2024-05-10T08:19:16.237Z

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Jetzt soll es für den FC Wacker München mit dem Aufstieg klappen – aber ohne Relegation
Jetzt soll es für den FC Wacker München mit dem Aufstieg klappen – aber ohne Relegation – Foto: Bamminger

Plötzlich war das Flutlicht aus: Spielabbruch in der Relegation - Wacker tobt über BFV und Gegner

Streit um weiteres Vorgehen

Das Relegationsspiel zwischen Phönix und Wacker München endet im Abbruch. Der Grund: die Zeitschaltuhr an der Flutlichtanlage. Wie es weitergeht, erhitzt die Gemüter.

München - Es läuft die zweite Hälfte der Verlängerung zwischen Phönix und Wacker München, als es auf einen Schlag dunkel wird. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Flutlichtanlage der Sportanlage beim TSV Ottobrunn (das Spiel wurde auf neutralem Platz ausgetragen) schaltete sich bei noch zehn zu spielenden Minuten aus.

Der Grund für: Eine Zeitschaltuhr der Gemeinde Ottobrunn sorgt dafür, dass es ab 22.15 Uhr dunkel wird. So auch am Dienstagabend. Und das beim Stand von 3:2 für Wacker, während Phönix seit der 45. Minute in Unterzahl spielte.

Relegation: Wacker München tobt über die Neuansetzung

Der TSV Ottobrunn hatte der Gemeinde zwar Bescheid gegeben, aber die konnte nicht garantieren, dass das Flutlicht nicht doch ausgeht. Es hieß allerdings, dass man das Flutlicht nach fünf bis zehn Minuten wieder einschalten könne. Dies war aufgrund eines Sicherheitsschalters nicht möglich und von der Gemeinde konnte keiner mehr zum Sportplatz fahren. Das Spiel wurde abgebrochen. Wie es weitergeht, ist noch nicht völlig klar, sorgt aber jetzt schon für Ärger.

Im BFV wurde das Spiel nämlich für Donnerstag, den 2. Juni auf 20 Uhr neu angesetzt. Auf Nachfrage beim BFV geschah dies vorbehaltlich des Sportgerichtsurteils. Bei Wacker ist man deswegen überhaupt nicht gut auf den Verband anzusprechen.

„Das ist eine Riesen-Sauerei. Uns wurde mitgeteilt, dass wir bis 16 Uhr Zeit haben, eine Stellungnahme abzugeben und drei Minuten später bekommen wir die Mail mit der Spielansetzung“, schimpft der 1. Vorstand Flo Bamminger.

Der Münchner Kreis-Vorsitzende Frank Ludewig sagt dazu: „Bei aller nachvollziehbaren Emotion – der Vorfall ist absolut ärgerlich – sollten wir uns an den Fakten orientieren. Das Spiel wurde ausdrücklich prophylaktisch neu angesetzt, um im Sinne der Klubs keine Zeit zu verlieren. Die Entscheidung über eine mögliche Neuansetzung trifft einzig und alleine das Sportgericht – und natürlich haben beide Vereine die Möglichkeit zur Stellungnahme, die im Übrigen mittlerweile auch erfolgt ist“.

Relegation: Wacker wirf Phönix unsportliches Verhalten vor

Dass der BFV das Spiel nur provisorisch angesetzt hat und ebenso auf die Entscheidung des Kreis-Sportgerichts angewiesen ist, lässt er nicht gelten. „In den Gesprächen mit den Verantwortlichen ist klar geworden, dass das Spiel wohl neu angesetzt wird. Wir überlegen uns, was wir machen können, um dagegen vorzugehen“, sagt Bamminger.

„Auch das ist das Recht eines jeden Vereins“, betont Ludewig, der darauf hinweist, „dass es bestimmt nicht im Sinne der Vereine ist, die Partie erst dann kurzfristig anzusetzen, wenn das Sportgericht ein Urteil gefällt hat. Dann wäre die Vorlaufzeit sicherlich der nächste Kritikpunkt. So ist aber klar, wann gespielt werden könnte – und das Sportgericht entscheidet autark, deshalb die vorbehaltliche Terminierung, die erst nach einem Urteil fix vorgenommen werden kann.“

Wacker hatte darauf gehofft, dass lediglich die letzten zehn Minuten gespielt werden. Der Ärger von Bamminger bezieht sich dabei nicht nur auf den BFV, sondern auch auf Gegner Phönix. „Wir haben von unserem Gegner erfahren, dass sie anscheinend Bescheid wussten, dass sich die Flutlichtanlage ausschaltet. Das ist unsportlich, sich so ein Hintertürchen offenzulassen“, sagt Bamminger.

Relegation: Wacker schließt Nichtantritt nicht aus

Diese Vorwürfe will Phönix nicht auf sich sitzen lassen. „Wir haben lediglich gewusst, dass es in den meisten Gemeinden üblich ist, dass sich die Flutlichtanlage um 22.15 Uhr ausschaltet. Das ist aber Sache des Verbandes, das zu klären. Wir gehen davon aus, dass das Spiel komplett wiederholt wird“, sagt der sportliche Leiter Serhan Polat.

Mit der Annahme wird Polat wohl am Ende recht behalten, auch wenn die endgültige Entscheidung noch aussteht. Die Aussagen der Verantwortlichen lassen aber darauf schließen. Sollte es dazu kommen, schließt Wacker nichts aus. „Ob wir dann nicht antreten oder uns was Verrücktes einfallen lassen, wissen wir noch nicht. Für uns steht nur fest, dass es kein Sinn macht, das Spiel nochmal neu auszutragen und wir in diesem Fall öffentlichkeitswirksam zeigen, dass beim BFV einiges schiefläuft.“

Hier stellt Ludewig klar, „dass wir durchaus für vieles verantwortlich sind und auch zu eigenen Fehlern stehen. In diesem Fall aber hat es einen Ausrichter des Spiels gegeben, der grundsätzlich für eine ordnungsgemäße Durchführung der Partie verantwortlich ist. Der Vorgang ist ärgerlich und wir bedauern das auch, aber hier wird so getan, als wäre das mit Vorsatz geschehen“.

Aufrufe: 01.6.2022, 14:22 Uhr
Korbinian KothnyAutor