2024-05-22T11:15:19.621Z

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Der Mann für die entscheidenden Momente beim TSV Gau-Odernheim: Fabio Moreno Fell.
Der Mann für die entscheidenden Momente beim TSV Gau-Odernheim: Fabio Moreno Fell. – Foto: Michael Wolff

Feiertag beim TSV Gau-Odernheim

Fabio Moreno Fell führt den Verbandsliga-Zweiten zum unangefochtenen 3:0 über TuS Marienborn

Gau-Odernheim. Acht Siege am Stück, in Summe 9:1 Tore gegen den Dritten und Vierten – der TSV Gau-Odernheim ist mit dem 3:0 (1:0)-Coup gegen die TuS Marienborn endgültig ein heißer Aufstiegskandidat in der Fußball-Verbandsliga. „So jung, so abgezockt – das ist herausragend, wie die Mannschaft sich präsentiert“, strahlt TSV-Trainer Christoph Hartmüller, der schon vor dem Abpfiff die Gratulation seines Gegenüber erhielt.

„Meister werden wir nicht mehr“, hält TuS-Trainer Ali Cakici fest. „Jetzt bleibt nur noch die Chance auf den Trostpreis. Wir haben nicht gut gespielt. Schade, wie die Tore fallen. Unverdient ist das Ergebnis nicht.“

TuS Marienborn findet erst spät die eigene Linie

Der TSV hat eine für den sehr kleinen Kunstrasen am Petersberg perfekte Spielweise entwickelt, sprintintensiv, gallig anlaufend, ohne Klein-Klein in brenzligen Räumen, robust in den Duellen, steil und geradlinig im Umschaltspiel. Die lange Leine des Unparteiischen machten die Platzherren sich zunutze, während die Marienborner alsbald entnervt wirkten und ihre Linie erst viel zu spät fanden. „Das Spiel war sehr körperbetont und für den Schiedsrichter sehr schwierig, mit vielen 50:50-Entscheidungen“, resümiert Hartmüller, „der Unterschied war: Die Marienborner haben sofort gemeckert, wir sind ruhig geblieben.“ Und fokussiert.

In einer Halbzeit fast ohne Torchancen versenkte Fabio Moreno Fell einen Freistoß (25.). Der 22-Jährige war der Mann des Tages. Karim Mathis' 2:0 legte er per Tempolauf und Flanke an den zweiten Pfosten auf (56.). Morenos 19. Saisontor fiel per Elfmeter (83.). Bei zwei Kontern fand er aus aussichtsreicher Lage den Mitspieler nicht (48., 51.). Ähnlich brenzlig wurde es auf der Gegenseite nur selten. Aus der 1:0-Position zielte Lirion Aliu per Freistoß deutlich zu hoch (64.), Marc Beck per Kopf (70.) und Moritz Freisler aus elf Metern (81.) hatten die dicksten Chancen.

Viele Zweikämpfe und wenige Chancen

„Wir hacken nur rum, spielt doch mal Fußball“, rief Beck nach 68 Minuten über den Platz. „Ein sehr komisches Spiel“ sah der Wallertheimer, „da war beiderseits viel Respekt, viele unkontrollierte, hohe, zweite Bälle und kleine Fouls. Wir hatten keine zwei Minuten am Stück den Ball am Fuß.“ Statt das geplante Steil-klatsch-steil-Spiel umzusetzen, ließ die TuS sich zu Hektik verleiten. „Als wir angefangen haben, sie auseinander zu spielen, haben sie kein Land mehr gesehen“, blickt Kapitän Dennis Ritz auf die Schlussphase. Doch die Anflüge spielerischer Dominanz kamen viel zu spät.

Den Artikel aus Marienborner Sicht findet ihr hier.

Reichlich Ärger auf Marienborner Seiten zog die Entstehung der Gegentore auf sich. „Vor dem 1:0 ist es von mir kein Foul“, sagt Beck. Gegenspieler Lukas Knell spricht von einer Kann-Entscheidung. Vor dem 2:0 sah Cakici ein Foul an Ritz, der benommen liegen blieb, selbst aber keine Regelwidrigkeit durch Moreno reklamiert. Beim 3:0 lief Luca Gerhardt nach einem Rückpass auf Jannik Reinländer durch. Der Keeper wollte den Ball wegschlagen, traf das ins Aus kullernde Spielgerät aber nicht. „Ich werde getroffen, klarer Elfer“, sagt Gerhardt. „Ich ziehe zurück, treffe ihn nicht“, beteuert Reinländer. Entscheidend war diese Szene nicht mehr.

Der TSV lebt vom Teamspirit

„Die Jungs sind hungrig. In der Truppe macht es unheimlich viel Spaß, der Spirit ist einmalig“, sagt Gerhardt, der zu den Spielern zählt, die zwischen Startelf und Bank rotieren – und die Hartmüller meint, wenn er von seinen hervorragenden Einwechsel-Optionen spricht. „Jeder brennt und will spielen, gönnt dem anderen aber auch alles“, betont Gerhardt, „da ist kein Neid, jeder ordnet sich unter, hat einen klaren Kopf.“

Die Bilder zum Spitzenspiel gibt's hier.

Der krasse Außenseiter im Aufstiegsrennen hat Lunte gerochen. Gewinnen TSV und TuS alle ihre restlichen Spiele, kommt es bei Punktgleichheit zu einem Entscheidungsspiel, wohl um Rang zwei, vielleicht auch Rang eins. Die Petersberg-Elf wirkt zu allem bereit.

TSV Gau-Odernheim: Diel – Meininger (86. Reinbold), Breiden, Friedrich, Galle – Dietrich (75. Maier), Robinson – Gümüs (68. Dimitrijevic), Moreno Fell, Mathis (81. Gerhardt) – Knell (71. Hofmann).

Aufrufe: 016.4.2023, 22:45 Uhr
Torben SchröderAutor