2024-06-17T07:46:28.129Z

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Stoppt den Torschützen: Mathias Leiber packt bei Laurin Völlmerk zu. Der traf am Samstag doppelt.
Stoppt den Torschützen: Mathias Leiber packt bei Laurin Völlmerk zu. Der traf am Samstag doppelt. – Foto: Ohl

„Es haben alle verloren“: Dachau 1865 nach Abstieg in die Landesliga enttäuscht

Bayernliga-Relegation – Rückspiel: TSVD gegen FC Gundelfingen

Die Fußballer des TSV Dachau 1865 steigen aus der Bayernliga ab. Die 1:2-Heimniederlage gegen den FC Gundelfingen bedeutete das Aus in der Relegation.

Dachau – Der TSV Dachau 1865 steigt ab. Die 1:2-Heimniederlage gegen den FC Gundelfingen im Relegationsspiel am Samstag hat den Gang in die Landesliga nach neun Jahren in der Bayernliga zur Folge.

Tristesse an der Jahnstraße. Viele im Verein und im Umfeld sind sich einig, dass der Abstieg schon zwangsläufig kam. Der Niedergang bahnte sich schon über Jahre und auch in der laufenden Saison an. So kam Dachau 1865 einmal wegen Corona um den Abstieg herum, dann schafften die Dachauer den Klassenerhalt über die Relegation, und in der Saison 2022/23 war man glücklicherweise der bessere Tabellen-14. der beiden Bayernligen. Eine Weiterentwicklung zu einer gefestigten Bayernliga-Mannschaft gab es über die Jahre nicht.

Coach Akkurt wird von Trainer-Trio vertreten

Chef-Trainer Orhan Akkurt fehlte am Samstag aus familiären Gründen, sein Co Gökhan San konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei seine. So coachte ein Team: Christian Doll, Spielertrainer der zweiten Mannschaft, Sportlicher Leiter Maximilian Mayer und Philipp Englich, zweiter Abteilungsleiter.

Geradezu befremdlich war es, dass die Gäste aus Gundelfingen am Samstag eigentlich ein Heimspiel hatten. Die Spieler vieler Gundelfinger Jugendteams unterstützten ihre Erste lautstark. Doch wo war der Nachwuchs des TSV 1865 Dachau? Da war nichts zu sehen, von der U19 bis zu den Bambini. Allenfalls vereinzelt waren Spieler gekommen.

Die Mannschaft hat es sicherlich sportlich nicht geschafft, aber auch andere Faktoren spielten eine Rolle. Dazu nahm TSV 1865 Dachaus 1. Vereinsvorsitzender nachdem Schlusspfiff wie folgt Stellung: „Das ist eine selbstverständlich bittere, richtungsweisende Niederlage, die zweifellos eine Zäsur für unsere Fußballabteilung darstellt“, sagte Vereinschef Wolfgang Moll nach dem Abpfiff. „Es tut mir besonders leid für die erst seit Kurzem in der Verantwortung stehende Abteilungsleitung mit der sportlichen Leitung, die wirklich ihr Bestes gegeben haben. Gleichwohl wird davon die Welt und schon gar nicht der Fußball beim TSV Dachau 1865 untergehen.“

Zu viele Punktverluste führen zur Enttäuschung

Die Mannschaft habe während der gesamten Saison unnötigerweise zu viele Punkte liegen gelassen. „Und eines ist auch klar: Es haben alle verloren, von den Verantwortlichen bis zu den Spielern und Betreuern. Da kann sich auch der ein oder andere, der jetzt nicht mehr in der Verantwortung steht, nicht davonstehlen.“ Moll kündigte an, dass sich die Verantwortlichen des Vereins und der Abteilung wohl schon in der kommenden Woche zusammensetzen werden, um die Saison „mit all ihren Umständen und Begleiterscheinungen“ Revue passieren zu lassen.

Plötzlich Coach: Christian Doll.
Plötzlich Coach: Christian Doll. – Foto: Ohl

Die Dachauer hatten sich mit einem 2:2 in Gundelfingen eine ordentliche Ausgangslage fürs zweite und entscheidende Spiel geschaffen. Doch das Rückspiel begann höchst unerfreulich: Nicht mal eine Minute war gespielt, da traf Laurin Völlmerk nach einer Ecke von links per Kopf. Danach kamen die Dachauer nur schwer ins Spiel, es fehlte eine klar Spielidee nach vorne. Und Kampf und Einsatz waren zu wenig, um zu bestehen.

Gundelfingen mit besserem Start

Gundelfingen war zum einfach griffiger, wollte den Sieg offenbar mehr. In der 7. Spielminute hatte Völlmerk das 0:2 auf dem Kopf, wieder nach einer Ecke, hier war 1865 im Glück.

Glück hatten aber auch die Gäste. Denn Gundelfingens hoch aufgeschossener Torwart Dominik Holzinger präsentierte sich alles andere als in Bayernligaform, er ließ viele leichte Bälle fallen. Nur die Dachauer konnte das nicht nutzen.

Wieder ein umkämpftes Spiel: Antonios Masmanidis (Nummer 15) im Duell mit Gundelfingens Janik Noller.
Wieder ein umkämpftes Spiel: Antonios Masmanidis (Nummer 15) im Duell mit Gundelfingens Janik Noller. – Foto: Ohl

Hoffnung kam auf, als Sebastian Löser – wie schon im Punktspiel gegen Gundelfingen vor 14 Tagen – wieder den „Erlöser“ spielte und in der 63. Minute zum 1:1 abstauben konnte. Vorausgegangen war ein Solo von Marcel Kosuch über links. Dem Ausgleich folgte aus Dachauer Sicht zwar jetzt mehr Offensive, aber so richtig zwingend wurde es nicht.

Der Nackenschlag kam in der 69. Minute. Nach einem Ballverlust der Dachauer in der Vorwärtsbewegung kommt Völlmerk nach einem Steckpass an den Ball. Der Gundelfinger Stürmer schob den Ball am Dachauer Torwart Marco Jakob vorbei, über den Innenpfosten springt der Ball zum 1:2 über die Linie. Dachau 1865 setzte noch einmal an zum Sturmlauf, doch nach 96 Minuten stand der Abstieg in die Landesliga fest, und Gundelfingen steht in der zweiten Runde der Relegation. (Robert Ohl)

Aufrufe: 026.5.2024, 11:37 Uhr
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