2024-05-23T12:47:39.813Z

Spielbericht
Für die Wegberger gab es gegen Oberhausen wenig zu bestellen.
Für die Wegberger gab es gegen Oberhausen wenig zu bestellen. – Foto: Michael Schnieders
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FC Wegberg-Beeck: Fehlerfestival im Stadion Niederrhein

Regionalliga West: Wie im Hinspiel schlägt Oberhausen Beeck wieder 5:2, und wieder ist Routinier Moritz Stoppelkamp der überragende Akteur. Bei allen sieben Toren hilft der Gegner jeweils kräftig mit. Die Spielergespräche gestalten sich schwierig.

„Moritz Stoppelkamp hat heute den Unterschied gemacht. Er war der überragende Mann auf dem Platz.“ Das sagte vor ziemlich genau einem halben Jahr Mark Zeh, der damalige Coach des FC Wegberg-Beeck, nach dem 2:5 im Waldstadion gegen Rot-Weiß Oberhausen. Selbiges hätte sein Nachfolger Mike Schmalenberg auch am späteren Freitagabend nun sagen können.

Denn auch das Rückspiel im altehrwürdigen Oberhausener Stadion Niederrhein verloren die Schwarz-Roten 2:5, und erneut war der Routinier und Ex-Profi Stoppelkamp mit einem Tor und drei Vorlagen der buchstäblich spielentscheidende Akteur in einem Spiel, das von zahlreichen Fehlern geprägt war – bei allen sieben Toren half der Gegner jeweils tatkräftig mit.

Wieder früher Rückstand für Beeck

Erneut geriet Beeck früh in Rückstand: Bei einem Freistoß von der linken Strafraumseite stand die Mauer schlecht, der flach hereingezogene Ball Stoppelkamps passierte so Freund und Feind und schlug im langen Eck ein (3.). Finn Stromberg, Beecks auffälligster Offensivakteur an diesem Abend, gab für den FC die erste nennenswerte Duftprobe ab (11.), ehe Beecks Keeper Ron Meyer einen Kopfball von Cottrell Ezekwem exzellent parierte (15.) – danach sollte er einige Male alles andere als gut aussehen.

Doch der Reihe nach: Einen fahrig gespielten Oberhausener Rückpass erlief Stromberg, spielte dann im Laufduell mal seine Schnelligkeit richtig gut aus, hatte im anschließenden Dribbling auch das nötige Glück und traf mit einem trockenen Flachschuss zum Ausgleich (26.). Zwei Minuten später lag RWO aber wieder vorn, begünstigt durch einen krassen Meyer-Fehler: Einen Stoppelkamp-Freistoß aus 28 Metern ließ er nach vorne abprallen, Tanju Öztürk staubte ab (28.). Und dann unterlief Meyer ganz klassisch einen Stoppelkamp-Eckball, Kerem Yalcin köpfte zum 3:1 ein (35.). Kurz darauf lag Beeck gar mit drei Toren zurück: Mathias Hülsenbusch foulte Phil Sieben elfmeterreif, den Strafstoß verwandelte Oguzhan Kefkir sicher, auch wenn Meyer die richtige Ecke ahnte (39.).

Wenig Ereignisse nach der Pause

Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Partie lange Zeit ereignislos vor sich hin. Für prächtige Stimmung bei den RWO-Fans sorgte da vor allem die Kunde von der 0:1-Niederlage des reichlich ungeliebten Nachbarn RW Essen im Drittliga-Spiel gegen 1860 München, womit Aufsteiger Essen seine letzte Chance auf den Durchmarsch in die 2. Liga verspielte. Mit ausdauernden Schmähgesängen gegen RWE stimmten sich die RWO-Anhänger dann auch gleich mal auf das Niederrheinpokalfinale in zwei Wochen in Essen ein.

Und dann fielen doch noch zwei weitere Tore. Erst durfte der eingewechselte Sven Kreyer eine Stop­pelkamp-Flanke völlig ungehindert zum 5:1 über die Linie stochern (74.), ehe es dann noch mal Slapstick der feinsten Sorte zu sehen gab: Oberhausens Pierre Fassnacht entschied sich im eigenen Fünfmeterraum für ein mutiges Dribbling, kam dabei ins Straucheln und ging zu Boden – Beecks eingewechselter Francisco San José musste nur noch den Fuß hinhalten und kam so leicht zu seinem ersten Saisontor (82.). Nach ziemlich genau einjähriger Pause wegen eines Kreuzbandrisses feierte beim FC dann noch Adrijan Behrami ein Kurz-Comeback.

„Leider haben wir nach dem Ausgleich postwendend das 1:2 nach einem Standard kassiert, und Ron im Tor hat uns heute im Gegensatz zu vielen anderen Spielen auch nicht länger im Spiel halten können. Man muss aber auch einfach anerkennen, dass auf diesem Niveau für uns nichts zu holen ist. Die Regionalliga ist leistungsmäßig zu hoch für uns“, resümierte Schmalenberg.

Zusammen mit Stephan Houben bastelt er nun vor allem auch am zukünftigen Kader. Bislang besteht der mit Nils Hühne, Niklas Fensky und San José nur aus drei Mann. „Wir haben den meisten Spielern, die wir halten wollen, mittlerweile ein Angebot unterbreitet. Viele warten aber ab, weil sie gerne weiter in der Regionalliga spielen wollen. Es kann daher gut sein, dass der Kader für die nächste Saison erst spät Gestalt annehmen wird“, erläuterte Schmalenberg – und nannte aber schon mal die drei Akteure, um die das neue Team aufgebaut werden soll: „Mark Kleefisch, Yannick Leersmacher und Timo Braun würden wir sehr gerne halten. Das wären dann unsere Führungsspieler.“

Auch mit externen Spielern seien die Gespräche angelaufen. Für die gebe es grundsätzlich dieses Anforderungsprofil: „Wir wollen eigentlich nur Spieler verpflichten, die auch dreimal die Woche zum Training kommen können.“

Aufrufe: 012.5.2024, 22:15 Uhr
Mario EmondsAutor