2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Elversberg schlägt auch das Schlusslicht

SV Elversberg: Nur zwei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz

Keine Punkte für die Eintracht in Elversberg. Die Löwen müssen sich am 10. Spieltag der laufenden Saison dem Aufsteiger mit 0:3 (0:2) geschlagen geben und bleiben damit auf dem letzten Tabellenplatz. Schon im ersten Durchgang traf Paul Stock in der 21. Minute zur Führung für die Hausherren, kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte dann Paul Wanner sogar noch auf 2:0 für die SVE (43'). Im zweiten Durchgang schafften es die Blau-Gelben nicht mehr, das Ergebnis zu ihren Gunsten zu drehen. Mit der letzten Aktion des Spiels erhöhte Joseph Boyamba gar noch auf 3:0 für die Gastgeber (90').

Ausgangslage:
Das erste Mal in der Vereinsgeschichte reisten die Löwen aus Braunschweig ins Saarland zur Sportvereinigung Elversberg. Auf die Blau-Gelben wartete dabei nicht nur der amtierende Drittliga-Meister, sondern auch der aktuell Elfplatzierte der 2. Bundesliga. Gegen die Mannschaft von Chef-Trainer Horst Steffen sollten nun endlich die ersten Auswärtspunkte der Saison folgen. Als Tabellenletzter sorgte Löwen-Coach Jens Härtel vor dem Spiel für den klaren Fokus: „Wir wollen da unten raus. Die Chance in Elversberg wollen wir nutzen.“ Die SVE startete zuletzt einen Lauf und stand nach einem schwierigen Saisonstart mittlerweile sehr gut da. Seit bereits fünf Zweitliga-Partien hatte Elversberg nicht mehr verloren, dabei kassierte man seit dem vierten Spieltag nur drei Gegentore. Gegen die Eintracht sollte diese Serie nun auch nach den 90 Minuten weiter bestehen.

Aufstellung:
Die Löwen passten im Vergleich zur Niederlage gegen Paderborn vor der Länderspielpause gleich drei Positionen an. Für den krankheitsbedingt fehlenden Kapitän Jannis Nikolaou rückt Saulo Decarli zurück in die Defensive der Blau-Gelben. Zudem macht Fabio Kaufmann zunächst Platz für Youssef Amyn und der gestern erst von der Länderspielpause zurückgekehrte Johan Gómez wird in der Startformation von Thórir Helgason im Mittelfeld ersetzt. Die Gastgeber wechseln ebenfalls zweimal: So fanden sich die Leihgabe von Bayern München, Paul Wanner, und Paul Stock in der Anfangself der Hausherren. Dafür nur auf der Bank saßen Thore Jacobsen und Manuel Feil.

Die Partie:
Das Duell mit dem Zweitliga-Aufsteiger begann intensiv. Vor allem die SVE stürzte sich zu Beginn in die Zweikämpfe. Die Blau-Gelben waren eher in der Abwehrarbeit gefordert und leisteten bei den ersten Angriffsversuchen der Gastgeber Gegenwehr. Diese blieben zumeist an der Strafraumgrenze hängen und wurden von der Defensive der Löwen bereinigt. Richtige Torchancen blieben allerdings auch nach zwanzig Spielminuten aus. Dafür saß die erste richtige Möglichkeit der Partie gleich und landete unglücklicherweise im Tor von Ron-Thorben Hoffmann. Nach einer Ecke bekamen die Blau-Gelben den Ball nicht gut geklärt, dieser sprang SVE-Mittelfeldmann Paul Stock vor die Füße. Per Direktabnahme ließ er dem Löwen-Keeper aus 15 Metern keine Chance und traf mit dem wuchtigen Schuss flach in die Maschen (21‘). Die Eintracht musste sich nun wieder schütteln. Erneut galt es nun Moral zu beweisen und in Rückstand aufzuholen. Doch auch in den Minuten darauf blieben die Schwarz-Weißen am Drücker. Die Blau-Gelben suchten zwar ebenfalls den Weg nach vorne, bei einem Gegenstoß über den schnellen Youssef Amyn konnte der freigespielte Kaan Caliskaner das Leder aber nicht gut mitnehmen. So konnte ein Elversberger Verteidiger noch kurz vor dem Abschluss des 23-Jährigen eingreifen (27‘). Die Hausherren agierten nach dem Treffer weiter spielfreudig und behielten auch im Ballbesitz die Oberhand. Blau-Gelb brauchte ein wenig um Offensivdrang zu entwickeln, ließ sich aber voranschreitender Spielzeit im ersten Durchgang in der gegnerischen Hälfte blicken. Ein Kopfball von Caliskaner stellte Torhüter Nicolas Kristof aber vor wenig Probleme (36‘). Auf der Gegenseite verhinderte Hoffmann nach 42 Minuten beinahe die Erhöhung für die SVE, als er bei einem Lupfer von Luca Schnellbacher handlungsschnell reagierte und die Hand rechtzeitig über den Kopf und an das Spielgerät bekam (42‘). Eine Minute darauf hatte dann aber auch er beim Abschluss von Paul Wanner keine Möglichkeit für eine Glanztat. Eine Flanke in den Braunschweiger Strafraum setzte Schnellbacher in Szene, der auf links zu Paul Wanner ablag. Der 17-Jährige nahm Maß und setzte den Ball ins kurze Eck unter die Latte (43‘). Hoffmann war zwar noch dran, musste aber mit Ansehen, wie der Ball im Netz einschlug. Das 2:0 für die Gastgeber vor dem Pausenpfiff war das Ende einer Halbzeit zum Vergessen.

