2024-04-30T13:48:59.170Z

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Ein Zweikampf in einem U17 Spiel zwischen Schalke und Leverkusen im Jahr 2015: Links im Bild Felix Käfferbitz (SV Erbach) im Duell mit Kai Havertz (FC Arsenal)
Ein Zweikampf in einem U17 Spiel zwischen Schalke und Leverkusen im Jahr 2015: Links im Bild Felix Käfferbitz (SV Erbach) im Duell mit Kai Havertz (FC Arsenal) – Foto: FuPa Archiv

Felix Käfferbitz: Von der Schalker Jugend in die KOL

Der SV Erbach konnte diese Saison einen Top-Transfer vermelden

Erbach. Seit dieser Saison spielt Felix Käfferbitz beim SV Erbach in der Kreisoberliga Rheingau/Taunus. Schon im ersten Spiel der Erbacher gegen den SV Walsdorf (3:3) konnte er mit einem Doppelpack seine Qualitäten unter Beweis stellen. Auch auf dem Hartplatz in Presberg konnte er mit einem Treffer zum Sieg beisteuern. Dass er jemals wieder auf einem Hartplatz spielt, habe er nicht erwartet. Schließlich war er ganz andere Plätze gewohnt wenn er in der Junioren-Bundesliga mit dem FC Schalke 04 oder in der Regionalliga bei der TuS Koblenz und Rot-Weiß Koblenz zu Spielen anreiste.

Top-Transfer für den SV Erbach

Wie es dazu kam, dass ein Spieler mit solch einer Vergangenheit in der laufenden Saison in der Kreisoberliga spielt, beantwortete uns der Trainer der Erbacher Kevin Faist: "Unser Verein hat schon seit längerem eine Zusammenarbeit mit der EBS (European Business School), wodurch manche Spieler, die dort ihre Ausbildung genießen, den Weg zu uns finden. Letztes Jahr bekamen wir Louis Dupré neu in die Mannschaft dazu, welcher ebenfalls bei Saarbrücken in der U19-Bundesliga spielte und auch schon im Drittligakader dabei war." Dieser sei ein wichtiger Faktor für den Wechsel von Käfferbitz zu den Erbachern gewesen, da sie "gute Freunde sind und sich durch die Uni schon länger kennen", erklärt Faist das Verhältnis zwischen den beiden.

Schalker Trainer-Legende und spätere Profis als Mitspieler

Sein Weg als Fußballer startete er in der Jugend des aktuell Zweitligisten 1.FC Kaiserslautern und fand über den Umweg TuS Koblenz in die U17 des FC Schalke 04. Dort spielte er unter anderem schon mit Boris Tomiak (1.FC Kaiserslautern) und Fabian Kunze (Hannover 96) zusammen. In der U19 des FC Schalke 04 durfte er unter der Jugendtrainer-Legende Norbert Elgert (seit 2003 im Amt) seine fußballerische Entwicklung fortführen. Und auch dort konnte er mit einigen bekannten Spielern zusammenspielen: Weston McKennie (24, Juventus Turin), Nassim Boujellab (24, Bielefeld), Florian Krüger (24, FC Groningen) und Ahmed Kutucu (24, Eyüpspor).

U19 ist ein anderes Kaliber

Als U17-Nationalspieler kam Käfferbitz als einer der "erfolgreicheren" in das Team der Schalke U17, für die er in 22 Spielen starke 21 Tore erzielen konnte, ehe er dann in der U19 der Schalker unter Elgert trainieren durfte. "Man hat schon gemerkt, dass dort ein anderer Druck herrschte", beschrieb er den Wechsel. "Der Jahrgang vor uns wurde Meister. Auf einmal wurden auch Spieler aus dem Ausland verpflichtet (beispielsweise Weston McKennie), es ging um Qualität und Konkurrenzkampf.", fuhr er weiter fort.

Das Geschäft Fußball

Er persönlich startete gut in die Saison. Und wenn man mal in der U19-Bundesliga spielt, "dann hat man auch den Traum, jetzt könnte ich es packen. Das ist eine gute Möglichkeit.". Doch dann kam die Verletzung, die einem jungen talentierten Spieler auf keinen Fall passieren darf: ein Kreuzbandriss. Etwas mehr als sieben Monate raus sein und dann versuchen, wieder den Anschluss zu finden, ist gerade in diesem Leistungsbereich, an der Schwelle zum Profifußball, eine schwierige Herausforderung. So war es auch bei Käfferbitz: "Ich habe kaum mehr Anschluss gefunden an die Mannschaft. Herr Elgert hat mir gezeigt wie hart dann auf einmal das Fußballgeschäft sein kann. Du kommst aus so einer Verletzung zurück und drei Monate später wird dir gesagt, dass es nicht mehr reicht für Schalke. In dem Geschäft bleibt das Menschliche dann leider ab und zu auf der Strecke."

Alles versucht und dann eine rationale Entscheidung

Aus Schalke "geflüchtet", probierte Käfferbitz es nochmal bei Bochum in der U19. Dort habe er wieder mehr Spielzeit bekommen, kam allerdings nicht mehr auf sein früheres Niveau zurück. Er wechselte in den Seniorenbereich in seine Heimatstadt Koblenz und wollte es nochmal über den Umweg Regionalliga versuchen. In fünf Saisons bei der TuS Koblenz und Rot-Weiß Koblenz kam er insgesamt auf 29 Spiele in der Regionalliga Südwest und auf 37 Spiele in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. "Durch viele kleinere Verletzungen wurde ich immer wieder ausgebremst, wodurch meine Eltern und ich schlussendlich entschieden haben, einen anderen Weg einzuschlagen", sagt Käfferbitz.

Jetzt eben "nur noch" der Spaß am Fußball

Mittlerweile studiert der 25-Jährige mittlerweile an der EBS und hat schon in der vergangenen Saison beim SV Erbach "wieder Spaß im Training und am Fußball gefunden". Und seit diesem Jahr spielt er somit offiziell beim SV Erbach und dürfte in dieser Saison ein heißer Garant auf die Torjägerkanone sein.

Aufrufe: 025.8.2023, 15:00 Uhr
Philipp WeyerhäuserAutor