2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der scheidende Hassia-Spieler Axel Neumann lässt seinen Speyrer Gegenspieler ziemlich alt aussehen. Trotzdem nahmen die Gäste drei Punkte mit.
Der scheidende Hassia-Spieler Axel Neumann lässt seinen Speyrer Gegenspieler ziemlich alt aussehen. Trotzdem nahmen die Gäste drei Punkte mit. – Foto: Edgar Daudistel

Kein Happy End für die Hassia

Bingen verliert vorerst letztes Oberliga-Heimspiel gegen Speyer 2:3

BINGEN. Noch einmal „Hells Bells“ von AC/DC als Einlaufmusik. Noch einmal Oberliga am Binger Hessenhaus. Noch einmal verdiente Akteure wie Axel Neumann und Antonio Serratore, noch einmal Julian Hohns, Sebastian Platten, Yannik Wex und viele andere im schwarzen Trikot. Noch einmal Thomas Wex als Stadionsprecher mit der Aufforderung „Habt Spaß“ und an die Schiedsrichter gewandt: „Seid nicht so streng!“ Mit der 2:3-Niederlage gegen den FC Speyer ist die jüngste Oberliga-Heimspielzeit in Bingen Geschichte.

Die sportlichen Verhältnisse waren lange vor dem Anpfiff geklärt. Die Hassia und der FC spielen auch in der kommenden Saison gegeneinander, allerdings dann in der Verbandsliga. „Wir werden eine schlagkräftige Truppe haben, die um den Aufstieg mitspielen wird“, kündigte Speyers scheidender Coach Uwe Gaßner an. In Bingen sind die Ansprüche vor dem Neuanfang einen Schritt niedriger. Am Rhein-Nahe-Eck geht es erst einmal um die Konsolidierung und den sicheren Klassenerhalt.

Chancen im Überfluss

Zukunftsmusik. Am Samstag spielte die Gegenwart. Mit Pierre Merkel, Marcel Radschuweit und Baris Yakut als Zuschauern auf der Tribüne. Und mit Serratore, der erstmals nach seiner Knieverletzung wieder im Kader stand, nach 65 Minuten für den agilen Yusuf Ürel eingewechselt wurde. Dass kein Schönheitspreis zu gewinnen sein würde, wussten alle Fans von vornherein. Chancen gab es zumindest im ersten Abschnitt zuhauf. Das Mehr für die Gäste, die klaren für die Hassia.

Der erst 18-jährige Can-Luca Kilic brachte Speyer mit feinem Schlenzer in Führung (35.). Nach Freistoß von Luis Majchrzak köpfte Platten das Leder zurück, Hohns stand goldrichtig und hatte keine Mühe, ausgerechnet im letzten Heimauftritt sein ersten Pflichtspieltor zu erzielen. „Die Kiste Bier bezahle ich zum Abschluss gerne“, kommentierte er. Ioannis Vassiliou (9./Latte), Munkyu Seo (25.) und Shai Neal (44.) hatten weitere Treffer auf dem Fuß.

Kein Punkt zum Abschluss

Nach dem Wechsel ging die Tendenz eher Richtung Sommerkick, wobei keine Mannschaft verlieren wollte, das Hauptaugenmerk lange auf der Defensive lag. Als Neal dann das Leder im Sechzehner zurückzog, nahm sich U 19-Spieler Tobias Kreuznach ein Herz, vollstreckte direkt aus zwölf Metern mit dem linken Fuß ins rechte untere Eck (72.). Eine weitere Premiere im zweiten Oberliga-Einsatz. „Mit dem schwachen Fuß, super!“ Die Erfahrungen und den Oberligatreffer kann dem 18-Jährigen niemand mehr nehmen. Dass der FC zwei Minuten später durch den eingewechselten, gerade ein Jahr älteren Nnamdi-Morris Igbokwe zurückschlug und Christoph Gass in der Schlussminute auch noch zur Entscheidung traf, weil Hohns (Oberschenkelzerrung) und Platten (Rückenprobleme) in der Mitte nicht mehr reagieren konnten, passte symbolisch zur Saison der Binger. „Jetzt müssen wir das Buch leider auf diese Weise zuklappen. Es ist schon brutal, ein Happy End sollte es einfach nicht sein.“ Hassia-Trainer Thomas Eberhardt war vor der Kiste Bier auf dem Rasen bedient.

Alle Bilder zum Spiel findet ihr hier.

Hassia Bingen: Tadic – Hohns, Tasci, Platten – Vassiliou, Neumann, Majchrzak (58. Kreuznacht), Neal – Ürel (65. Serratore) – Seo (46. Wex), Yüksel (46. Esmaieli)


Hassia nun doch beim Waldalgesheimer Turnier

Hassia Bingen nimmt in diesem Jahr doch am Rhein-Nahe-Liga-Turnier von Alemannia Waldalgesheim (8- bis 17.Juli) teil. Weil der TuS Kirchberg in der Rheinlandliga den Relegationsrang erreicht hat und um den Oberliga-Aufstieg spielt, musste das Team von Ex-Alemannia-Coach Patrick Joerg in diesem Jahr absagen.

Die Hassia springt mit dem neuen Trainerduo Thomas und Christian Klöckner in die Bresche, sagte sofort zu. „Es freut uns einfach riesig“, so Thomas Klöckner. Seine Vorfreude ist groß: „Die guten Kontakte haben sich bezahlt gemacht, natürlich kam eine glückliche Fügung hinzu. Für uns wird es nach der ersten Woche Vorbereitung ein Highlight, gleich am ersten Turniertag gegen die Alemannia spielen zu dürfen.“

Aufrufe: 022.5.2022, 18:00 Uhr
Jochen WernerAutor