Völlig offen war beim FC Wegberg-Beeck bis kurz vor dem Saisonauftakt gegen Teutonia Weiden die Torhüterfrage. Justin Strauch und Stefan Jakimovski, beide im Sommer neu gekommen, hatten sich in der Vorbereitung ein enges Rennen um die neue Nummer eins geliefert.
Dabei hatte zunächst eigentlich Strauch die Nase vorn. Denn beim Freundschaftsspiel gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach spielte der Zugang vom FC Hennef in der ersten Halbzeit, verhinderte mit tollen Reaktionen wiederholt einen Gegentreffer. Was ihm gar ein Sonderlob von Borussias Coach Gerardo Seoane einbrachte: „Beecks Keeper hat sehr gut gehalten.“
Dieses Level konnte Strauch danach aber nicht ganz halten, die Torhüter näherten sich leistungsmäßig stark an. Die beiden Trainer Mike Schmalenberg und Stephan Houben taten sich daher schwer, sich festzulegen – und delegierten diese Entscheidung auf ungewöhnliche Art und Weise: „Das entscheidet zu 99,9 Prozent unser Torwarttrainer Dirk Meier. Der arbeitet schließlich am engsten mit ihnen zusammen und kann das daher am besten beurteilen“, erklärte Houben – eine Aussage, die landauf, landab für großes Aufsehen sorgte. Meier entschied sich schließlich für Jakimovski. „Es war in der Tat ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen beiden. Stefans größerer Fleiß hat für mich dann den Ausschlag gegeben“, erklärte Meier auf Nachfrage dieser Redaktion.
In den ersten drei Ligaspielen hütete Jakimovski dann das Tor. Nachhaltig überzeugen konnte der Nordmazedonier dabei allerdings nicht. Hatte er schon beim 1:2 gegen Weiden und beim 0:1 in Königsdorf bei jeweils einem Gegentor nicht unbedingt gut ausgesehen, ohne dass man dabei aber von dicken Fehlern sprechen konnte, so produzierte Jakimovski beim 2:2 gegen den FC Pesch dann einen ganz kapitalen Bock und verschuldete damit ein Gegentor.
Folge: Beim nächsten Spiel in Hürth hütete Justin Strauch das Tor. Viel zu tun bekam er dort allerdings nicht, kassierte beim 1:2 aber zwei Weitschusstore, bei denen er jeweils machtlos war. Im Spiel darauf, beim 2:0 gegen den damaligen Tabellenführer Siegburg, feierte Beeck mit Strauch dann aber nicht nur den ersten Sieg, sondern auch gleich das erste zu Null. Ab dann war Strauch gesetzt. Sein bestes Spiel machte er beim 2:1 gegen Vichttal, als er in der zweiten Halbzeit wiederholt den Sieg festhielt.
Dass er vor Formschwankungen aber nicht gefeit war, zeigte sich beim 3:4 in Frechen. Auf der einen Seite bewahrte er sein Team dort in einer völlig desolaten ersten Halbzeit vor weiteren Gegentreffern und verhinderte so, dass Beeck schon zur Halbzeit aussichtslos zurücklag. Andererseits machte Strauch bei zwei Gegentreffern nicht die beste Figur.
Fazit: Strauch dürfte als Nummer eins in die Rückrunde gehen. Luft nach oben ist aber bei ihm zweifellos noch vorhanden – und bei Jakimovski natürlich erst recht.