Zu Wiederbeginn wechselte Jens Härtel dann gleich doppelt. Hasan Kuruçay kam für Robert Ivanov, der wie Gómez nach der Länderspielreise mit Finnland erst gestern wieder zur Mannschaft stieß. Für die zweiten 45 Minuten kam nun auch Gómez in die Partie. Thórir Helgason blieb dafür in der Kabine. Der Spielverlauf änderte sich dadurch allerdings zunächst nicht. Die Saarländer setzten die Gäste weiter unter Druck und ließen auch in der zweiten Hälfte durch ihr hohes Pressing nicht locker. Auch die Ballbesitzphasen blieben überwiegend bei Elversberg, die Eintracht musste weiter defensiv agieren und kam nur hin und wieder zu Entlastungsangriffen. Anton Donkor prüfte nach einem dieser Gegenstöße Kristof im Kasten der SVE mit einem scharfen Versuch auf das kurze Eck, doch der Keeper war zur Stelle und entschärfte die Situation (68‘). Die bis dato beste Gelegenheit der Eintracht landete nicht im Tor und der Aufsteiger ließ sich davon in der Folge nicht beeindrucken. In der 77. Minute lag der Ball dann im Gehäuse der Hausherren, als Gómez das Leder per Kopf über die Linie drückte, doch Schiedsrichter Robert Hartmann pfiff den Zweikampf des Stürmers mit Elversbergs Schlussmann Kristof zurück und entschied auf Stürmerfoul (77‘). In den Schlussminuten verhindert Ron-Thorben Hoffmann mit einer starken Parade den dritten Treffer des Spiels, als er einen Halbvolley vom eingewechselten Dominik Martinovic gerade noch über die Latte lenken konnte (87‘). Die Löwen warfen noch einmal alles nach vorne, was Elversberg weitere Räume zum Kontern gab. Mit der letzten Aktion wurden diese dann auch genutzt, als Joseph Boyamba sogar noch auf 3:0 erhöhte (90‘).

Somitv verlieren die Löwen beim Zweitliga-Aufsteiger, müssen die Zähler an der deutsch-französischen Grenze lassen und sind nun wieder am kommenden Freitag im Flutlicht-Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf gefordert (Anpfiff 18.30 Uhr).

Jens Härtel (Trainer Eintracht Braunschweig):
"Elversberg hat heute hochverdient gewonnen. Sie haben eine spielfreudige und dominante erste Halbzeit gespielt, in der wir gar nicht stattgefunden haben und überhaupt nicht in das Spiel gekommen sind. In beiden Richtungen hatten wir unsere Probleme, Defensive wie Offensive. So geht man mit einem 0:2-Rückstand in die Pause und will es in der zweiten Halbzeit besser machen. Vielleicht wäre noch was gegangen, wenn das Tor von Gómez gezählt hätte. Danach machen wir auf, Elversberg erspielt sich weitere Chancen und macht in der Nachspielzeit den dritten Treffer.

Horst Steffen (Trainer SV Elversberg):

Es tut uns gut, wir haben versucht Lösungen zu finden. Wir haben viel durch die Mitte gespielt, das kann man besser machen. Wir hätten auch mal raus spielen können und es dann zu Ende bringen können, aber die Jungs sind engagiert, sie hatten Lust zu laufen und sich in jeden Zweikampf reinzuschmeißen. Wir haben aber auch gut verteidigt. Beides war nötig, weil wir immer den Eindruck hatten, dass es mit einem Gegentreffer eng werden würde. Sie haben alles versucht, das konnten wir schon wahrnehmen, deshalb mussten wir gut verteidigen. Es gab am Schluss Konterangriffe, deshalb wäre ich glücklicher gewesen, wenn wir das dritte Tor früher gemacht hätten. Der Keeper der Braunschweiger hat aber toll gehalten. Es war ein toller Abend, an dem wir mit unseren Fans feiern durften. Tolles Spiel, tolles Ergebnis. Wir haben drei Spieler die erstmals trafen. Es ist für jeden Spieler gut, wenn das Netz zappelt, das gibt Selbstvertrauen. Martinovic hatte auch zwei gute Aktionen, ich hätte es ihm auch gewünscht. Jeder, der in einer höheren Liga mal getroffen hat, weiß, was das für ein Gefühl ist, eine Befreiung.

Elversberg liegt jetzt zwei Punkte hinter dem Relegationsrang auf Platz 7, kann aber bis Sonntag nochmal einige Plätze verlieren. Am Sonntag, 29. Oktober gastieren die Saarländer um 13.30 Uhr beim 1. FC Magdeburg.

Aufrufe: 020.10.2023, 23:01 Uhr
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