeln können“

Last-Minute-Punkt

Die Geschichte ist kurios: Mit der letzten Aktion holten die Murnauer Fußballerinnen noch einen Punkt bei Wacker München II.

München – Lilia Dotzer, eine der Ex-Spielerinnen, die aushalfen, gelang das 1:1 – und knockte damit ihren Trainer aus. „Ich hab’ gar nicht jubeln können. Mir war schwindelig“, sagt Tobias Weber, der Trainer in Ekstase. Er hatte nicht mehr mit dem Ausgleich gerechnet.

Weil die Münchnerinnen in den 90 Minuten davor keinen einzigen Fehler fabriziert hatten, schaute er nicht einmal mehr auf die finale Szene im Fünfmeterraum. Wacker hätte den Ball nur wegschießen müssen. Stattdessen spielte eine Verteidigerin Dotzer an, die den Ball mehr oder weniger ins Tor passte. „Ich war so am Ende“, sagt Weber.

Beide Teams hatten sich zuvor „eine Hitzeschlacht auf schlechtem Kunstrasen“ geliefert, wie der TSV-Trainer festhält. In Rückstand geriet Murnau nach einem individuellen Fehler. In der Kabine murrten die Gäste über ihr schlechtestes Spiel der bisherigen Saison. Coach Weber sah’s gar nicht so schlimm.

Wie auch immer, nach dem Wechsel drehte der TSV auf. „Spiel auf ein Tor“ sagt der Trainer zu den Vorkommnissen in Hälfte zwei. Gerade Veronika Schauer, eine weitere Aushilfe, fiel als Mittelfeldspielerin auf. Sie habe vielleicht vier Trainingseinheiten absolviert, sagt Weber über sein „kleines Kampfmonster“. „Sie könnte ohne Training problemlos Stammspielerin sein“, lobt er. Ihr Kampfgeist übertrug sich auf das ganze Team und mündete im dramatischen letzten Akt.

Weber sagt: „Wenn man nie aufgibt, kann man belohnt werden.“ (Andreas Mayr)

Aufrufe: 024.5.2022, 07:41 Uhr
Andreas MayrAutor