2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
– Foto: David Roth

"Es reicht, seine Aufgabe zu erfüllen"

Für den SV Steinach wird es am Wochenende wieder ernst. Nach der guten Hinrunde können die Südthüringer nun befreit in die Rückrunde starten.

Für den SV Steinach und seinen Coach Christian Häusler startet mit dem Match gegen den VfL Meiningen am kommenden Wochenende die Rückrunde. Das Hinspiel war für den Trainer Sinnbild der ganzen Hinrunde. Wir haben mit Christian Häusler gesprochen....

Interview mit Christian Häusler

Bist du zufrieden mit der Vorbereitung? Ist die Mannschaft auf dem Stand, auf dem ihr Trainer sie haben wollt?

Christian Häusler: „Nein. Vor allem wegen Krankheit oder Prüfungsphasen der Studenten hatten wir immer wieder viele Ausfälle. Vor allem bei den Kranken hat es bei uns richtig reinhauen. Wenn es einen erwischt hat, fehlt der ja direkt auch mindestens eineinhalb Wochen. Der kann bei der Witterung nicht sofort wieder draußen trainieren und muss erstmal gesund werden. Hinzu kommt auch mal eine Verletzung, wie zuletzt bei Dominik Lorenz. Zusätzlich hatten wir mit Niklas Tanneberg und Max Töpfer auch zwei Abgänge in diesem Winter.“

Was die Abgänge der beiden Spieler betrifft, sagte euer Sportdirektor Stephan Wild, dass ihr euch bewusst dafür entschieden habt, dass ihr in diesem Winter nicht direkt wieder Spieler dazunehmen müsst....

"Ja, das ist auch so. Wir wollten den beiden auf jeden Fall keine Steine in den Weg legen. Vielleicht kommen sie nach ihrem Studium ja auch wieder nach Steinach zurück. Wir haben eine gute Mannschaft. Die Spieler, die jetzt für die beiden auf dem Feld stehen, brauchen in erster Linie Spielpraxis. Da hilft uns auch unsere gute Hinrunde, um sie gut zu integrieren."

Du hast es gesagt: Eure Hinrunde war gut, ihr könnt die Rückrunde befreit angehen. Was hat euch stark gemacht in der ersten Saisonhälfte?

„Wir haben aus den Corona-Pausen gelernt und haben eine sehr gute Vorbereitung gemacht. Die Mannschaft hatte einen guten Zustand. Auch das erste Spiel gegen Meiningen gab uns gleich einen „Hallo-Effekt“. Nach 1:3-Rückstand, haben wir dort noch 3:3 gespielt.“

Was lief nicht gut?

„In den sehr wichtigen Spielen, mit vielen Zuschauern sind wir an unserer Nervosität gescheitert. Das war beim 1:1 zur Kerwa gegen Waltershausen und das Derby gegen Sonneberg (1:2). Diese Spiele waren unsere schlechtesten.“

Wie bekommt man die Nervosität in den Griff?

„Dafür brauchen wir ein bisschen mehr Erfahrung. Man muss die Situationen eben schon erlebt haben und dann die Dinge besser machen. Dann wissen die Spieler auch, dass sie an so einem Tag nichts Besonderes machen müssen und es reicht, seine Aufgabe zu erfüllen. Das ist uns bei Spielen, bei denen viele Zuschauer vor Ort waren, nicht gelungen. Aber dabei geht es eben um Erfahrung, das kann man sicher auch nicht im nächsten halben Jahr direkt komplett ändern.“

Nächster Termin im Kalender ist das Rückspiel gegen Meiningen. Der zweite Anlauf zum Start in die Punktspiele. Kann man sich da eigentlich noch am Hinspiel orientieren oder macht das nach der langen Winterpause für dich keinen Sinn?

„Doch, das Spiel kann man schon hernehmen. Für mich hat das die Gesamtsituation der kompletten Hinrunde in einem Spiel widergespiegelt. Da haben wir gesehen, wo unsere Stärken sind: mutig nach vorne spielen. Aber wir haben auch gesehen, wo die Schwächen liegen. Das war immer dann, wenn wir dem Gegner zu viel Platz gelassen haben und nicht schnell genug die richtige Entscheidung getroffen haben. Wir müssen unseren Fußball spielen. Wenn wir was Verrücktes machen wollen, ist es für uns schwer gewesen. Das war in dem Spiel deutlich und da kann man natürlich auch in der Spielvorbereitung nochmal drauf zurückkommen.“

Aufrufe: 022.2.2023, 13:00 Uhr
Felix BöhmAutor