1. FC Monheim – VfB 03 Hilden 3:3 (2:3). Das war zwischenzeitlich ein recht wilder Rückrunden-Auftakt in der Oberliga zwischen dem 1. FC Monheim und dem VfB 03 Hilden. Am Ende trennten sich die Kontrahenten mit einem Unentschieden, das beide Trainer nicht unzufrieden zurück ließ.
Die Monheimer schüttelten und stabilisierten sich, bereits dazwischen brachte Tim Galleski sein 1:1 zustande (16.): Der Monheimer war von rechts hinter die Abwehrreihe gelaufen, Roberto Guirino hatte von links vor der Abwehr gekreuzt und ihn bedient – wie auf der Gegenseite war auch hier der Keeper chancenlos, Yannic Lenze musste den Ball aus dem Netz holen. Kurios: Kurz darauf musste der Torschütze vom Feld – Galleski hatte seine Kontaktlinse verloren und keinen Ersatz dabei. „Das Tor hat er ohne Kontaktlinse geschossen“, berichtete FCM-Trainer Dennis Ruess.
Kurz nach der Auswechslung hätten die Monheimer beinahe den Spielstand egalisiert, doch schoss Kapitän Philip Lehnert nach Vorarbeit von Merveil Tekadiomona und Guirino am zweiten Pfosten neben das Tor (37.). Der FCM stand hoch und wurde bestraft: Wagener spielte mit El Fahmi einen Doppelpass und schoss den Ball unten links zum Hildener 3:1 ins Netz. Dass es nicht mit diesem Zwischenstand in die Kabinen ging, lag an VfB-Torwart Lenze, der einen üblen Fehlpass genau in den Fuß von Lippold spielte, der ihn flach im langen Eck überwand. So gingen beide Torhüter ohne eine Parade in die Pause. Die holte dann zuerst Lenze nach, als er einen Freistoß von Sebastian Spinrath zur Ecke lenkte (54.).
Kurz darauf musste die Partie einige Minuten unterbrochen werden, weil VfB-Mittelfeldmann Isaak Kang aus kürzester Distanz mit einem wuchtigen Befreiungsschlag Schiedsrichter Daniel Schierok im Gesicht getroffen hatte – der Unparteiische atmete ein wenig durch, bevor er mit stark gerötetem linken Auge weitermachte. Die Gäste verpassten in der Folge eine mögliche Entscheidung: Hildens Kapitän Fabian zur Linden legte ab auf Wagener, der am Pfosten scheiterte (68.), nur eine Minute später rettete Nowicki mit einer starken Parade gegen den eingewechselten Talha Demir, den Kang im Strafraum bedient hatte. Die vertane Chance rächte sich aus VfB 03-Sicht: Lehnert spielte einen genialen Ball aus dem Mittelfeld in den Lauf des zweiten FCM-Zugangs Dzenan Mucic, der den Ball scharf vor das Tor brachte, wo Robin Schnadt heranrauschte und die Kugel über die Linie drückte zum 3:3 (76.). Fast hätte der Monheimer Stürmer das Spiel nach der gelb-roten Karte für Filipovic (82.) noch gedreht, nach Flanke von Tekadiomona rutschte er aber in den Pfosten, ohne den Ball zu treffen (88.).
VfB 03-Trainer Tim Schneider fand: „Das Problem war, dass wir in der ersten Halbzeit zwei Geschenke verteilt und uns beim dritten Gegentor nicht ganz so gut angestellt haben. Wenn man hier drei Tore schießt, will man natürlich auch mehr mitnehmen als einen Punkt. Der FCM ist sicherlich keine Truppe, die man im Vorbeigehen kalt erwischen kann, und er hat sich auch noch gut verstärkt. Wir haben hier drei Tore geschossen, darauf können wir aufbauen. Ich bin mit der Art und Weise des Spiels nicht unzufrieden.“
Dennis Ruess meinte: „Es war gerade am Anfang eine sehr, sehr wilde Partie, und wir hatten uns natürlich nach der Vorbereitung etwas anderes vorgestellt, als hier nach 20 Minuten schon 0:2 hinten zu liegen. Nach dem Tor von Tim kommen wir besser rein, haben die Riesenchance auf das 2:2 – und kassieren dann das 1:3. Das sind die Sachen, die wir abstellen müssen: diese Gegentorflut. Wir müssen das Tor seriöser verteidigen. Das ist uns in der zweiten Halbzeit gelungen, und so sind wir am Ende auch zu Recht zum Unentschieden gekommen. Wenn man nach zweimaligem Zwei-Tore-Rückstand und den letzten knapp zehn Minuten plus fünf Minuten Nachspielzeit noch zum Ausgleich kommt, spricht dasfür die Moral.“