2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Ausrutscher ohne Folgen: Trotz der blamablen Leistung in Fürth dürfen Pablo Pigl & Co den Klassenerhalt feiern. hae
Ausrutscher ohne Folgen: Trotz der blamablen Leistung in Fürth dürfen Pablo Pigl & Co den Klassenerhalt feiern. hae – Foto: Bruno Haelke

Trotz „Grottenkick“: FC Pipinsried löst Ticket für eine weitere RL-Saison

0:3-Pleite in Fürth

Geschafft! Der FC Pipinsried spielt auch in der kommenden Saison 2022/2023 in der Fußball-Regionalliga Bayern.

Pipinsried – Nach einer blamablen 0:3-Niederlage bei der SpVgg Greuther Fürth U 23 durften sich die Pipinsrieder beim FC Augsburg U 23 bedanken, dass nicht nur der Direktabstieg, sondern nun auch noch die Abstiegs-Relegation kein Thema mehr ist beim Dachauer Landkreisverein.

Die Fuggerstädter haben nämlich zeitgleich den Tabellensechzehnten SC Eltersdorf mit 5:1 bezwungen und damit den Pipinsriedern den Weg zum vorzeitigen Klassenerhalt geebnet.

Wer es mit dem FC Pipinsried hält der freute sich am zurückliegenden Samstag in Burgfarrnbach über drei Dinge: den Klassenerhalt, eine Handvoll temperamentvoller FCP-Fans – und die fränkische Bratwurst.

Fußball wurde auf dem Platz in Burgfarrnbach, wo der Bundesliga-Nachwuchs der SpVgg seine Spiele austrägt, auch gespielt – allerdings nur vom Gastgeber. Der FC Pipinsried konnte zu keiner Minute der Partie auch nur ansatzweise den Fußball zeigen, den man noch am vergangenen Dienstag in der zweiten Halbzeit gegen Spitzenreiter Bayreuth gezeigt hatte.

Aufmerksame Zuschauer konnten sich des Eindrucks nicht erwehren, dass einige Spieler des letztjährigen Aufsteigers aus dem Dachauer Hinterland die Reise nach Franken mit einer Kaffeefahrt verwechselt haben. Als Entschuldigung für den blutleeren Auftritt kann auch nicht der Ausfall von Stamm-Keeper Alex Eiban, Halit Yilmaz und Albano Gashi hergenommen werden. Auch das Fehlen des zukünftigen Chefcoaches und momentanen Co-Trainers Niko Jelisic sowie des sportlichen Leiters Tarik Sarisakal waren nicht geeignet, als Erklärung für eine indiskutable Leistung herzuhalten. Für dieses Spiel gibt es, da waren sich alle mitgereisten FCP-Anhänger einig, keine Entschuldigung.

Das wirkte sich auch auf die Gemütsverfassung der Aktiven aus, von Partystimmung ob des geschafften Klassenerhalts war bei den Pipinsrieder Kickern nicht viel zu spüren.

Immerhin, die mitgereisten Fans ließen sich die gute Laune nicht vermiesen, mit der vorzüglichen fränkischen Bratwurst und der einen oder anderen würzigen Kaltschale wurde das Ticket für ein weiteres Jahr in Deutschlands vierthöchster Liga gebührend abgefeiert.

Das Spiel kann mit wenigen Worten abgehakt werden. Es gab nur eine Torchancen für den FC Pipinsried in den 90 Minuten, Lucas Schraufstetter scheiterte in der Anfangsphase der Partie aus aussichtsreicher Position am aufmerksamen SpVgg-Keeper Leon Schaffran. Mehr brachten die Ilmtaler in der Offensive nicht zustande.

Nach dem Ausfall von Alex Eiban hütete Soma Orban das Tor – aber nach 36 Minuten war auch für ihn Schluss. Orban rumpelte mit Afimico Pululu zusammen, dabei zog er sich eine Schulterverletzung zu, die einen weiteren Einsatz nicht zuließ.

FCP-Betreuer Benny Rauch versuchte alles, um Orban wieder fit zu bekommen, aber es reichte nicht. So kam Julian Kirr zu einem weiteren Einsatz im Kasten des FCP.

Das Ergebnis stand schon nach 41 Minuten fest. Bereits in der fünften Minuten stellte sich FCP-Akteur Faton Dzemailji nicht gerade sehr clever an: Nikolas Hofmann läuft auf der rechten Seite mit dem Ball im Strafraum Richtung Seitenauslinie – und stolpert dabei über die Beine von Dzemailji. Den Elfmeter verwandelt Afimico Pululu sicher.

Nur sieben Minuten später nagelte Rodney Elongo-Yombo eine Hereingabe von Fabian Baumgärtel aus fünf Metern unter die Latte.

Slapstick pur erlebten die 73 Zuschauer beim 3:0 in der 41. Minute. Der Ball sprang wie eine Flipperkugel durch den Strafraum. Der Ex-Hamburger Gideon Jung stand letztendlich goldrichtig, er brauchte die Kugel aus kurzer Distanz nur noch über die Linie zu drücken.

Bezeichnend: Vor lauter Frust ballerte FC-Spieler Faton Dzemailji den Ball in Richtung Bande – und traf dabei fast die eigenen Fans. Der gelbe Karton war die logische Folge der unbedachten Aktion, zudem erntete Faton für den Kick Kopfschütteln von allen Seiten.

„Wir haben hier einen Grotten-Kick angeboten. Am Ende, wenn man auf die Tabelle schaut und die Ergebnisse der anderen Spiele sieht, muss man froh sein, dass man zwei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt geschafft hat. Auch wenn man es gern selbst geregelt hätte“, meinte ein sichtlich emotionalisierter FCP-Trainer Andy Pummer nach dem Trauerspiel mit Happy-End im Frankenland. (Bruno Haelke)

Stenogramm

SpVgg Greuther Fürth II - FC Pipinsried 3:0 (3:0)

SpVgg Greuther Fürth II: Leon Schaffran, Natanas Zebrauskas, Lukas Ahrend, Rodney Elongo-Yombo, Willi Kamm, Afimico Pululu, Daniel Adlung, Gideon Jung, Luca Beckenbauer, Nikolas Hofmann, Fabian Baumgärtel – Devin Angleberger, Elias Kratzer, Davide Pisanu, Nick Lockermann, Alexander Moratz

FC Pipinsried: Soma Orban, Peter Guinari, Lucas Schraufstetter, Jannik Fippl, Pablo Pigl, Paolo Cipolla, Eren Emirgan, Faton Dzemailji, Marvin Jike, Alexander Langen, Jakob Zitzelsberger – Julian Kirr, Dominik Wolfsteiner, Ahanna Francis Agbowo, Dominik Schröder

Zuschauer: 73

Tore: 1:0 (4.) – Afimico Pululu. 2:0 (11.) – Rodney Elongo-Yombo. 3:0 (41.) – Gideon Jung.

Aufrufe: 09.5.2022, 08:47 Uhr
Bruno HaelkeAutor