2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Gejagt vom früheren Mitspieler: Nick Zimmermann, Bretzenheimer mit TuS-Vergangenheit, wird von Mateo Trapp unter Druck gesetzt.
Gejagt vom früheren Mitspieler: Nick Zimmermann, Bretzenheimer mit TuS-Vergangenheit, wird von Mateo Trapp unter Druck gesetzt. – Foto: Kristina Schäfer

Klarer Marienborner Derby-Sieg in Bretzenheim

Matti Rieß an allen drei Toren beteiligt +++ Marienborner Routiniers verlassen letzten Platz

Letzter? Das ließ die TuS Marienborn nicht auf sich sitzen. 3:0 (2:0), und das klar verdient, setzte sich der Verbandsliga-Vizemeister bei der TSG Bretzenheim durch. Genauso wie im Frühjahr, als die TuS vorübergehend sogar Rang eins erobert hatte. Damals sprach TSG-Trainer Timo Schmidt spät am Abend bei der Zusammenkunft beider in bodenständiger Geselligkeit verbundener Clubs von einer „erwachsenen Leistung“ der Marienborner.

Ein Begriff, der sich bei TuS-Manager Freddy Schulz festsetzte. Und der auch diesmal wieder prima passt. „Wir haben alle Routiniers, die wir noch haben, aufgestellt“, betont TuS-Cotrainer Nermin Fakovic. Das stieß intern durchaus auf Widerspruch – bei Alexander Rimoldi, einem der Routiniers, der trotz berufsbedingt geringer Trainingsbeteiligung spielte und das selbst nicht ganz fair fand. Nach sehr kurzem Abschlusstraining fragte das Trainerteam die Mannschaft, die stimmte zu. „Danach haben wir statt eines Abschlussspiels nur noch gesprochen“, erzählt Antonio Serratore. Tenor: Es kommt auf die Grundtugenden an.

Matti Rieß trifft schon wieder und legt dann zweimal auf

Und die lieferten die Marienborner, die clever verteidigten, den Ball laufen ließen, ein halbes Dutzend dicker Chancen herausspielten und ihre Tore machten. Zunächst mal wieder durch Matti Rieß, der, von einem Bretzenheimer Abwehr-Bock profitierend, links im Strafraum auftauchte und flach abzog (2.). Drittes TuS-Tor, drittes Rieß-Tor in dieser Saison. Aber ehe der 19-Jährige als Egoist abgestempelt wird, legte er noch zwei Treffer auf. Erst per Sprint im Umschaltangriff und Querpass, den Moritz Freisler aus spitzem Winkel verwertete (45.). Dann mit einem Ball in den Rückraum, den Serratore gekonnt aus 16 Metern direkt ins lange Eck setzte (65.).

„Ich freue mich sehr, nach einem Start, der nicht gut war“, sagt Rieß, der im Winter vom TSV Schott kam und sich in der zugänglichen Marienborner Mannschaft sehr schnell wohl fühlte. „Wir haben heute mehr als Mannschaft gespielt. Es hat sich von der ersten Minute an super angefühlt auf dem Platz“, sagt der jüngere Bruder von Mainz-05-Keeper Lasse Rieß. Dass Rieß (22.) und Serratore (29.) noch zwei Hundertprozentige frei vor TSG-Torwart Marlon Müller ausließen – geschenkt. Auch die TSG hatte ihre Momente, doch drei gute Gelegenheit in der zweiten Hälfte der ersten Hälfte brachten nichts ein. „Als hätten wir heute Schiss gehabt“, schüttelt Schmidt den Kopf, „wir sind überhaupt nicht in die Spur gekommen, haben so viele Fehler gemacht.“

Zwei Rote Karten, die gar nicht ins Bild passen

Unerwartet farbenprächtig wurde ein eigentlich faires Derby vor rund 400 Zuschauern am Ende. Denn die TuS schaukelte ihr 3:0 im 4-4-0 heim. Erst forderte Moritz Breier die Bretzenheimer Bank etwas zu unmissverständlich zu verbaler Zurückhaltung auf (86.), dann säbelte Pascal Stasiecki seinen Gegenspieler von hinten um (89.). Zweimal glatt Rot. Eine Eskalation auf dem Spielberichtsbogen, die auf dem Feld aber keine war, zu deutlich waren die Verhältnisse, zu anständig gingen beide Seiten insgesamt miteinander um.

TSG Bretzenheim: Müller – Helbach, Maaß (46. Scherer), Padberg, Böck – Felker (76. Neumaier) – McColgan (70. Aygurlu), Zimmermann – Fischer (65. Hosseini), Gelenbevi (80. Wohn), Bott.

TuS Marienborn: Bienefeld – Hofmann, Breier, Beck, Klüber (85. Filtzinger) – Schwiderski (74. Stasiecki), Trapp (82. Nemeth), Serratore, Rimoldi (77. Cinar) – Rieß, Freisler (66. Melament).

Aufrufe: 08.9.2023, 22:07 Uhr
Torben SchröderAutor